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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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inzwischen ganz genau, wohin sie sich verkrochen haben. Aber mit unserer praktisch nur aus kleinen Kindern bestehenden Restmannschaft konnten wir nichts gegen sie unternehmen. Wir hatten gerade versucht zu entscheiden, was wir als nächsten Schritt unternehmen sollten, als wir den Notruf der Shahrazad aufgefangen haben.«
    Als die Anwesenden im Zuge der von Becker vorgeschlagenen Vollkonferenz der drei Raumschiffe schließlich diese ebenso wie sämtliche anderen Informationen ausführlich ausgetauscht und einen Plan entwickelt hatten, der allerdings erforderte, dass Acorna und Aari an zwei Orten gleichzeitig würden sein müssen, stellte Hafiz Harakamian wieder einmal jene Fertigkeiten unter Beweis, mit denen er einstmals die Grundlagen seines jetzigen Vermögens geschaffen hatte.
    »Meine Feinde haben viele Lügen über mich erzählt«, führte Hafiz aus. »Dazu gehört auch die Fabel, dass meine frühesten Geschäfte den Handel mit Sucht erzeugenden Substanzen beinhaltet hätten, gewürzt mit Andeutungen, dass es sich dabei um illegale Drogen gehandelt hätte. Wie jeder meiner Leute euch aber versichern kann, bin ich ein frommer Mann, der sich in allen Dingen von den Drei Büchern und den Drei Propheten leiten lässt. Ich würde etwas Derartiges also nie auch nur in Erwägung ziehen. Allerdings haben meine Feinde auf eine Art durchaus Recht. Mein Vermögen habe ich tatsächlich mit Dingen begründet, die mancher vielleicht als süchtig machend einstufen würde. Ihr habt sicherlich schon ein paar meiner Spezialeffekte hier auf der Shahrazad bemerkt. Herr Greene, vermute ich, wird sich noch daran erinnern können, dass ich einer Familienpflicht, ganz auf mich gestellt ein eigenes, Gewinn bringendes Geschäft aufzubauen, ehe ich zum Erben unseres Hauses ernannt werden konnte, sehr erfolgreich Genüge getan habe, indem ich mein Unternehmen von einem kleinen Laden in der Todo-Straße aus betrieben habe.«
    Johnny schnippte mit den Fingern. »Harakamians Hologramme! Wir erfüllen Ihre wildesten Träume! Ich kann mich erinnern! Dieses Holo mit dem Musikauftritt in einem Dubliner Pub habe ich wirklich geliebt!«
    »Ich glaube, Vater hat Ihre Firma auch ein- oder zweimal erwähnt, jetzt, wo ich darüber nachdenke«, bestätigte Becker.
    »Nanu, Onkel Hafiz!«, staunte Acorna. »Ich wusste ja, dass du einen wunderbaren Geschmack hast. Aber ich hatte keine Ahnung, dass du sogar ein richtiger Künstler warst.«
    »Oh doch, mein Liebes. Und jetzt werde ich mit deiner und Aaris Hilfe die Vision meines Lebens erschaffen. Für den Rest von euch heißt es in der Zwischenzeit: An die Arbeit!«
    »Geht klar, Hafiz«, versicherte Becker. »Kommt schon, Leute«, wandte er sich in die Runde, woraufhin der KEN-Roboter ihm, ebenso wie die Besatzung der Haven, zuerst in die Condor folgte, um dann, schwer mit diversen Werkzeugen und Ersatzteilen beladen, in die Haven weiterzuziehen.

    Zweiundzwanzig

    Tag um Tag und Stunde um Stunde wurden die geschundenen Leiber der Kinder in die Wohnkuppel geschleift – mit bösen Quetschungen, zerschlagenen Gliedern und Schnittwunden, ein paar auch mit gerissenen inneren Organen und zersplitterten Knochen. Die jeweils Dienst habenden Linyaari der mittlerweile schichtweise arbeitenden Heiler taten ihr Bestes, um ihnen zu helfen, arbeiteten sogar dann noch weiter, wenn die Heiler den Punkt totaler Erschöpfung längst überschritten hatten.
    Und während der Nacht arbeitete ein weiterer Heilerstab an Nadhari Kando, ließ ihr Fleisch und ihre Knochen wieder gesunden, läuterte ihren Geist von den Drogen, die bewirkten, dass die disziplinierte Kriegerin sich auf eine Weise gebärdete, die ihr Sinn für Ehre ihr bei wachem Verstand niemals erlaubt hätte. Die Linyaari stießen auch bei ihr allmählich an ihre Grenzen und fürchteten, dass sie bald zu ausgelaugt sein würden, um ihr weiterhin helfen zu können.
    Es wäre anders gewesen, wenn den Linyaari zwischen den Schichten Zeit gegeben worden wäre, um sich auszuruhen und neue Kräfte zu sammeln. Diese Pausen gönnte man ihnen jedoch nicht. Ikwaskwans Wissenschaftler trieben die Einhornwesen stattdessen mit voller Absicht bis an die Grenzen ihres Leistungsvermögens.
    Melireenya war bereits mehrmals in ihr Raumschiff gebracht und dort immer wieder über das Computersystem ausgefragt worden. Dieser Tortur wurde in unregelmäßigen Abständen jeder Liinyar unterworfen, für gewöhnlich mitten in der Nacht oder vor einer lange hinausgezögerten Mahlzeit.

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