Acornas Heimkehr
Mannschaft des Raumschiffes Balakiire und Khornya, Schwesterkind von Visedhaanye Neeva und Tochter der verstorbenen Vaanye und Ferrila, Ehre ihrem Andenken.«
Viizaar Liriili saß, wie Acorna schließlich erkennen konnte, hinter einem Schreibtisch. Wie die anderen Raumfahrer hatte auch sie eine helle Körperfarbe und eine silberne Mähne. Ihre Augen, deren Blick sich mit dem von Acorna kreuzte, waren von einem tiefen, zinnfarbenen Grau. Ihr goldenes Horn war mit glitzernd silbernen Fäden umwickelt, und sie trug eine Robe, die so geschnitten war, dass sie ihrer recht kräftigen Figur schmeichelte, und die aus einem Gewebe bestand, das perfekt mit den Schmuckfäden um ihr Horn harmonierte. Ihre Mähne war um ihr Gesicht herum und in ihrem Nacken kurz geschnitten, und ihr Gesicht war ein bisschen länglicher als das aller anderen Linyaari, denen Acorna bisher begegnet war.
Tatsächlich erinnerte ihr Antlitz sogar stark an das der Ahnen.
Thariinye entschlüpfte ein unwillkürlicher Gedanke, den auch Acorna auffing: (Was für eine Schönheit!) Die Augen der Viizaar blitzten auf, als ihr Blick einen Moment lang auf dem stattlichen jungen Mann haften blieb, dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Geschäftlichen zu. »Visedhaanye Neeva, meine liebe Melireenya, Khaari, mein Kind, Thariinye, wir sind alle so froh über eure Rückkehr, insbesondere angesichts der schrecklichen Gefahren, denen ihr euch gestellt habt, um andere zu warnen. Und am allermeisten, Khornya, sind wir beglückt, dass du endlich zu uns zurückgekehrt bist.«
»Und ich bin beglückt, hier zu sein«, versicherte Acorna ihr.
»Sie werden sich doch auf dem Empfang heute Abend zu uns gesellen, Viizaar Liriili?«, erkundigte sich Neeva.
Liriili lächelte. »Ich werde dort sein, aber gewiss, Visedhaanye Neeva. Es wird Sie freuen zu erfahren, dass Ihre Anweisungen sämtlich befolgt wurden und alles bereit ist, so wie Sie es wünschten. Unglücklicherweise jedoch werden mit Ausnahme von Thariinye weder Sie noch die Mitglieder Ihrer Rumpfmannschaft dort sein, fürchte ich. Denn gerade, als Sie von Bord Ihres Schiffes gegangen sind, habe ich eine dringende Botschaft von einer unserer Handelsmissionen erhalten. Ich muss dies unter vier Augen mit Ihnen besprechen, und danach werden Sie unverzüglich wieder abreisen müssen, sobald Sie Ihr Schiff neu betankt und mit frischen Vorräten beladen haben.«
»Aber mein Lebensgefährte wartet auf mich!«, rief Khaari aus.
»Er befindet sich auf eben jenem Handelsposten, Khaari«, ließ Liriili sie wissen. »Das ist einer der Gründe, warum ich wünsche, dass gerade die Balakiire diese spezielle Aufgabe übernimmt.«
»Aber was ist mit Khornya?«, wollte Neeva wissen.
»Nun, sie wird selbstverständlich hier bleiben und ihr Volk kennen lernen und die Feier besuchen, ganz wie Sie es geplant haben. Aber da sie Ihre lenkende Hand sicherlich schmerzlich vermissen wird, werden in Ihrer Abwesenheit stattdessen wir versuchen, dafür zu sorgen, dass sie sich nicht einsam fühlt und alles lernt, was sie zu wissen braucht.«
»Entschuldigen Sie, Viizaar Liriili…«, Acorna unterbrach die Würdenträgerin so höflich wie möglich. Doch sie konnte es nicht ausstehen, wenn man über sie sprach, als ob sie gar nicht anwesend wäre.
»Ja, Khornya?«
»Es ist nur, dass – nun, obwohl ich mich sehr darauf gefreut hatte, all diese gesellschaftlichen Ereignisse zusammen mit meiner Tante und meinen Freunden zu erleben, würde ich auf die Teilnahme doch lieber verzichten, wenn ich dort ganz allein hingehen soll. Ist es möglich, den Empfang zu verschieben, sodass ich sie auf ihrer Mission begleiten kann?«
Liriili lachte. »Meine liebe Khornya, allein wirst du ganz bestimmt nicht sein! Ich werde dort sein, und Thariinye, und der Großteil der vornehmsten kubiilikhanischen Gesellschaft, einschließlich vieler junger Männer, die nur allzu begierig darauf sind, deine Bekanntschaft zu machen!«
»Schon, Herrin, aber ich würde dennoch lieber bei meiner Tante bleiben. Vielleicht kann ich bei der Mission ja von Nutzen sein.«
»Du bist sehr jung und hast noch viel zu lernen«, entgegnete Liriili, als wäre die Angelegenheit damit abgeschlossen.
»Khornya ist eine sehr tüchtige junge Dame, Liriili«, teilte Neeva der Viizaar mit und übermittelte ihr mentale Bilder von einigen der Abenteuer, die Acorna erlebt hatte.
»Ich bin sicher, dass sie das ist, Visedhaanye Neeva«, sagte Liriili, wandte sich dann Acorna zu und
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