Acornas Heimkehr
in ständiger Verbindung mit ihm stehe, ist ihr dennoch seine Führung für immer verloren gegangen. Tatsächlich«, setzte sie listig hinzu,
»ist gerade seine lenkende Hand in dieser Sache, sein beharrliches Drängen, dass Acorna und ihr Volk auch weiterhin Zugriff auf unseren Rat und unseren Beistand haben sollten, der wahre Grund, warum ich meine Ernährung vernachlässigt habe, weil ich stattdessen über diese Angelegenheit nachsinnen musste.«
Hafiz entflammte einen Augenblick lang in rechtschaffenem Zorn. »Du hast dich auf heimliche Stelldicheins mit Delszaki Li eingelassen, meinem alten Rivalen, und darüber auch noch vernachlässigt, jenen Leib zu nähren, den ich mit so viel Liebe überschüttet habe?«
»Er ist tot, Haffy«, appellierte sie an seine Vernunft.
»Aber du lässt dich von ihm beraten!«
»Mein Liebling, es ist meine Bestimmung und eine mir vom Schicksal auferlegte Pflicht, solcherlei Geistern dabei zu helfen, die Kommunikationskanäle zwischen den Ebenen offen zu halten. Ich bin ebenso wenig im Stande, die Geister zurückweisen, wie du einen Profit abzulehnen vermagst!«
»Aber Li hat ihre Abreise doch selbst organisiert, ihr Raumschiff ausgerüstet…«
»Schon, aber er versichert, dass er stets die Absicht hatte, einen oder mehrere ihrer Beschützer mit ihr mitzuschicken.
Wenn sie nicht verfrüht abgeflogen wäre, hätte ich sie rechtzeitig abgefangen und wäre an Bord jenes Raumschiffs gewesen, das sie das erste Mal ins All hinausgetragen hat. Ihrer Tante ist dann später natürlich nicht in den Sinn gekommen, mich einzuladen, mit ihnen zu reisen. Wo wir doch gerade erst frisch verheiratet waren und all das.« Sie errötete leicht, mit einer Blutwallung, die einen rosigen Schatten auf die aus ihrem Mieder herausquellenden, entblößten Rundungen legte.
Hafiz, der sich an keinem Verhandlungstisch, nicht einmal dem der Liebe, je den geringsten Vorteil entgehen ließ, griff nach ihr. »Wahrscheinlich bin ich im Augenblick viel zu sehr von meiner Sorge um deine Gesundheit abgelenkt, als dass ich diese Dinge gegenwärtig gebührend durchdenken könnte, mein kleiner Kuskus. Komm her, ich vermag von alledem nicht weiterzusprechen, solange ich nicht noch einmal persönlich den Schaden in Augenschein genommen habe, den dein Nahrungsentzug deinem herrlichen Leib angetan hat.«
Karina fügte sich nur allzu bereitwillig, war sie doch der neuen Erfahrung längst noch nicht überdrüssig, einen Mann zu haben, der so hingerissen von ihr war, dass er zwar darauf bestand, dass sie in der Öffentlichkeit weite, verhüllende Gewänder trug, der jedoch wünschte, dass sie sich in trauter Zweisamkeit für ihn und nur für ihn allein ausschließlich in, sofern überhaupt etwas, dann in so knappe kleine Körperbedeckungen wie dieses Nichts kleidete, das sie jetzt gerade trug, um sich daran lüstern zu ergötzen. Seine Hände waren äußerst geschickt, und der Blick in seinen Augen ließ sie wie immer beinahe ohnmächtig werden und rief auch in ihr ein Gefühl tiefer Begierde wach.
Außerdem war er hinterher immer sehr viel zugänglicher.
Was Hafiz betraf, so war er diesmal sogar noch erregter als üblich, da er sich nämlich die Worte seines drallen Eheweibes in Erinnerung rief, jene Worte, mit denen sie darauf hingewiesen hatte, dass mit den Gaben von Acorna und ihrer Spezies ein großer Profit zu machen war. Seine Karina war nicht nur ungemein liebreizend, sondern hatte auch Sinn fürs Geschäft – endlich eine wahrhaft verwandte Seele!
Bevor er jedoch Gelegenheit hatte, diese Seite von ihr zusammen mit den anderen näher zu erforschen, veranlasste ihn ein diskretes Hüsteln hinter ihm, sich in Richtung des kunstvollen Gitterwerks jener Tür umzuwenden, die vom Haus in den Garten hinausführte, in dem er und Karina sich gerade aufhielten. »Ich bitte um Vergebung, Herr und Meister und gnädigste Herrin, aber es hat sich eine Angelegenheit von großer Dringlichkeit ergeben, die Eure unverzügliche Anwesenheit verlangt, Herr. Eine Sache, der Ihr und nur Ihr allein Euch widmen müsst.«
»Und das werde ich auch tun, sobald es mir passt«, fauchte Hafiz mit einem finsteren Blick auf den Diener, der schon von Kindesbeinen an in den Diensten des Hauses Harakamian gestanden hatte und es daher hätte besser wissen müssen, als Hafiz ausgerechnet dann zu stören, wenn dieser damit beschäftigt war, sich den ehelichen Freuden hinzugeben. »Und wie dir eigentlich klar sein sollte, passt es mir jetzt ganz
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