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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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Gestank zu überdecken
    – mit Knoblauch vielleicht. Wenn das gegen Vampire half, würde es ja vielleicht auch gegen Katzen helfen.
    Becker hoffte inständig, dass Letzteres der Fall war, denn Satansbraten würde seine wieder hergestellte körperliche Unversehrtheit verdammt sicher auch in Zukunft behalten.
    Unter keinen Umständen war Becker bereit, ein zweites Mal zu versuchen, daran etwas zu ändern. Seine beiden vormals fehlenden und nun größtenteils wieder nachgewachsenen Finger schmerzten schon beim bloßen Gedanken an den ersten Versuch.
    Endlich führte ihn der Gestank zu dem Kater, der mit den Krallen wie wild am Zugangsluk eines jener Frachträume der Condor kratzte, die ein eigenes Außenluk besaßen. Der fragliche Laderaum war einmal die Schleusenkammer eines archaischen antireanischen Raumschiffs gewesen und hatte perfekt in ein Loch gepasst, das Becker während einer seiner spontanen Umgestaltungsmaßnahmen der Condor gerade mit irgendwas hatte ausfüllen müssen.
    »Mmhiiaauuu!«, beschwerte sich SB und sah vorwurfsvoll zu Becker hoch, als ob er sagen wollte: »Es wird aber auch langsam Zeit, dass du endlich hier aufkreuzt, du verdammter Trottel. Jetzt hilf mir gefälligst mal, ja?«
    Becker hatte den Frachtkammerzugang mit einer behelfsmäßigen, aber stabilen Klappluke verschlossen, die sich nur zum Schiffskorridor hin öffnen ließ. Diese Luke war von oben bis unten mit SBs persönlicher Testosteron-Mischung besudelt.
    »Ist ja gut, Kater, warum hast du dich denn nicht schon eher gemeldet?«, wollte Becker wissen, woraufhin ihm allerdings einfiel, dass er die ganze letzte Zeit entweder mit den Brückenkonsolen beschäftigt gewesen war oder geschlafen hatte. Außerdem war SB ohnehin für gewöhnlich ein ziemlich schweigsamer und eigenständiger Bursche. Wenn er wirklich einmal Beckers Aufmerksamkeit wollte, wusste er recht gut, wie das anzustellen war. Offensichtlich hatte er es also einfach vorgezogen, bis jetzt allein zu arbeiten. Und Becker musste zugeben, dass er das, was SB mit dem Frachtraumluk angestellt hatte, selbst auch nicht besser hingekriegt hätte. Es war gründlich und ausgiebig eingesprüht – auf seine ureigene Weise ein echtes Katzenkunstwerk. Becker war gezwungen, sich zuerst einen Lappen zu besorgen, um die ganze Schweinerei abzuwischen, ehe er den Tastschalter drücken konnte, der die Zugangsluke öffnete.
    Das Klappluk krachte ihnen mehr entgegen, als dass es aufglitt. Und gab den Blick in das Innere des Frachtraums frei, wo auf dem Boden etwas lag, das wie ein toter Mann aussah.
    Ein vertraut aussehender toter Mann – aber nicht nur vertraut aussehend. Becker erkannte den Kerl tatsächlich wieder, an seinem zerfetzten und stinkenden Hosenbein.
    »Kein Wunder, dass du unbedingt hier rein wolltest«, meinte Becker laut zu Satansbraten. »Das ist dein alter Kratzbaum, der sich als blinder Passagier eingeschlichen hat.«
    Er hakte die Hände unter den Schultern hindurch in die Achselhöhlen des Maschinenmenschen und begann ihn aus dem Frachtraum herauszuschleifen. Da war ein Pulsschlag zu spüren. Merkwürdig. Diese älteren Modelle besaßen doch gar keinen künstlichen Blutkreislauf. Der Pulsschlag hatte jedoch etwas sonderbar Vertrautes an sich, und nachdem Becker den Kerl auf das Kommandodeck gewuchtet hatte und dort wieder das leise, regelmäßig aus der Bordzentrale herüberdringende
    »Biep… Biep…« des Nahbereichsorters hörte, wusste er plötzlich, um was es sich bei dem Pulsieren handelte.
    »Sieh mal einer an, SB, da haben wir unseren geheimnisvollen Zirper ja, und mit jedem Schlag seines schwermetallenen Herzens gibt er aller Welt unsere Position preis. Scheiße! Ich frage mich, ob man seine Fährte auch durch Wurmlöcher hindurch verfolgen kann?«
    Kisla Manjari bekam einen Tobsuchtsanfall, als sie sah, was aus ihren mechanischen Handlangern geworden war. »Er hat sie umgebracht!«, beklagte sie sich bei ihrem Onkel. »Hat sie mit seinem Schrott zerschmettert und ist dann einfach mit einem von ihnen davongeflogen – hat ihn gestohlen. Meinen KEN-Roboter gestohlen! Damit wird er aber nicht durchkommen – oh nein!«
    »Gewiss nicht, mein Liebes«, beschwichtigte Onkel Edacki sie sanft. Er konnte die fragliche Szene sogar selbst betrachten, da Kisla sie mit der Kamera ihres tragbaren Vidkoms erfasst hatte. »Das war wahrhaftig höchst unklug von ihm.«
    »Ich frage mich, warum KEN640 keine Antwort gibt, wenn ich versuche, ihn anzufunken«, meinte Kisla. »Laut

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