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Acornas Heimkehr

Titel: Acornas Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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so, dass weder er noch Jonas einen konkreten Terminplan oder dergleichen hatten, auf den sie hätten Rücksicht nehmen müssen. Sie waren gänzlich ungebunden, und daher stand es ihnen frei, nach Belieben ausgiebig in allem herumzustochern, was sie aufstöberten. Zwar war es sicherlich möglich, dass sie auf diese Weise irgendwann einmal in der Unendlichkeit verloren gehen mochten, wie es die alten Vids immer so dramatisch schilderten. Doch der alte Becker war stets der festen Überzeugung gewesen, dass dem Auftauchen dieser Raum-Zeit-Falten in einem gegebenen Raumsektor ein vorhersagbares Muster zu Gründe läge. Es war eine Ansicht, die er mit kaum jemandem geteilt hatte, ausgenommen mit Jonas, der sich dachte, dass, was gut genug für Paps war, auch gut genug für ihn sein würde, und deshalb gegenüber Wurmlöchern und dergleichen, seien es nun neue oder gebrauchte, das gleiche unbekümmerte Verhalten an den Tag legte wie sein Adoptivvater.
    Für gewöhnlich riss sich Becker zwar kein Bein aus, um seinen Ortungsinstrumenten mehr als beiläufige Beachtung zu schenken, solange sie nur ordnungsgemäß arbeiteten. Denn falls er es mal nicht bemerkte, wenn die Geräte etwas Interessantes zu melden hatten, kümmerte sich meistens SB
    darum, dem die Ortersignale selten entgingen und der dann mit demonstrativ gebanntem Blick so lange vor dem einen oder anderen Anzeigenschirm hockte, bis auch Becker es ihm endlich nachtat.
    Diesmal allerdings war er sowohl ein wenig besorgt, dass Kisla Manjari und ihre Kumpane ihm ins All gefolgt sein könnten, als auch begierig darauf, sein Warenlager so bald wie möglich wieder aufzufüllen.
    Kaum hatte er Kezdet und dessen Monde hinter sich gelassen, wandte er seine volle Aufmerksamkeit daher seinen Fern- und Nah-Scannern zu. Er hatte im Grunde nicht damit gerechnet, tatsächlich schon so bald verfolgt zu werden. Doch aus dem Signalumsetzer eines der Kurzstreckenortungsgeräte war hartnäckig ein sich stetig wiederholendes »Biep…
    Biep…« zu hören. Obwohl dessen Quelle sich in unmittelbarer Nähe befinden musste, konnte Becker sie dennoch auf keinem der anderen Ortungsschirme entdecken.
    »Verdammt noch mal!«, fluchte er. »Wo versteckst du dich bloß, du kleiner Zirper?«
    Wieder ein »Biep…« Immer noch nichts auf dem Panoramaschirm, obwohl er blitzartig hinübergesehen hatte, als ob er erwartete, dass die visuelle Manifestierung des Ortertons Verstecken mit ihm spielen würde.
    Als die Condor das Sonnensystem von Kezdet schließlich hinter sich gelassen und sogar durch eine Reihe von Wurmlöchern gesprungen war, ohne dass Becker es geschafft hätte, den unsichtbaren Verfolger abzuschütteln, wurde er des unablässigen »Biep… Biep…« gehörig überdrüssig. Überdies war ihm aufgefallen, dass SB sich schon seit einiger Zeit nicht mehr auf dem Hauptdeck herumtrieb. Als sie nach einer Weile wieder auf Lauschposten durch ein Raumgebiet kreuzten, das für gewöhnlich vollkommen ruhig und leer war, ging Becker daher mit einer Dose Fisch, die er auf Kezdet noch auf dem Weg zum Freudenhaus rasch eingekauft hatte, unter Deck und hoffte, dass SB diese Opfergabe seines gegenwärtigen Schicksalsgefährten gnädig annehmen würde. Es würde nämlich noch eine geraume Weile verstreichen, ehe die Condor
    das nächste ›Schwarzwasser‹ erreichte, wie Theophilus Becker jene faltenreichen, löchrigen Bereiche des Weltraums gerne genannt hatte, wo er seine besten Schleichwege fand.
    »SB? He, Kater! Wo zur Hölle steckst du?«
    Am Ende waren es der Geruch und der Lärm, die ihn auf die Spur des Katers brachten. Seit sie jenes Säckchen Wunderhörner aufgelesen hatten, hatte Becker SBs persönliche Duftnote nirgends mehr gerochen, im Augenblick jedoch stank das ganze C-Deck danach. Was ihn daran erinnerte, dass SB
    jetzt wieder ein voll funktionstüchtiger Kater war, mit allen dazugehörigen Zeugungsfähigkeiten und -vorrechten, falls es eine Katzendame an Bord gegeben hätte, die auch ihrerseits interessiert gewesen wäre.
    Was zum Glück jedoch nicht der Fall war. Becker wollte noch nicht einmal an ein Schiff denken, in dem gleich eine ganze Bande kleiner Satansbraten-Klone zwischen dem Frachtgut herumtollte und Verstecken spielte.
    Und wenn der Kater in Ermangelung anderweitiger Triebbefriedigung jetzt wieder das Schiff einzunebeln beabsichtigte, musste Becker eben Nasenstöpsel tragen oder ständig ein Dufttüchlein dabeihaben, das mit etwas Angenehmerem getränkt war, um SBs

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