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Acornas Welt

Titel: Acornas Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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eine falsche Antwort auf diese Frage gibt«, antwortete sie also. »Aber ich interpretiere deine Reaktion als emotional motiviert. Das bewirkt, dass ich mich dir gegenüber vertrauter fühle.«
    »Ich hoffe, dass Sie das tun«, erklärte die KEN-Einheit. »Sie haben mir in diesen letzten paar Tagen viel beigebracht. Ich verstehe jetzt viel mehr von den Leuten hier, diesem Schiff, dem Universum. Kisla Manjari wollte nicht, dass ich selbst denke.«
    Acorna verzog das Gesicht. »Kisla Manjari war ein sehr verstörter Mensch. Und sie hatte die unselige Angewohnheit, dadurch alle zu verstören, mit denen sie zu tun hatte.«
    »Sie war eine sehr schwierige Benutzerin. Ich glaube, ich verstehe, was Sie meinen. Kapitän Becker andererseits schaltet mich die meiste Zeit ab. Dadurch können sich zwar meine Batterien neu aufladen, aber es trägt nicht sonderlich zu meinem Wissen bei.«
    »Ich glaube nicht, dass der Kapitän dein Potenzial erkannt hat, KEN-640«, erwiderte Acorna. »Ich werde ihn um Erlaubnis bitten, dich ständig eingeschaltet zu lassen, während du die Daten assimilierst, die ich in deine Speicher geladen habe.«
    »Ich habe festgestellt, dass der Kapitän, Sie und das andere Geschöpf von Ihrem Volk, und selbst das felltragende Geschöpf einander auf wenig förmliche Weise ansprechen.
    KEN-640 ist meine Seriennummer. Aber es ist nicht dieselbe Art von Anrede.«
    »Das tut mir Leid, KEN-640. Du kannst uns alle mit unseren Vornamen ansprechen. Aari nennt mich zwar Khornya, wie die anderen von meinem Volk es tun, aber eigentlich ist mein Name Acorna, und ich ziehe es vor, so genannt zu werden.
    Möchtest du auch mit einer anderen Bezeichnung angesprochen werden als mit KEN-640?«
    »Ja, Acorna. Ich habe die Datenbank auf Namen terranischen Ursprungs gescannt, denn schließlich ähnele ich dieser Lebensform, und ich habe entschieden, dass es angemessen wäre, mich MacKenZ zu nennen. Mac bedeutet ›Sohn von‹, und das klingt menschlicher als ›hergestellt von‹, oder?«
    »Ja, so ist es.«
    »Und obwohl meine Seriennummer zeigt, dass ich nicht die jüngste oder hoch entwickeltste Einheit bin, die bisher hergestellt wurde, habe ich das Gefühl, dass deine Programmierarbeit mich den Neuesten und Besten meiner Serie gleichstellt. Und wenn ein ›A‹ das erste oder früheste Modell kennzeichnet, dann steht Z sicherlich für die neueste Version. Daher MacKenZ.«

    »Also gut, MacKenZ. Wenn du mich auf die Brücke begleiten würdest, würde ich dich gern unseren Schiffskameraden neu vorstellen.«
    Das tat sie. Danach erklärte sich Becker gleich einverstanden, MacKenZ die meiste Zeit über in Betrieb zu lassen, und begann mit ein paar eigenen Programmierungen, die dem Androiden die wichtigsten Grundlagen der Bergungsarbeit beibringen sollten. »Ich glaube, Mac kann sich bis zu einem gewissen Grad ohnehin selbst programmieren«, meinte er und kratzte sich am Kopf. »Anders kann ich mir nicht erklären, wie er sonst all das gelernt haben sollte, was er weiß.«
    Dennoch zögerte Becker noch, MacKenZ auf der Brücke allein zu lassen, obwohl er nichts dagegen hatte, ihm die Navigationstechniken seiner Firma beizubringen, wenn er sich selbst auf Wache befand.

Wenn Becker keine anderen Aufgaben für ihn hatte, verbrachte MacKenZ den größten Teil seiner Zeit auf der Brücke. Acorna war froh, Gesellschaft zu haben. Sie nutzte die Zeit für weitere Programmierungen und benutzte dazu die Bücher, die Aari vernachlässigte, seit sie den Piiyi gefunden hatten.
    Als sie jetzt auf Wache kam, um Aari abzulösen, entdeckte sie, dass auch MacKenZ begonnen hatte, sich für die Aufzeichnung zu interessieren.
    Aari steckte mitten in der lebhaftesten Unterhaltung, die er geführt hatte, seit sie von der Kapsel erfahren hatten. Er und MacKenZ sprachen Linyaari. Acorna hatte den Androiden für intergalaktische Verkehrssprache programmiert. Das Linyaari war entweder MacKenZ’ eigene Idee gewesen, oder vielleicht hatte Aari ihn unterrichtet.
    »Auf Grund meiner Beobachtungen«, sagte MacKenZ gerade und nickte zu dem Standbild einer der Folterszenen hin, »habe ich die Bedeutung einiger der Äußerungen entschlüsseln können, die die Khleevi hervorbringen, indem sie ihre Gliedmaßen aneinander reiben.« MacKenZ wirkte allerdings eher verwirrt. »Diese Geräusche haben zwar ein eindeutiges Muster und einundzwanzigtausendvierhundertzweiundfünfzig mögliche Kombinationen, die vermutlich jeweils eine bestimmte Bedeutung haben, aber sie

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