Acornas Welt
Schaltpult stoben.
Maati wartete. Es schien eine Ewigkeit zu dauern. Ihr war übel von der Drehbewegung, und sie dachte, dass die Sterne, die am Sichtfenster vorbeirasten, aussahen, wie sie es in einem Wurmloch erwartet hätte.
Sie hörte das Klicken von Thariinyes Gurt und sah seine Füße, dann seine Beine, als er über den Sessel und dann vom Deck hochsprang.
Maati hielt sich mit einer Hand am Kapseldeckel fest und griff mit der anderen nach Thariinyes Fuß. Sie zog ihn zu sich.
Kaum war er in der Kapsel, als plötzlich der Deckel zuklappte und die Verriegelung einrastete, und dann spürten sie einen Ruck, als die Schwerkraft um ein Fünffaches stärker zurückkehrte und die Kapsel gegen das Deck presste.
Thariinye drückte den Knopf, um die Kapsel auszustoßen und die Sauerstoffversorgung zu aktivieren. Sauerstoff schoss zischend in die Kapsel, doch sie waren immer noch im Schiff.
Der Ausstoßmechanismus funktionierte nicht mehr, ebenso wie alles andere auf dem Schiff! Und die Schwerkraft war so stark, dass sie nicht einmal die Luke öffnen konnten, um nachzusehen, warum die Kapsel noch nicht aus dem Schiff geschleudert worden war.
Thariinyes Herzschlag dröhnte dicht an Maatis Ohr.
»Schon gut, Thariinye. Die Kapsel wird uns beim Aufprall schützen. Die Dinger sind erstaunlich haltbar, weißt du.«
Er atmete ein paar Mal keuchend ein und aus.
»Es sei denn, das Schiff verbrennt beim Eintritt in die Atmosphäre, oder wir werden beim Aufprall von anderen Wrackteilen zerquetscht«, fuhr Maati fort, und dann begriff sie, dass es Thariinyes Gedanken waren, die sie da laut aussprach. Er selbst hatte kein Wort gesagt. Was für ein Zeitpunkt für ihre telepathischen Kräfte, sich endlich zu manifestieren!
Die Kapsel isolierte sie ein wenig von den Geräuschen, die sie umgaben, aber Maati wusste, dass sie immer noch innerhalb des Schiffes waren, weil sie die explosive Beschleunigung noch nicht gespürt hatte, mit der sich die Kapsel von dem Mutterschiff hätte trennen sollen. Sie steckten immer noch fest.
(Ich könnte die Luke öffnen und…), glaubte sie, laut gesagt zu haben.
Thariinye zog sie fest an sich. »Nein, wenn die Kapsel feststeckt, geht das nicht. Ich drücke immer wieder den Ausstoßknopf. Wir müssen einfach hoffen, dass es doch noch funktioniert, bevor das Schiff aufprallt – oder vielleicht sogar während des Aufpralls.«
(Oh nein, wir sitzen in der Falle!) Panik erfüllte sie, und sie fing an zu weinen. Sie wollte den jämmerlichen Rest von Leben, der ihr noch blieb, nicht in dieser winzigen Hülse verbringen. Das war einfach unerträglich!
Dann fühlte es sich plötzlich an, als wären sie gegen ein Hindernis gestoßen. Sie spürten, wie sie rutschten, und dann wurde ihre Kapsel ausgestoßen, sodass sie erst flogen und dann sanken.
(Sie wird sich doch wieder fangen, oder?), fragte Maati.
Zumindest glaubte sie, dass sie es gefragt hatte. Sie und Thariinye waren so fest aneinander gedrückt, dass es kein Wunder war, dass sie plötzlich Thariinyes Gedanken hören konnte, und er die ihren.
(Ja), sagte er. (Aber ich bin so oder so erledigt. Selbst wenn wir den Aufprall und die Khleevi überleben, wird Liriili mich umbringen, weil ich ihr neuestes Schiff gestohlen und verloren habe.)
Becker riss den Daumen nach hinten und zeigte Aari damit an, dass er selbst ans Steuerpult wollte. Noch versteckte sich die Condor hinter einem der Monde, sodass die Sensoren der Khleevi sie nicht erfassen konnten, und das ließ der Besatzung ein wenig Zeit, um Pläne zu schmieden.
Aari stand auf, doch er wirkte erstaunlich ruhig. »Es ist alles in Ordnung, Joh. Die Khleevi bringen mich nicht mehr dazu, dass ich vor Schreck aufhöre zu denken.«
»Das weiß ich, Kumpel, aber du kennst meinen Vogel nicht so gut wie ich.« Er faltete die Hände, verschränkte die Finger, bog und streckte die Handgelenke, schüttelte die Hände aus und berührte dann das Pult mit den Fingerspitzen. »Nehmen wir doch einfach diese Windigi-Lasergeschütze, die wir letztes Jahr aufgelesen haben.«
»Verzeihung, Kapitän«, erklärte der Computer, »aber Sie haben noch nicht die richtigen Halterungen gefunden, um sie zu befestigen.«
»Ach so. Dann feuern wir mit den Apatchipon-Mikronenspaltern.«
»Sie haben noch keine passenden Luken gebaut, Kapitän, die sowohl die Mikronenspalter als auch ihre neuesten Rumpfveränderungen aufnehmen.«
»Na ja, ich hatte all diese Leute an Bord und… also gut, dann nehmen wir einfach
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