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Adam Dalgliesh 14: Ein makelloser Tod

Adam Dalgliesh 14: Ein makelloser Tod

Titel: Adam Dalgliesh 14: Ein makelloser Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. D. James
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sie hier sind, bekommen sie ein
warmes Mittagessen und eine Art frühes Abendessen, bevor sie gehen.
Schwester Holland wohnt auch im Haus, und natürlich Mr. Chandler-Powell
und die Patienten. An manchen Tagen verlässt Mr. Chandler-Powell schon
um halb sechs Uhr morgens das Haus, um seine Londoner Patienten zu
besuchen. Er ist meistens so gegen eins zurück und braucht dann ein
gutes Mittagessen, das er sich gerne in seine Wohnung bringen lässt.
Weil er manchmal nur für einen halben Tag nach London fahren muss,
nimmt er die Mahlzeiten unregelmäßig ein, aber sie sind trotzdem
äußerst wichtig. Ich werde die Speisenfolge jedes Mal vorher mit Ihnen
absprechen. Schwester Holland ist für die Bedürfnisse der Patienten
zuständig, deshalb soll sie Ihnen jetzt kurz erklären, was sie von
Ihnen erwartet.«
    Schwester Holland sagte: »Die Patienten müssen am Tag vor
einer Anästhesie fasten, und am ersten Tag nach der Operation essen sie
meist nicht viel, was allerdings von der Art der Operation abhängt.
Wenn es ihnen bessergeht, sind sie meist sehr anspruchsvoll und heikel.
Manche müssen Diät halten, der Diätetiker und ich werden das
überwachen. Die meisten Patienten essen auf ihren Zimmern, und ohne
mein Einverständnis darf ihnen nichts serviert werden.« Sie wandte sich
an Kimberley. »Meistens bringt jemand von meinem Pflegepersonal das
Essen hinauf auf die Patientenzimmer, aber es kann vorkommen, dass Sie
ihnen den Tee oder das eine oder andere Getränk bringen müssen. Sie
verstehen sicher, dass auch dafür mein Einverständnis erforderlich ist.«
    »Selbstverständlich, Oberschwester.«
    »Abgesehen von der Verpflegung der Patienten bekommen Sie Ihre
Instruktionen von Miss Cressett, und wenn sie nicht im Hause ist, von
ihrer Stellvertreterin, Mrs. Frensham. Jetzt hat Mrs. Frensham noch ein
paar Fragen an Sie.«
    Mrs. Frensham war eine große, ältere, etwas kantige Frau mit
eisgrauem, zu einem Dutt geflochtenem Haar. Aber ihr Blick war
freundlich, und Dean fühlte sich bei ihr besser aufgehoben als bei der
jüngeren und – wie er fand – ziemlich aufreizenden
Schwester Holland, oder bei Mrs. Cressett mit ihrem außergewöhnlich
blassen, markanten Gesicht. Manche Leute mochten sie attraktiv finden,
aber man konnte nicht behaupten, dass sie eine Schönheit war.
    Mrs. Frenshams Fragen waren vor allem an Kim gerichtet und
nicht schwer zu beantworten. Was für Kekse sie zum Morgenkaffee
servieren wollte, mit was für Zutaten sie sie backen würde. Kim
entspannte sich schlagartig und schilderte ihr ein eigenes Rezept für
dünne, gewürzte Kekse mit Korinthen. Und die Profiteroles, wie wollte
sie die machen? Auch das war eine einfache Frage. Dann zählte sie drei
namhafte Weine auf und fragte Dean, welchen er zu Ente à l'Orange,
Vichyssoise und Lendenbraten servieren würde; schließlich wollte sie
noch wissen, was er an heißen Sommertagen oder den problematischen
Tagen nach dem Weihnachtsfest auf den Tisch zu bringen gedachte.
Offensichtlich stellten seine Antworten sie zufrieden. Der Test war
nicht schwer gewesen, und er konnte förmlich spüren, wie Kims
Anspannung sich löste.
    Mrs. Frensham zeigte ihnen die Küche, und irgendwann drehte
sie sich zu Kim um und fragte sie: »Können Sie sich vorstellen, hier
glücklich zu werden, Mrs. Bostock?«
    Dean beschloss, Mrs. Frensham in sein Herz zu schließen.
    Und Kim war hier glücklich geworden. Diese Anstellung war für
sie wie eine wundersame Erlösung gewesen. Er erinnerte sich an diese
Mischung aus Ehrfurcht und Freude, mit der sie durch die große,
funkelnde Küche gegangen war und sich später auch, wie in einem Traum,
durch die anderen Räume bewegt hatte, das Wohnzimmer, das Schlafzimmer,
das luxuriöse Badezimmer, das sie für sich allein haben würden, wie sie
mit ungläubigem Erstaunen die Möbel berührt hatte, zu jedem Fenster
gelaufen war, um einen Blick hinauszuwerfen. Schließlich waren sie noch
in den sonnendurchfluteten Garten gegangen, und sie hatte unwillkürlich
beide Arme ausgestreckt, um dann wie ein kleines Mädchen seine Hand zu
nehmen und ihn mit leuchtenden Augen anzuschauen. »Es ist wunderbar.
Ich kann es nicht glauben. Keine Miete, und wir haben unser Auskommen.
Wir können beide unseren Lohn sparen.«
    Für sie war es ein Neuanfang gewesen, erfüllt von Hoffnung und
hellen Bildern – von ihnen beiden, wie sie zusammen
arbeiteten, sich unentbehrlich machten, dem Kinderwagen auf dem Rasen,
dem Kind, das durch den Garten

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