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Äon

Äon

Titel: Äon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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läutete. Er drückte auf den Knopf, aber es kam nichts als Schweigen aus dem Gerät.
    Er rieb sich blinzelnd die Augen. Dann hörte er die Sprechgeräte in allen anderen Räumen läuten. Und Schritte im Gang.
    Er drückte eine Nummer ein. Eine zittrige Stimme meldete sich. »Vermittlung, erste Kammer.«
    »Hier Garry Lanier. Haben wir Zentralalarm?«
    »Ja, Mr. Lanier.«
    »Warum?« fragte Lanier mit unendlicher Geduld.
    »Weiß nicht genau, Sir.«
    »Verbinden Sie mich sofort mit der Achse!«
    »Jawohl, Sir.«
    Als nach einigen Sekunden eine Frauenstimme antwortete, bat er um eine Erklärung.
    »Wir haben DefCon drei [xii] von London und Moskau«, sagte die Frau. »Erhöhte Radaraktivität, insbesondere bei orbitalen Ortungssystemen. Kommunikations- und Navigationssatelliten sind angegriffen worden.«
    »Meldung aus Florida oder Sunnyvale?«
    »Nein, Sir.«
    »Nachricht von der Mondsiedlung?«
    »Nichts für uns, Sir. Die sind gerade auf der abgewandten Seite.«
    »Ich komme sofort zur Achse hoch. Link und Pickney sollen einen Raum für einen Krisenstab mit etwa fünfzehn Plätzen vorbereiten.«
    Er wurde von Roberta Pickney unterbrochen. »Garry, bist du’s? Es ist schon alles vorbereitet. Befehl von Kirchner. Er wünscht eine enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Sicherheitsteam. Komm sofort hoch!«
    Im Aufzug, der gefüllt war mit Wachpersonal und verdutzten Technikern, die noch keine Einzelheiten wußten, überlegte Lanier, was noch zu tun und vorzubereiten wäre. Er rieb sich das unrasierte, rauhe Kinn.
    Es war alles hypothetisch gewesen, ein langwieriger Alptraum. Drunten auf der Erde, seiner Heimat und der Heimat derjenigen, die er liebte – und das waren nicht viele! –, fing es vermutlich schon an.
    Er konnte nicht umhin, sich vorzustellen, was daheim gerade vor sich ging. Er hatte solche Momente als Pilot, noch nicht aber als Zivilist erlebt. Die Menschen hörten wohl Radio, lauschten den Sirenen, den Anweisungen des Katastrophenschutzes, die nie so deutlich herüberkamen, daß sie eine Hilfe waren. Der Evakuierungsbefehl setzte sich von Gemeinde zu Gemeinde fort. Die Menschen bekamen Angst, warfen ihre Sachen ins Auto, drängten zum Bus, zum Bahnhof, zu den Lastern des Katastrophenschutzes…
    Er versuchte/nicht mehr daran zu denken. Er mußte jetzt seine Sinne beisammenhalten.
    In den Räumen an der Achse wurden die Leute zum Weitertransport in Dringlichkeitsstufen eingeteilt. Er wurde von drei Marinern aus der Menge gefischt und beinahe zwangsweise in einen speziellen Wagen gesetzt.
    Das Zentrum für externe Kommunikation war ein abgegrenzter Bereich von etwa zwanzig Quadratmetern in einer Ecke des ersten Landebereichs. Sechs Mariner standen mit schußbereitem Gewehr an der Tür, die Stiefel in besonderen Schlaufen, um festen Stand zu haben, mußte man anlegen und schießen. Lanier passierte und betrat den Raum, in dem zehn Personen versammelt waren. Sie beobachteten ihn gespannt, als er sich in einen Sitz zog.
    Vier große Videomonitore waren in eine Wand eingelassen. Einer davon war an und zeigte eine Außenansicht des Steins, zu der Daten aufgelistet waren. Das war ein Bild des Drachen: genauso hatte er vor vier Jahren den Stein zum ersten Mal gesehen.
    Pickney reichte ihm Klettbandgaloschen. »Hat noch nicht angefangen«, sagte sie. »Aber es wurde Alarm gegeben. Es ist etwas im Busch, mehr wissen wir noch nicht. Zieh die drüber!« Sie hängte ihm Kopfhörer und Mikro um den Hals. »Hab’ in der letzten halben Stunde alles koordiniert.«
    »Schon Befehle da?«
    »Noch nichts Genaues. Nur der Alarm.«
    Er setzte sich an den zugewiesenen Platz vor einen Monitor und eine Tastatur. Kirchner und sein Adjutant, ein junger, schnauzbärtiger Lieutenant Commander in Khaki, kamen wenige Minuten später und setzten sich einige Meter entfernt an ähnlich ausgestattete Plätze.
    Kirchner, dem die äußere Verteidigung des Steins oblag, war nun die Hauptperson. Gerhardt war in der ersten Kammer und traf Vorkehrungen; aber was in den Kammern geschah, war derzeit unwichtig. »Fünfzehn Mann raus ins Bohrloch mit tragbaren Detektoren«, sagte Kirchner. »Sollen sich in den wabenartig durchlöcherten Wänden verstecken, damit sie nicht zu sehen sind und keine Infrarotschatten werfen. Und die verdammten Gatling-Kanonen in Position bringen!«
    Ruhe kehrte ein. Pickney lauschte aufmerksam in ihre Kopfhörer. Aus einem Lautsprecher an der anderen Seite des Raums drang statisches Rauschen.
    Nun ging der größere

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