Aerzte zum verlieben Band 39
überflüssig. Denn Amber war längst klar geworden, dass James und sie keine Zukunft gehabt hätten. Sie hatten sich gemocht und respektiert, doch für eine lebenslange Bindung hätten diese lauwarmen Gefühle nicht ausgereicht.
Erst Ethan hatte ihr gezeigt, wie es sich anfühlte, wenn man wirklich lebendig war. Er verwirrte und provozierte sie und lieà sie eine emotionale Achterbahn fahren, die sie niemals für möglich gehalten hätte. Gleichzeitig hatte er ein verzehrendes Verlangen in ihr geweckt, das sie langsam aber sicher verrückt werden lieÃ.
âIch gehe wieder ins Hausâ, erklärte Amber. âMolly hat mich gebeten, ihr bei der Einteilung der Servicekräfte zu helfen. Und umziehen muss ich mich auch noch.â
Während der nächsten Stunde erreichte ein nicht enden wollender Gästestrom das Anwesen. Endlich war es soweit, und die Zeremonie begann.
Caitlins Kleid war ein eleganter Traum aus weiÃer Seide, und James trug einen perfekt sitzenden Anzug. Sie waren wirklich ein Traumpaar, überlegte Amber und stellte zu ihrem Erstaunen fest, dass sie sich ehrlich für die beiden freute.
Nach der Trauung begann die eigentliche Hochzeitsfeier. Sie aÃen an langen Tischen, die auf der Terrasse über dem Strand aufgebaut worden waren, lauschten den launigen Reden, die verschiedene Gäste zum Besten gaben, und schlieÃlich fing eine Band an, beschwingte hawaiianische Musik zu spielen.
Amber versuchte zunächst, mit den anderen Frauen die traditionellen Tänze zu tanzen, doch ihr fehlte die jahrelange Ãbung. Schon bald kamen die männlichen Gäste dazu, und es fehlte ihr nicht an Tanzpartnern. Doch kurz darauf war Ethan bei ihr und von diesem Augenblick an tanzte sie nur noch mit ihm. Während der nächsten Stunden nahm sie ihre Umgebung nur noch verschwommen wahr. Zu sehr war sie damit beschäftigt, sich auf seine Berührungen, seinen Körper und den sanften Rhythmus, in dem sie sich wiegten, zu konzentrieren. Sie liebte es, wie er sein Gesicht in ihrem Haar vergrub, wie er zärtlich ihren Nacken liebkoste und wie seine Hände sanft über ihren Rücken glitten.
Der Wunsch, seine Zuneigung wäre echt, und nicht nur eine Farce, um das Brautpaar zu beruhigen, schmerzte Amber so sehr, dass sie es fast nicht mehr aushalten konnte. Doch noch weniger konnte sie sich ihm entziehen. Es gab nun einmal keinen einzigen Platz auf der Welt, an dem sie lieber gewesen wäre als in Ethans Armen.
Ihre unwirkliche Idylle erfuhr ein jähes Ende, als James und Caitlin zu ihrer Hochzeitsreise aufbrachen. Doch wahrscheinlich war es besser so, denn mit jeder weiteren Stunde, die sie mit Ethan verbrachte, war Amber ihm noch mehr verfallen. Wie konnte ein Mann, der sich über sie lustig machte, ihr Gefühle vorgaukelte und der offen erklärt hatte, dass er ihr misstraute, sie nur derart durcheinanderbringen?
Als das Brautpaar die rauschende Feier verlieÃ, versammelten die Gäste sich vor dem Haus, um sich zu verabschieden. Amber stand neben Martyn und winkte der geschmückten Limousine nach, die Caitlin und James erst in ein Hotel, und am nächsten Morgen zum Flughafen bringen würde.
Sobald der Wagen auÃer Sichtweite war, wandte Martyn sich an die Gäste. â Mahalo mui loa na hoâolauleâa me la kaua â, sagte er. âDanke, dass ihr mit uns die Hochzeit begangen habt. Meine Tochter fängt heute ein neues Leben mit ihrem Ehemann an, und wir alle wünschen ihr nur das Beste für die Zukunft. Bitte bleibt noch und feiert. Musik und Tanz werden bis morgen früh weitergehen.â
Amber sah ihn besorgt an, als er sich langsam umdrehte und müde zurück zum Haus ging. âWie geht es Ihnen? Sie sehen sehr glücklich und zufrieden aus â aber auch etwas erschöpft.â
Martyn nickte. âEs war ein wundervoller Tag, doch jetzt bin ich müde. Ich ziehe mich zurück. Aber gehen Sie doch bitte wieder auf die Party. Ich bin mir sicher, dass Ethan Sie schon vermisst.â
Amber sah ihn mit gespielter Empörung an. âAber Martyn! Sie werden doch nicht versuchen, uns zu verkuppeln?â
Doch Martyn ging nicht auf ihren heiteren Ton ein. âIch kenne Ethan sehr gut. Und ich glaube, dass ihr beide eine ganze Menge Gemeinsamkeiten habt. Aber ich würde mich niemals einmischen.â Nun blinzelte er verschmitzt. âIch würde damit auch nur meine Zeit
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