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Aerzte zum verlieben Band 43

Aerzte zum verlieben Band 43

Titel: Aerzte zum verlieben Band 43 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Lennox , Kate Hardy , Anne Fraser
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…“ Ihm versagte die Stimme.
    Flora nahm ihn in die Arme. „Schon gut, ich weiß, wie dir zumute ist. Vielleicht sollten wir jetzt eine Pause machen. Lass uns zu mir fahren und etwas essen.“
    Zu Hause holte sie ein Glas mit selbst gekochter Gemüsesuppe aus dem Kühlschrank, wärmte sie auf und stellte sie mit Käse, Butter und einigen Brötchen, die sie gestern beim Bäcker gekauft hatte, auf den Tisch.
    Ohne das Essen angerührt zu haben, schob Tom seinen Teller von sich. „Entschuldige, Flora, ich will nicht unhöflich sein, aber ich bringe nichts runter.“
    â€žDu solltest etwas essen, Tom.“
    â€žIch kann nicht.“
    Sie dachte daran, wie Kate ihr zugesetzt hatte, und wie dankbar sie ihr im Nachhinein dafür gewesen war. „Du musst bei Kräften bleiben, wenigstens für Joey. Ich kannte deine Schwester nicht besonders gut, und deshalb kann ich nicht sagen, was sie in dieser Situation getan hätte. Aber ich bin sicher, wenn sie dich so geliebt hat wie du sie, dann wird sie nicht wollen, dass du dich derart grämst. Sie wird sich wünschen, dass du dich an eure guten Zeiten erinnerst.“
    â€žJa, sie hat mich geliebt“, sagte er mit gesenktem Blick. „Obwohl ich sie als Teenager wahrscheinlich zum Wahnsinn getrieben habe. Und ich habe sie geliebt. Ich hätte alles getan, um diesen Unfall zu verhindern, Flora. Und Kevin … er war nicht nur mein Schwager, ich mochte ihn wirklich. Man sagt, man kann sich seine Familie nicht aussuchen. Aber wenn ich es gekonnt hätte, hätte ich mir einen wie ihn ausgesucht.“
    â€žDu hast immer noch Joey, und beide leben in ihm weiter“, antwortete sie sanft. „Du wirst sie in seinem Gesicht wiedererkennen, wenn er größer wird. Und eines Tages kannst du mit ihm über sie sprechen, ohne dass es wehtut, Tom.“
    Er schloss die Augen. „Das kann ich mir nicht vorstellen.“
    â€žGlaub mir, eines Tages wird es so sein. Es ist etwas dran, wenn man sagt, die Zeit heilt alle Wunden.“
    Tom sah sie an. „War es bei dir auch so?“
    Sie nickte. „Manchmal kommt einer von Dads Lieblingssongs im Radio, oder im Kaufhaus steigt mir der Duft von Mums Parfum in die Nase. In solchen Momenten vermisse ich sie so sehr, dass ich heulen könnte. Aber es ist schon nicht mehr so schlimm wie kurz nach ihrem Tod. Es dauert eben, bis man die Trauer überwunden hat. Sei nicht zu hart zu dir selbst, Tom, und lass andere Menschen an dich heran.“
    â€žDas tue ich doch.“
    Darauf schwieg sie, legte ihm nur die Hand an die Wange und lächelte schwach.
    Fast ein bisschen traurig, dachte er.
    Am Abend, nachdem Joey eingeschlafen war, kamen Tom ihre Worte wieder in den Sinn. Ließ er wirklich niemanden an sich heran?
    Je länger eher darüber nachdachte, umso mehr kam er zu der Einsicht, dass Flora nicht ganz unrecht hatte. Während der Arbeit ließ er ständig irgendwelche flotten Sprüche vom Stapel, und seine Freunde waren eher gute Kumpel, denen er seine wahren Sorgen nicht auf die Nase band.
    War er schon immer so gewesen? Nein, wenn er ehrlich war, so hatte es damals nach Bens Tod angefangen.
    Nach dem tragischen Unglück hatte er sich so sehr zurückgezogen, dass seine Mutter sich Sorgen um ihn machte und ihn bat, mit ihr zu einem Arzt zu gehen. Um das zu verhindern, fing er wieder an zu lächeln und lustig zu sein, erzählte dumme Witze und ärgerte seine Schwester mit immer neuen Streichen. Es war seine Art gewesen, einen Panzer um sich herum zu errichten. Oberflächlich zu bleiben, damit niemand in die Tiefe sehen konnte.
    Und nun ließ er Flora und Joey näher an sich heran, als ihm lieb war. Seine Arbeit war gefährlich – Tom kannte Feuerwehrmänner, die in Ausübung ihres Berufs umgekommen waren. Und die meisten hatten Frau und Kinder gehabt.
    Achtete er deswegen darauf, keine ernsthafte Beziehung einzugehen? Weil es jederzeit passieren konnte, dass er jemanden im Stich lassen musste?
    Tom lag lange wach und konnte nicht einschlafen. Er wünschte, Flora wäre bei ihm. Sie strahlte eine Ruhe und Kraft aus, die er jetzt gut gebrauchen konnte – und das machte alles noch viel schwieriger. Bisher hatte er sich nie so nach einer Frau gesehnt. Flora war anders als seine bisherigen Freundinnen.
    Mit ihrer Wärme, ihrem scheuen Lächeln und den seelenvollen rehbraunen Augen hatte sie ihm längst das

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