Aerzte zum verlieben Band 43
nie vergessen und heiratet deshalb immer wieder.â
Jonathan drehte sich zu ihr um und strich mit dem Zeigefinger sanft über ihre Wange. âAh, Rose. Sie wollen immer das Beste in jedem sehen. Wann lernen Sie endlich, dass nicht viele Menschen so sind wie Sie?â
âHey, nun tun Sie mal nicht so, als wäre ich eine Art Heilige. Das klingt ja entsetzlich langweilig.â
âLangweilig sind Sie ganz bestimmt nicht.â Als er ihr Kinn anhob, damit er ihr in die Augen blicken konnte, hielt sie gespannt den Atem an. Bestimmt würde er sie gleich küssen ⦠Ihr Herz schlug so heftig, dass sie schon fürchtete, er könne es hören. Erwartungsvoll schloss sie die Augen.
Jonathan streifte ihren Mund in einem federleichten Kuss. Als sie die Augen öffnete, sah er sie mit eindringlichem Blick an.
âKommen Sie, wir machen einen Spaziergang zum Haupthaus. Dann können wir feststellen, ob es was zu essen gibt. Falls nicht, fahren wir ins Dorf und gehen in einen Pub. Einverstanden?â
Was ist denn da gerade passiert, fragte Rose sich verwirrt. Hatte sie seine Signale womöglich total missverstanden? Das konnte durchaus sein. Wieder einmal bestätigte sich, dass sie keine Ahnung von Männern wie Jonathan hatte. Sie war tief enttäuscht.
Jonathan sah die Verwirrung in ihren Augen. Doch Rose konnte ja nicht wissen, dass er sich nur mit äuÃerster Mühe hatte zurückhalten können. Zum ersten Mal überhaupt wollte er es langsam angehen. Sie behutsam umwerben, sich Zeit lassen, damit alles perfekt war. Sie war ihm schon zu wichtig geworden, um sie wie eine Bettgespielin zu behandeln.
Langsam keimte in ihm die Erkenntnis auf, endlich seine Seelengefährtin gefunden zu haben. Der Gedanke erschreckte ihn. Jonathan wusste, dass Rose ihre Liebe nicht leichtfertig verschenken würde. Er war es ihr und auch sich selbst schuldig, sie nicht zu verletzen. Bis jetzt hatte er sich nicht vorstellen können, langfristig mit einer Frau zusammen zu sein. Doch plötzlich schien es, als hätte er endlich die Frau getroffen, die sein Leben verändern könnte.
7. KAPITEL
Der Weg zum Haupthaus war ziemlich weit. Nach einer Biegung tauchte es jedoch endlich vor ihnen auf, und Rose blieb überwältigt stehen. Es war ein herrliches, groÃes georgianisches Gebäude mit einer herrschaftlichen, aber eleganten Fassade. Schätzungsweise beherbergte es mindestens zehn Schlafzimmer.
âEs ist wunderschönâ, sagte sie leise.
âJa, wahrscheinlichâ, meinte Jonathan nachdenklich. âAber für mich war es immer nur das Haus, in dem ich aufgewachsen bin.â
Sie gingen ein paar Stufen zu einer reich verzierten Eingangstür hinauf und betraten die Eingangshalle.
âJemand zu Hause?â, rief Jonathan. âIch binâs, Jonathan.â
Keine Antwort.
âMrs Hammond, die Haushälterin, ist vermutlich in ihrem Büro. Wir schauen mal in der Küche nach. Unsere Köchin ist immer dort. Wahrscheinlich hält sie gerade ein kleines Nickerchen. Dad drängte sie schon vor Jahren, sich zur Ruhe zu setzen. Aber sie will nichts davon wissen. Mary meint, wenn sie nichts zu tun hat, würde sie verrückt werden. Sie wird Ihnen gefallen. Sie bäckt immer noch jeden Nachmittag.â Er schnüffelte genieÃerisch. âIch glaube, ich rieche gerade Scones.â
Jonathan ging voran durch die Halle, eine Treppe hinunter und einen Flur entlang, von dem mehrere Türen abgingen.
âZu den Zeiten meiner GroÃeltern waren dies die Dienstboten-Zimmer. Damals haben mindestens zwanzig Personen hier gearbeitet. Jetzt wohnen nur noch Mrs Hammond und Mary im Haus. Ein paar Frauen aus dem Dorf kommen jeden Tag zum Putzen. Aber die meisten Räume sind abgeschlossen. Dad hält nur die offen, die er selbst benutzt. Es sei denn, er erwartet Gäste. Dann werden weitere Aushilfen eingestellt.â
Sie folgten dem appetitlichen Duft bis zum Ende des Flurs und betraten dann die imposanteste Küche, die Rose je gesehen hatte. An einer Wand stand ein groÃer, altmodischer Herd und in der Mitte des Raumes ein massiver Kiefernholztisch. Auf dem Tisch türmten sich frisch gebackene Scones neben einem Karottenkuchen. In der Mitte des Tischs stand eine Schüssel mit geschnittenem Gemüse. Und in einem Sessel in einer Ecke des Raums saà eine ältere Frau und schnarchte leise.
Auf Zehenspitzen schlich Jonathan sich
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