Aerzte zum verlieben Band 55
wieder leicht zerzaust und eine Spur verwegen. Zum AnbeiÃen verwegen. Um sich abzulenken, stibitzte Kerry ein Stückchen Toast von Archies Teller.
âWie sieht es heute Morgen aus? Sind die StraÃen schon wieder frei?â
Denovan schüttelte den Kopf. âNein, weder die Brücken noch die StraÃen. AuÃerdem sind mehrere Stromleitungen unterbrochen, und zahllose Häuser stehen unter Wasser. Man kann die Stadt weder verlassen, noch kann jemand hinein. Zu allem Ãberfluss soll es auch ein Problem mit dem Rettungshubschrauber geben. Ach, übrigens, ich bin vorhin zur Praxis gelaufen und habe Bescheid gesagt, dass du heute etwas später kommst.â Er zwinkerte ihr zu. âIch schätze, auf dich wartet eine Menge Arbeit.â
âKann ich mir vorstellenâ, stimmte Kerry seufzend zu. âWie gehtâs deinem Bruder? Konntest du Kontakt mit dem Krankenhaus aufnehmen?â
âEr ist stabil. Und Sirie Patel wird heute Vormittag operiert. Leider war nicht nur das Bein gebrochen, sie hat auch noch eine ernste Nierenquetschung. Hoffentlich bekommen sie alles in den Griff.â
Es war so viel passiert â und so viel zu tun. âIch muss los!â, erklärte Kerry unruhig. âIch kann hier nicht länger herumtrödeln.â
âSoll ich dir vielleicht helfen?â, schlug Denovan vor. âSieht so aus, als könntest du etwas Unterstützung gebrauchen. Ich müsste nur einen Babysitter für Archie finden, dann könnte ich dir ein paar Patienten abnehmen, bis die StraÃe wieder frei ist.â
Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Kerry ihn an und stichelte: âIch dachte, du musst so schnell wie möglich nach London zurück ⦠Weil du so unglaublich beschäftigt bist.â
Touché, dachte Denovan genervt. Er hatte es nicht besser verdient. âNa ja, da ich die Stadt im Moment nicht verlassen kann, erscheint es mir nur vernünftig, wenn ich mich ein wenig nützlich mache.â
âWirklich? Ich muss zugeben, das würde mir sehr helfen. Was Archie betrifft â im Gemeindezentrum neben der Kirche gibt es einen kleinen Kindergarten. Bestimmt sind die Erzieherinnen nur zu gern bereit, auf den Sohn des berühmten Dr. Medic aufzupassen.â
Zu Kerrys Erstaunen war das Gemeindezentrum dicht bevölkert. Kinder rannten aufgeregt umher, Senioren saÃen auf den Bänken im groÃen Saal und sahen etwas verloren aus. Mehrere Frauen, darunter Daphne, schenkten Kaffee und Tee aus.
âWas ist denn hier los?â, fragte Kerry sie.
âDie Leute, die unten am Fluss wohnen, sind evakuiert worden und mussten die Nacht hier verbringen. Es herrscht ein furchtbares Durcheinander!â
âVermutlich wird dann heute nur Freda in der Praxis sein?â, erkundigte Kerry sich resigniert.
Freda Knight war ihre Auszubildende. Kerry hatte keine Ahnung, weshalb der Teenager sich entschlossen hatte, Arzthelferin zu werden. Freda war alles andere als engagiert und verbrachte die meiste Zeit damit, in den Illustrierten im Wartezimmer zu lesen. Bestimmt würde Freda vor Begeisterung völlig ausflippen, sobald der berühmte Dr. Medic die Praxis betrat.
âIch komme, so schnell ich kannâ, versprach Daphne.
Kerry sah sich in dem überfüllten Raum um. âDer Kindergarten bleibt heute wohl geschlossen? Denovan hat nämlich angeboten, heute Vormittag in der Praxis auszuhelfen, bevor er später zurück nach London fährt. Doch wir bräuchten einen Babysitter für Archie.â
âVorhin hat jemand erzählt, dass es mehrere Tage dauern wird, bis die Brücke wieder passierbar istâ, wandte sich Daphne skeptisch an Denovan. âSie haben sogar das Militär um Hilfe gebeten, weil die Lage so unübersichtlich ist.â
âNicht so schlimm. Bestimmt wird irgendjemand in London für mich einspringen. Ich muss jetzt nur eine Betreuung für Archie finden.â
âWissen Sie was? Meine drei Jungs sind drüben im Gemeinschaftsraum. Archie kennt sie schon, weil er ja gestern Abend bei uns war. Ich bin mir sicher, dass die drei sich sehr gern um ihn kümmern. Larry ist fünfzehn und sehr vernünftig für sein Alter. Die Schule fällt bis auf Weiteres aus, sodass sie Zeit für Archie haben. Falls es ein Problem gibt, können sie ja zu Ihnen in die Praxis kommen.â
Archie sah seinen Vater erwartungsvoll an. âBitte, Dad! Jack hat eine riesige
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