Aerzte zum Verlieben Band 58
Erinnerung daran, wie es war, morgens in den Armen eines geliebten Partners aufzuwachen? Doch dann rührte der Mann neben ihr sich leicht und zog sie noch ein bisschen enger an sich.
Also sie lag definitiv mit jemandem im Bett. Da sie seit acht Monaten nicht mehr mit Shaun zusammen war, konnte das nur eins bedeuten … sie lag mit dem umwerfend gut aussehenden Fremden im Bett, dessen Ärmel gestern Bekanntschaft mit ihrem Champagner gemacht hatte.
Jane unterdrückte mit Mühe ein Stöhnen. Von einem Schlamassel in den nächsten … Wie hatte sie nur so naiv sein können, eine Nacht bei einem Fremden zu verbringen, ohne jemandem Bescheid zu sagen, wo sie war? Auch wenn er noch so nette Manieren hatte. Gar nicht auszudenken, was alles hätte passieren können!
Ach, Mist. Dr. Jane Cooper war doch für ihre ausgeprägte Vernunft bekannt. So etwas Dummes machte sie einfach nicht.
Und doch hatte sie es getan.
Wenigstens kannte er nicht ihren Namen. Wahrscheinlich würde sie ihm sowieso nie wieder begegnen, selbst wenn sie beide im London Victoria arbeiteten. Dafür war die Klinik einfach zu groß. Bis jetzt war er ihr ja auch noch nie über den Weg gelaufen, an diese wunderschönen Augen hätte sie sich erinnert.
Was für eine Nacht! Zum Schlafen waren sie kaum gekommen, wie denn auch, mit diesem Mann? Und am Schluss waren ihnen doch tatsächlich die Kondome ausgegangen! Was dazu führte, dass Jane sich ganz ungewohnt verrucht vorkam.
Gar kein schlechtes Gefühl eigentlich. Bereute sie, was passiert war? Sicher nicht, wie könnte sie all die wundervollen Dinge bereuen, die Prince Charming mit ihr angestellt hatte? Besonders die unter der Dusche … Trotzdem hatte sie keine Ahnung, wie sie sich jetzt ihm gegenüber verhalten sollte. Was sollte sie sagen?
Am besten wäre es zu verschwinden, bevor er aufwachte. Also löste sie sich vorsichtig aus seiner Umklammerung. Als er sie wieder an sich ziehen wollte, drückte sie ihm kurzerhand ihr Kopfkissen in die Arme, an das er sich sofort behaglich schmiegte.
Süß.
Jane lächelte bedauernd. Vielleicht, wenn sie einander unter anderen Umständen begegnet wären … Sinnlos, darüber zu spekulieren. Auf sie wartete eine Patientin, um die sie sich dringend kümmern musste.
Rasch zog sie sich an und lief auf Zehenspitzen zur Tür. Schon halb draußen, drehte sie sich noch einmal zu dem schlafenden Mann im Bett um. „Ich danke dir … mit dir habe ich mich schön und begehrenswert gefühlt“, sagte sie leise und hauchte ihm zum Abschied eine Kusshand zu.
3. KAPITEL
„Hey, du hast doch frei.“ Iris, die Chefhebamme, sah Jane fragend an.
Jane rang sich ein Lächeln ab. „Ich weiß. Aber du kennst mich ja: immer im Dienst für meine Patientinnen.“ Außerdem musste sie dringend Theo sprechen und ihm von dem grauenvollen Zeitschriftenartikel erzählen. Oberstes Gebot war jetzt Schadensbegrenzung. „Apropos, ich schaue mal rasch nach Mrs Baxter.“
Ellen Baxter blickte erfreut von ihrer Zeitschrift auf, als Jane das Zimmer betrat. „Ah, Dr. Cooper!“
„Guten Morgen, Mrs Baxter. Wie geht es Ihnen heute?“
„Okay. Glaube ich jedenfalls.“ Die Frau lächelte schief. „Ich versuche, mich zu entspannen.“
„Was Ihnen hier in der Klinik nicht leichtfällt, wenn Sie so viel lieber zu Hause wären.“ Jane tätschelte ihrer Patientin mitfühlend die Hand. „Na, wollen wir mal sehen, was Ihre Werte machen.“ Rasch überflog sie die Liste mit den Laborwerten. „Prima. Darf ich jetzt Blutdruck und Temperatur messen?“
„Traktieren Sie mich mit so vielen Nadeln, wie Sie wollen, wenn ich nur nach Hause kann“, meinte Mrs Baxter ergeben.
Jane musste lachen. „Vor Nadeln sind Sie heute sicher.“ Nachdem sie den Blutdruck und die Temperatur geprüft hatte, notierte sie die Werte auf dem Klemmbrett. „Sehr gut. Stechende Schmerzen oder Schmierblutungen?“
„Nein. Und glauben Sie mir, ich würde es Ihnen sagen, wenn es anders wäre“, beteuerte die Patientin. „Ich will doch nicht, dass etwas schiefgeht. Ich will das Baby nicht verlieren.“
„Das weiß ich“, sagte Jane tröstend. „Und wir tun alles, um Ihnen zu helfen.“
„Alle hier sind so schrecklich nett, aber es ist einfach nicht wie zu Hause.“ Mrs Baxter wurde rot. „Das klingt sicher albern, aber ohne Rob an meiner Seite kann ich einfach nicht vernünftig schlafen.“
„Das ist überhaupt nicht albern, sondern vollkommen verständlich.“ Nach der Trennung von Shaun hatte Jane viele
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