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Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Titel: Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
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hochgekrempelt und man sah diese unglaublich dicken Adern, die sich unter der bleichen Haut wanden, wie Schlangen … Ein kleines Metallstück hatte sich in die Haut gebohrt und Blut lief in einem dünnen Faden herunter. Er trat einen Schritt auf sie zu, und sie streckte automatisch ihre Hand in einer abwehrenden Geste nach ihm aus.
    Valentin nahm die Hand und zog sie an sich. Es war wie ein Tanz, wenn ein geübter Tänzer die Frau über das Parkett dirigiert. Er dreht und wendet sie gekonnt und sie kann nicht anders, als sich ihm hinzugeben, seinem Takt zu folgen, seine Schritte zu spiegeln.
    Annabelle war wehrlos, damit hatte sie nicht gerechnet, sie hatte keine Erdung und taumelte in seine Arme. Er legte schnell seinen anderen Arm um sie und zog sie ganz nah an sich heran. Dann suchte sein Mund den ihren. Er küsste sie. Sie versuchte sich zu wehren, aber seine starken Arme hielten sie fest, und ihr linker Arm war immer noch um ihren Körper geschlungen, sie konnte sich nicht befreien. Sie drehte ihr Gesicht weg und er bedeckte ihren Hals mit seinen fordernden Lippen.
    „Hör auf!”, keuchte sie, aber er reagierte nicht. Zu ihrem Entsetzen sah sie, dass grüne Fäden über ihren Körper wanderten. Der Ætherzwilling zerfaserte hinter Valentin und streckte seine Tentakel nach ihr aus.
    „Ich liebe dich so sehr!”, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Sie dachte rasend schnell nach. Er war völlig verrückt. So erreichte sie ihn nicht. Sie musste es anders versuchen. Sie löste sich von ihrem Entsetzen und sagte: „Beweis es mir.”
    Er sah sie an. Seine Augen waren wie grün glühende Kohle. „Wie? Ich tue alles für dich.”
    Dann lass mich gehen! , wollte sie schreien, aber sie beherrschte sich.
    „Hör zu: Wenn ich dir helfen soll, dann solltest du wissen: Ich kann das nicht so einfach, wie du denkst. Die Heilung deines Vaters hat mich viel Kraft gekostet. Ich brauche Æther.”
    Sein Gesicht leuchtete auf: „Nichts leichter als das! Du kannst so viel Æther haben, wie du brauchst. Schließlich bin ich ein Ætherbaron. Komm, ich bring dich hin.”
    Sie hatte Zeit gewonnen. Ihr würde schon noch etwas einfallen. Und wenn es sein musste, dann … Nein, darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken.
    * * *
    Hartwig hatte eine Tür gefunden. „Hier war sie vor Kurzem.”
    „Sie ist verschlossen”, sagte Paul überflüssigerweise und suchte in seinen Taschen nach einem Schraubenzieher. Eigentlich hatte er immer irgendwo einen dabei. Aber als er einen fand, musste er feststellen, dass man eine Stahltür wohl nicht mit einem Uhrmacherschraubenzieher knacken kann.
    Hartwig schnüffelt noch ein wenig und meinte dann: „Sie ist nicht hineingegangen, sondern herausgekommen. Es riecht auch nach dem Verletzten.”
    „Otto.” Hartwig nickte und verfolgte die Spur. Sie führte die Treppe hoch.
    „Das muss älter sein”, dachte Paul laut nach. „Sie war ja mit Otto schon draußen. Wir brauchen die Spur, die sie hinterlassen hat, als sie wieder hereingekommen ist. Zu Valentin.”
    „Dann brauche ich seinen Geruch.” Hartwig sah Paul abwartend an. Paul dachte, dass doch wahrscheinlich ziemlich viel hier nach Valentin Bader riechen musste. Er hätte gerne mehr über die Art, wie der Mannwolf Gerüche wahrnahm erfahren, aber jetzt nicht.
    „Wir müssen sein Zimmer suchen. Ich frage den Bader.” Paul hatte das Hin und Her langsam satt. Er bemerkte, dass einzelne Mitglieder der Suchmannschaft schon aus dem Speisezimmer gedriftet waren und sich auf den Gängen unterhielten. Es zerfaserte alles, sie waren an zu vielen Fronten. Was wohl die Mannwölfe draußen dachten? Konnte man nicht einfach eines der Fenster aufhebeln und die Schlagläden öffnen? Er machte diesen Vorschlag seinem Bruder, den er im Gespräch mit dem Kommissar fand.
    Friedrich nickte: „Ja, dieses Haus ist ein Albtraum. Versuchen können wir es. Ich werde meine Männer darauf abstellen. Wir haben gerade überlegt, ob wir die Tunnelverbindung zum Werk suchen sollen, um nach dort einen Ausweg zu haben, aber Bader sagt, das wäre jetzt nicht mehr möglich. Ich befürchte, es würde zu lange dauern, diese Schotts zu öffnen. Er kennt jedenfalls keinen Weg, er hat sich da immer auf seinen Sohn verlassen.”
    Paul hatte eine Idee: „Warte mal … vielleicht kann ich mir mal die verschiedenen Schaltkästen ansehen. Es muss doch einen geben, mit dessen Hilfe wir von hier die Schotts wieder deaktivieren können. Sonst macht das ja keinen Sinn.”
    „Ich schau mir

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