Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)
Heinrich sein Glas austrank und neben die Flasche stellte. Müdigkeit kroch in seine Knochen, aber es reichte noch nicht: „Und wenn der Professor wieder zurückkommt?”
Der Hausgeist sah Paul forschend an, dann rieb er sich den Bart, strich ihn glatt, zwirbelte ihn, fuhr mit seinen Fingern durch die ganze Länge und leckte sich schließlich die Lippen: „Dann begrüßt du ihn höflich, bittest ihn herein, lässt ihn auf seinen Platz sitzen, schenkst ihm großzügig ein und machst ihm danach die Hölle heiß, wie er es wagen konnte, sein Kind so lange allein zu lassen . Vielleicht solltest du ihm eine verpassen. Ja, das könnte der alte Herr einmal vertragen.”
Paul lachte. Es schüttelte ihn und es dauerte lange, er hatte Tränen in den Augen, aber er lachte, bis ihm die Seiten wehtaten und der Kopf schmerzte. Schließlich seufzte er glücklich und wollte dem Hausgeist danken, aber der war verschwunden.
Kapitel 16
Drei Tage später saßen sie im Konferenzraum des Amtes für Ætherangelegenheiten. Paul und Annabelle, Friedrich, Hartwig, Kommissar Schneider und sogar Otto und Alexandra. Zusätzlich waren noch Wilhelm Scharenburg, ein hoher Beamter und der General Gustav Wissel anwesend.
Der Kommissar beendete gerade seinen Bericht: „Wir können also davon ausgehen, dass die Morde von Valentin Bader begangen wurde, wenn auch nicht persönlich durch seine Hand, so doch mithilfe seiner Maschinen. Da Herr Bader vermutlich tot ist, schließen wir die Ermittlungen hier ab.”
„Was heißt 'vermutlich tot'?”, fragte Scharenburg.
Der Kommissar machte eine seiner einen winzigen Moment zu langen Pausen: „Nun, wir haben keine Leiche bergen können.”
Annabelles Magen zog sich zusammen. Sie wollte eigentlich nicht darüber nachdenken, was dieser Satz bedeuten könnte. Sie war sich zwar ziemlich sicher, dass Valentin tot war, aber schwören könnte sie das nicht, dazu ging alles zu schnell, und sie hatte das Ende nicht wirklich bewusst erlebt. Sie sah zu Paul, aber der war konzentriert. Sein Gesicht sah ernst aus, seine Lippen waren fest zusammengepresst.
„Das ist eine sehr unangenehme Situation”, bemerkte General Wissel. „Was ist mit Rudolf Bader?”
„Nach meinem Ermessen waren beide tot, als das Schiff explodierte”, sagte Paul.
„Wir brauchen da klare Verhältnisse”, sagte der General. „Das Gebiet um die Fabrik ist verseucht und es gab unzählige Tote und Verletzte. Ganz zu schweigen von den jetzt arbeitslosen Menschen.”
„Nun, dafür ist dann ab jetzt das Fräulein Rosenherz zuständig”, sagte der Kommissar.
„Was?” Annabelle schreckte auf.
„Ja, ich fürchte, das stimmt”, sagte Paul. „Rudolf Bader hat dir doch einen Teil der Werke überschrieben. Und da er jetzt tot ist ...”
„Gehört mir alles? Oh Gott, ich will das nicht.” Annabelle war entsetzt.
„Nun, was Sie damit machen, bleibt Ihnen überlassen. Klären Sie das so schnell wie möglich mit Ihrem Anwalt. Wir brauchen Entscheidungen.” Der General sagte das sanft, aber bestimmt. „Im Moment ist das Gebiet noch von Soldaten umstellt, damit niemand sich in Gefahr bringt.”
Es gab eine Pause. Annabelle dachte darüber nach, wie sie sich entscheiden sollte, aber ihre Ideen wirbelten haltlos durcheinander.
„Es bleibt mir noch die Klärung der Umstände des Todes der beiden Baders”, sagte der Kommissar ruhig.
„Was meinen Sie damit?”, fragte Paul.
„Nun, sind sie eines natürlichen Todes gestorben, oder gab es ein Tötungsdelikt?”
Annabelle schnappte nach Luft. Paul griff nach ihrer Hand.
Friedrich sprang auf: „Sie sollen doch nicht sagen, dass mein Bruder ...”
Der Kommissar sah müde von seinem Blatt Papier auf und sagte: „Ich will nichts sagen. Ich tue hier nur meine Arbeit.”
„Ich habe mich nur verteidigt”, sagte Annabelle. „Valentin hätte noch mehr Menschen getötet, er war ein Monster.”
„Wir wollen Sie nicht verurteilen, Fräulein Rosenherz”, unterbrach sie der General.
„Aber ich werde hier beschuldigt.” Annabelle sah in betroffene und ernste Gesichter.
Der Kommissar schüttelte den Kopf: „Ich beschuldige weder Sie noch Herrn Falkenberg. Ich möchte nur mein Protokoll abschließen.”
„Valentin war schon tot!”, sagte Annabelle. „Man kann niemanden töten, der schon tot ist.”
„Was soll das heißen?”, fragte Scharenburg verwirrt.
„Als wir den Mann Stunden zuvor in der Halle gefunden haben, war er schwer verletzt”, sagte Hartwig mit
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