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Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Titel: Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
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komplexe Einheiten, die verschiedene Entscheidungsmöglichkeiten hatten.
    Die Subeinheit hatte keine Wahlmöglichkeiten. Sie hatte einen Befehl und den würde sie ausführen. Ihre Sensoren waren so kalibriert, dass sie Gerüche unterscheiden konnte. Die Spur der Späher, aber auch den Geruch des Ziels. Sie krabbelte durch den Tunnel, den der Späher gegraben hatte, und sondierte den Raum. Die Geruchsmoleküle zeigten ihr die Richtung, in der das Ziel lag. Ihre Programmierung verbot ihr aber, sich zu bewegen, wenn sich etwas anderes im Raum bewegte.
    Die Subeinheit duckte sich und zog die Beine an. Als die Bewegung endete und die vorgeschriebene Zeit vergangen war, näherte sie sich der Geruchsquelle. Schließlich war sie so nahe, dass sie die Wärme spüren konnte und sie machte sich bereit, den Vorgang einzuleiten.
    Aus einer kleinen Kammer leitete sie die Flüssigkeit in die Injektionskanüle. Vorsichtig näherte sie sich der Stelle, von der die stärksten Vibrationen kamen. Die winzige Nadel schob sich in die Weichheit und langsam injizierte die Subeinheit die Flüssigkeit. Dann begann sie nach der vorgeschriebenen Wartezeit mit ihrer Arbeit. Präzise folgte sie dem Plan und ihre winzigen aber scharfen Messer durchtrennten die Weichheit nach dem vorgeschriebenen Muster.
    Sie spürte während der letzten Schnitte schon die Präsenz des Sammlers, der geduldig wartete, bis sie mit der Arbeit fertig war. Sie drehte sich um und fand mühelos ihren Weg zurück zum Nest, wo sie sofort von den Inspektoren überprüft wurde, bevor sie zur Ruhe geschickt wurde. Sie krabbelte zurück in die pulsierende Glückseligkeit, in den grünen Nebel, in das Gewimmel, in den verdienten Kreislauf der Existenz.
    * * *
    Am nächsten Morgen wurde Annabelle zu ihrer Überraschung von ihrem Patenonkel empfangen. Der saß schon in der Küche und ließ sich von Frau Barbara verwöhnen.
    „Onkel Karl, was machst du hier?”, begrüßte sie ihn mit einem Kuss auf die Wange.
    „Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass du eine Reise machst.”
    Frau Barbaras Gesicht verdüsterte sich. Sie hatte am Abend zuvor ihre Meinung schon kundgetan – sie war immer noch gegen diese Reise.
    „Und du willst es mir ausreden”, sagte Annabelle.
    Burger lächelte: „Wie käme ich dazu?”
    Annabelle freute sich und gestikulierte: „Es ist eine Möglichkeit herauszufinden, was Papa vorgehabt hat! Ich bin froh, dass du das auch so siehst. Alle hier sind dagegen.” Sie sah sich zu Frau Barbara um, aber die ignorierte ihren Ausbruch.
    „Das stimmt nicht ganz. Wir machen uns nur Sorgen um dich”, sagte Karl.
    „Das hängt mir aber zum Hals raus”, antwortete sie, und setzte dann flüsternd hinzu: „Und wenn ich noch ein Essen neben dieser russischen Eisprinzessin sitzen muss, dann sterbe ich an Unterkühlung.”
    Burger lachte laut. Annabelle musste auch grinsen, obwohl sie es eigentlich nicht so lustig fand. Aber wenn Onkel Karl lachte, dann konnte man nicht lange wütend sein.
    „Ja, das ist ein ganz schöner Schlamassel”, gab er zu. „Niemand hat eine Frau erwartet.”
    „Und dann auch noch eine solche! Sie ist perfekt, Onkel Karl, bis zum letzten Härchen ihrer Augenbrauen. Sie sitzt so gerade, als hätte sie einen Stock verschluckt und alles was ich sage, kommt falsch bei ihr an. Dabei kann sie Deutsch fast ohne Akzent! Ich hasse sie und sie hasst mich.”
    Onkel Karl runzelte die Stirn: „Du benimmst dich kindisch.”
    Annabelle nahm ihren Zopf in den Mund: „Ich weiß. Ich kann nicht anders.”
    „Das kannst du und du wirst es lernen”, sagte er streng. „Hör zu: Mach du diese Reise, und wenn du zurückkommst, dann müssen wir einige Entscheidungen treffen. Ich werde euch Otto mitgeben.”
    „Entscheidungen.” Sie fühlte sich gemaßregelt, und das war sie von ihrem Patenonkel nicht gewohnt. „Hat Richard mit dir geredet?”
    „Nein, das braucht er nicht”, sagte Karl. „Es kann so nicht weiter gehen. Das ist nicht richtig für alle Beteiligten. Denk mal darüber nach, während du weg bist.”
    Annabelle schaute auf ihre Fingernägel. Sie hatte ihren Handschuh noch nicht angelegt, und ihre grüne Hand kontrastierte stark mit dem weißen Morgenmantel. Die verdammte Hand. Jetzt wo eine Fremde im Haus war, musste sie wieder darauf achten, sie immer zu verstecken.
    „Frühstücken wir erst einmal”, sagte ihr Patenonkel.
    „Ich muss mich erst noch fertig anziehen”, sagte Annabelle mürrisch.
    Karl nickte: „Wir erwarten dich

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