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Affaere im Paradies

Affaere im Paradies

Titel: Affaere im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Zeit. Ich musste darauf verzichten, dich hierher einzuladen, nachdem Charles und Elise … fortgegangen waren. Louis war nicht in der richtigen Verfassung für ein leicht zu beeindruckendes, junges Mädchen.«
    Zehn Jahre, dachte Laurel, und es tat immer noch weh. Und was hatte er empfunden? »Das kann ich verstehen, Marion. Aber ich bin kein Mädchen mehr.«
    »Nein, das bist du nicht.« Ihr Blick richtete sich wieder auf Laurel, weg von den Eichen und dem gepflegten Rasen. »Laurel, du hast nur den Anfang seiner Veränderungen mitbekommen, aber im Laufe der Monate, der Jahre, wurde er verbittert«, sagte sie rasch. »Er wurde launisch, zerstreut. Es gab Zeiten, da erinnerte er sich nicht …« Sie unterbrach sich und hob die Hände. »Er vergaß nicht«, korrigierte sie sich mit einem wehmütigen Lächeln. »Er zog es einfach vor, sich nicht zu erinnern. Er und Charles waren … Nun, das ist ja jetzt vorbei.«
    »Marion, ich weiß, wie schwer es ihm gefallen sein muss.« Laurel lehnte sich vor und legte die Hand auf Marions Hände. »Das wusste ich immer. In Wahrheit bin ich nicht fortgeblieben, weil du mich nicht mehr eingeladen hattest, sondern weil ich wusste, dass Louis mich hier nicht wünschte.«
    »Du hast schon immer viel Verständnis gehabt«, murmelte Marion. Seufzend versuchte sie, diese Stimmung zu vertreiben. »Als er Anne nach Hause brachte, war niemand überraschter, zufriedener als ich. Sie hatte ihn umgänglicher gemacht.«
    »Den Eindruck hatte ich auch.« Laurel lächelte, als Marion sie fragend ansah. »Ich rief ihn einige Wochen nach seiner Hochzeit an.«
    Marion nickte und verschränkte die Hände wieder. Sie hatte ovale, unlackierte Fingernägel. »Vielleicht war er überbesorgt, besitzergreifend, aber Anne war so jung, und er war so schlimm verletzt worden. Ich erzähle Ihnen das jetzt, weil ich Sie beide …«, ihr Blick glitt zu Matthew hinüber, »um Verständnis für den Zustand bitten möchte, in dem Louis jetzt ist. Ihm ist in seinem Leben so viel Schmerzliches widerfahren. Falls er kalt und abweisend wirken sollte, dann ist das nur seine Art, mit dem Schmerz fertig zu werden.« Sie sah sich um, als Binney einen Teewagen hereinrollte. »Ah, Eistee. Nimmst du immer noch so viele Zuckerstückchen, Laurel?«
    Laurel lächelte. »Ja. Oh.« Sie bemerkte die kleinen rosafarbenen Kuchen, die auf dem Wagen angerichtet waren. »Wie lieb von dir, Binney.«
    »Ich brauchte der Köchin nur zu sagen, Miss Laurel ist zum Tee hier.« Sie zwinkerte Laurel rasch zu. »Aber essen Sie nicht mehr als drei, oder ihre Großmutter wird mit mir schimpfen.«
    Lachend biss Laurel in einen der Kuchen, während die Haushälterin den Raum verließ. Der leichte, süße Geschmack ließ neue Erinnerungen aufflackern. Sie hörte das Eis in den Gläsern klirren, als Marion den Tee eingoss. »Binney hat sich nicht verändert. Und das Haus auch nicht«, setzte sie mit einem Lächeln für Marion hinzu. »Ich bin so froh darüber.«
    »Das Haus ändert sich nie«, meinte Marion, während sie Laurel in einem Waterford-Glas frischen, kalten Tee anbot. »Nur die Menschen darin verändern sich.«
    Laurel hatte ihn nicht kommen gehört, ihn nur gespürt. Langsam setzte sie ihr Glas ab. Dann sah sie sich um und blickte direkt in Louis’ Augen.

6. K APITEL
    Konnten zehn Jahre so lange sein? dachte sie verschreckt. Sie hatte geglaubt, sie sei vorbereitet gewesen. Sie hatte es gehofft. Sein Haar war jetzt an den Schläfen ergraut. Das hätte sie akzeptiert. Um seinen Mund und die Augen zogen sich tiefe Furchen. Auch das hätte sie akzeptieren können. Aber seine Augen hatten alle Wärme verloren, allen Humor, den sie so an ihm geliebt hatte. Stattdessen strahlte er eine gewisse Kälte aus.
    Er war dünn, viel zu dünn. Dadurch wirkte er älter als sechsunddreißig Jahre. Laurel stand auf, und mit einem Gefühl von Schmerz und Mitleid ging sie auf ihn zu. »Louis.«
    Er nahm ihre Hand, und ein schwaches Lächeln flog über seine Lippen. »Erwachsen geworden, Laurel? Warum habe ich damit gerechnet, ein Kind vorzufinden?« Sehr behutsam hob er mit einem Finger ihr Kinn. Am liebsten hätte sie seinetwegen geweint. »Du versprachst schon immer eine Schönheit zu werden.«
    Laurel lächelte und versuchte, die Wärme in seine Augen zurückzuzaubern. »Ich habe es vermisst, dich zu sehen.« Aber die Wärme kam nicht zurück, er ließ seine Hand sinken. Sie spürte seine Verkrampfung, noch ehe sie ihre eigene spürte. »Louis, das ist

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