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Affaere im Paradies

Affaere im Paradies

Titel: Affaere im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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führte von der Vordertür bis in den hinteren Bereich. In der Luft hing der Geruch von Bienenwachs und Zitrone, der sich mit den Düften aus einer Schale voller Kamelienblüten vermischte. Auch ein Jahrhundert früher hätte dieser Geruch in der Halle gehangen. Laurel hielt nur kurz vor einem Drehspiegel, um sich die Haare aus dem Gesicht zu streichen, ehe sie in den vorderen Salon trat.
    »Hallo, Papa.« Laurel trat auf ihn zu, stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, auf der frische Bartstoppeln sprossen.
    William Armand war hoch gewachsen und sah mit dem dunklen Haar, in dem sich nur vereinzelt graue Strähnen zeigten, gut aus. Während er seine Tageszeitung temperamentvoll und zielstrebig leitete, wählte er für sein Privatleben eine gemächlichere Gangart. Er roch nach gutem Whiskey und Tabak. Einer alten Gewohnheit zufolge zerzauste er Laurel das Haar, das sie sich soeben erst gerichtet hatte.
    »Hallo, Prinzessin. Eine gute Story über den Bürgermeister.« Verwirrt hob er eine Augenbraue, als ihm der plötzlich gereizte Ausdruck in ihrem Gesicht auffiel.
    »Danke.« Sie lächelte schnell, sodass ihr Vater glaubte, er habe sich die Irritation nur eingebildet. Laurel drehte sich um und sah die Frau an, die in dem königsblauen Sessel saß.
    Ihr Haar war schneeweiß, aber so voll und dicht wie Laurels. Es umrahmte ein gealtertes, faltiges und stark geschminktes Gesicht. Olivia Armand schämte sich ihrer Vergangenheit nicht. Ihre Augen, die so funkelten und so grün waren wie die Smaragde an ihren Ohren, begegneten Laurels Blick.
    »Grandma.« Mit einem Seufzer beugte sich Laurel vor, um sie zu küssen. »Wirst du eigentlich nie alt?«
    »Nicht, wenn ich etwas dabei zu sagen habe.« Ihre Stimme klang altersrau und überraschend sinnlich. »Du bist nicht anders«, fuhr sie fort und nahm Laurels Hand in ihre. »Das ist das gute Kreolenblut.« Nachdem sie Laurel kurz die Hand gedrückt hatte, lehnte sie sich in ihren Sessel zurück. »William, mach dem Kind einen Drink und schenk mir nach, wenn du schon dabei bist. Was macht dein Liebesleben, Laurellie?«
    Lächelnd ließ sich Laurel auf dem Hocker zu Füßen ihrer Großmutter nieder. »Nicht so abwechslungsreich wie deins.« Ihr Vater blinzelte ihr zu, als er ihr das Glas reichte.
    »Papperlapapp!« Olivia trank ihr Glas aus. »Ich werde dir sagen, was heutzutage mit der Welt nicht mehr stimmt: zu viel Geschäft und zu wenig Romantik. Dein Problem, Laurellie …«, sie hielt inne und wies mit dem Zeigefinger auf ihre Enkelin, »… ist, dass du deine Zeit mit diesem rückgratlosen Cartier verschwendest. Er besitzt kein feuriges Blut, um eine Frau im Bett zu wärmen.«
    »Dem Himmel sei Dank!« sagte Laurel mit einem dankbaren Blick zur Zimmerdecke. »Da möchte ich ihn am allerwenigsten haben.«
    »Es ist aber an der Zeit, dass du jemanden dort hast«, erwiderte Olivia.
    Laurel zog die Augenbraue hoch, und ihr Vater hätte sich beinahe an seinem Drink verschluckt. »Nicht jeder von uns«, sagte Laurel ruhig, »verfügt über deine unzüchtige Fantasie.«
    Olivia brach in Lachen aus und klopfte vergnügt auf ihre Armlehne. »Nicht jeder von uns gibt das zu, das ist der Unterschied.«
    Laurel lächelte, weil sie die Unverschämtheit ihrer Großmutter unwiderstehlich fand. »Curt sollte eigentlich schon hier sein, nicht wahr?«
    »Ja, jeden Augenblick.« William ließ sich in einen Sessel sinken. »Er rief an, kurz bevor du gekommen bist. Er bringt jemanden mit.«
    »Eine Frau, will ich hoffen«, sagte Olivia unweigerlich, ehe sie ihr Whiskeyglas leerte. »Der Junge hat seine Nase in zu viele juristische Fachbücher gesteckt. Bei euch beiden«, fuhr sie fort und wandte sich wieder an Laurel, »werde ich wohl nie zur Urgroßmutter werden. Ihr beide seid viel zu sehr mit juristischen Fragen oder Zeitungen befasst, um einen Partner zu finden.«
    »Ich bin noch nicht zur Ehe aufgelegt«, sagte Laurel ruhig und hielt ihr Glas gegen das Licht.
    »Wer hat von Ehe gesprochen?« Olivia seufzte laut auf und sah ihren Sohn an. »Die heutige Generation hat keine Ahnung.«
    In Laurels Lachen mischte sich das Geräusch der zufallenden Vordertür. »Das wird Curt sein. Ich halte es für besser, ihn vorzuwarnen, in welchem Gemütszustand du dich befindest.«
    »Ein verdammt hübsches Mädchen«, murmelte Olivia, als Laurel hinausging. »Sie ist dein Abbild«, merkte ihr Sohn an, während er sich eine seiner Zigarren anzündete.
    In dem

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