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Affaere im Paradies

Affaere im Paradies

Titel: Affaere im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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schließlich. »Ich wusste es. Es war ausgeschlossen, das nicht zu bemerken, so wie dieser Mann sie angesehen hat. Anne war durcheinander.« Sie hob die Hände, verschränkte sie und ließ sie wieder sinken. »Sie vertraute sich mir an, weil sie nicht wusste, wie sie sich verhalten sollte. Anne hätte Louis nie verlassen«, murmelte sie, öffnete die Hände und glättete nervös ihren Rock. Dabei sah sie unbeirrt und fast ruhig vor sich hin, als gehorchten ihre Hände einem ganz anderen Antrieb. »Sie liebte ihn.«
    »Wusste Louis das?«
    »Es gab nichts, was er hätte wissen müssen«, entgegnete Marion scharf und bemühte sich, ihre Fassung wiederzugewinnen. »Anne hat nur mit mir gesprochen, weil der Mann sie aufgeregt hat. Sie schrieb auch ihrer Schwester, dass er sie nervös mache. Anne liebte Louis«, wiederholte Marion. »Aber welche Bedeutung hat das noch?« Mit einem plötzlich gequälten Blick sah sie die beiden an, und ihre Finger krallten sich in den leichten Stoff ihres Rockes. »Das arme Kind ist tot, und Gerüchte, grässliche Gerüchte wie dieses, machen es Louis nur noch schwerer. Laurel, kannst du dem nicht Einhalt gebieten? Du musst doch wissen, was dieser anhaltende Druck für Louis bedeutet.«
    »Wenn die Dinge nur so einfach wären«, fing Matthew an, ehe Laurel sprechen konnte. »Weshalb glauben Sie, hat jemand Laurel eine Warnung zukommen lassen?«
    »Eine Warnung?« Marion schüttelte den Kopf und ließ endlich ihre nervösen Finger ruhen. »Was für eine Warnung?«
    »Jemand hat eine Schachtel an meiner Tür abgestellt«, sagte Laurel mit bewusster, äußerlicher Ruhe. »Eine tote Mokassinschlange lag darinnen.«
    »Oh, du lieber Himmel! Oh, Laurel.« Sie streckte Laurel die Hände entgegen und ergriff sie. »Weshalb sollte dir jemand etwas so Scheußliches antun? Wann war das? Wann ist das passiert?«
    »Gestern am späten Nachmittag. Einige Stunden, nachdem wir ›Heritage Oak‹ verlassen hatten.«
    »Oh, meine Liebe, du musst dich … Anne wurde von einer Mokassinschlange gebissen«, flüsterte sie, als wäre ihr das gerade wieder eingefallen. »Du denkst – Laurel … Du kannst doch nicht annehmen, Louis würde dir so etwas antun. Das kannst du doch nicht!«
    »Ich kann nicht – ich will es Louis nicht unterstellen«, korrigierte sich Laurel. »Wir dachten, dass es besser sei, wenn ihr das wisst.«
    Marion ließ Laurels Hände los. Ihr Atem ging wieder gleichmäßiger. »Das muss furchtbar für dich gewesen sein. Meine eigenen Nerven – und Louis’ …« Kopfschüttelnd brach sie ab. »Natürlich werde ich es ihm sagen, du weißt, dass ich es tun werde, aber …«
    »Miss Marion?«
    Irritiert sah Marion über die Schulter zur Tür hin. »Ja, bitte, Binney?«
    »Entschuldigen Sie bitte, aber Mrs. Hollister ist wegen der Wohltätigkeitskampagne für das Krankenhaus am Telefon. Sie besteht darauf, Sie zu sprechen.«
    »Ja, ja, schon gut, sag ihr, ich käme jeden Augenblick.« Sie wandte sich wieder um und zupfte am Kragen ihres Kleides. »Es tut mir Leid, Laurel, alles tut mir Leid. Wenn du hier warten möchtest, dann erledige ich das nur schnell und komme zurück. Aber ich wüsste nicht, was ich sonst noch sagen könnte.«
    »Es ist schon recht, Marion, geh nur. Wir finden schon selbst hinaus.«
    »Wenn du einmal einer Sache auf den Grund gehst«, bemerkte Matthew, als er wieder mit Laurel allein war, »verhältst du dich ganz schön beherzt.«
    »Nicht wahr?« Ohne ihn anzusehen, nahm sie ihre Handtasche an sich und stand auf. »Berufsrisiko, nennt man das wohl.«
    »Laurel.« Matthew nahm sie bei den Schultern, und sie sah zu ihm hoch. »Hör auf, dich zu quälen.«
    »Das würde ich, wenn ich es könnte«, murmelte sie, drehte sich zur Seite und starrte aus dem Fenster. »Mir gefiel die Art nicht, mit der Marion auf die Erwähnung von Brewsters Namen reagierte.«
    »Sie weiß mehr, als sie zugibt.« Er strich ihr über das Haar und hätte sie gern an sich gezogen.
    »Louis ist draußen«, sagte Laurel ruhig. »Ich möchte allein mit ihm sprechen, Matthew.«
    Überrascht, dass eine solche Bitte ihm so wehtun konnte, machte er einen Schritt zurück. »Wie du willst.« Als sie durch die Glastür ging, steckte er die Hände in die Taschen und trat näher an das Fenster heran. Ohne jede Gewissensbisse wünschte er Louis Trulane zur Hölle …
    Nach der Kühle des Salons war die Hitze draußen vor der Tür umso stickiger. Die Luft roch nach Regen, der nicht kommen wollte. Gelegentlich

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