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Affären? Nein Danke!

Affären? Nein Danke!

Titel: Affären? Nein Danke! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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zum Lift und nahm Gracie die schwere Schachtel ab, die sie trug.
    Als sie zu viert Janets Apartment betraten, sagte Gracie: “Darf ich euch Sam Pinkerton vorstellen?” Sie lächelte dem Mann an ihrer Seite zu.
    Er lächelte zurück. “Wie geht es Ihnen, Dr. Hunter? Es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen. Sie natürlich ebenfalls, Dr. Gregory.” Er stellte seine Schachtel ab und schüttelte beiden die Hand.
    “Und Sie sind …?”, fragte Janet zurückhaltend. Sie fand die Art, wie Gracie und dieser Mann Blicke austauschten, höchst verdächtig.
    “Nun, Sweetie, das ist eine aufregende Geschichte.” Gracie errötete doch tatsächlich. “Sam und ich kannten uns auf der Highschool, aber die Familie zog weg, und der Kontakt brach ab. Stell dir meine Überraschung vor, als ich gestern Abend das Telefonbuch wälzte, weil ich eine Firma suchte, die deine Hochzeit organisiert, und seinen Namen fand. Also rief ich ihn an, um zu erfahren, ob er wirklich der Sam Pinkerton war, den ich kannte. Volltreffer! Sam ist Witwer und hat drei Töchter. Nach dem Tod seiner Frau hat er deren Firma übernommen. Seine älteste Tochter bekommt irgendwann um Weihnachten herum ihr erstes Kind.” Gracie klatschte begeistert in die Hände. “Ist das nicht fantastisch?”
    Also war Sam Gracies Jugendliebe? Janet wusste nichts von seiner Existenz, doch die Tatsache, dass er nicht den Blick von Gracie abwenden konnte, verriet genug.
    “Wir haben Informationsmaterial mitgebracht.” Gracie wies auf die Schachteln. “Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viele Wahlmöglichkeiten du hast. Du könntest in Renaissancekostümen heiraten und alle sprechen Altenglisch. Oder du heiratest in einem Heißluftballon über dem Meer. Oder ihr gebt euch das Jawort in der Achterbahn in einem Vergnügungspark.
    “Ich möchte nicht unhöflich zu Mr. Pinkerton sein, Mutter, aber hier ist weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort für diese Dinge. Ich werde weder in Renaissancekostümen heiraten noch in der Achterbahn.”
    “Meinst du nicht, dass du die jungen Leute ein bisschen überforderst, Gracie?”, warf Sam Pinkerton freundlich ein. “Vielleicht benötigen sie einfach mehr Zeit.”
    “Du hast recht, Sam.” Gracie errötete erneut. Es sah hübsch aus. “Ich weiß, dass ich mich oft von meiner eigenen Begeisterung hinreißen lasse.”
    Janet starrte die beiden an. Nie zuvor hatte sie erlebt, dass ihre Mutter so schnell nachgab. Was ging hier vor?
    Sam lächelte. “Ihre Hochzeit wird genau so schlicht oder so aufwändig, wie Sie es wünschen. Wenn ich an die Meute da draußen denke, nehme ich an, dass Sie im Moment anderes zu bedenken haben als die Hochzeit. Ich lasse mein Material einfach hier. Dann können Sie sich alles in Ruhe anschauen.”
    “Könnten wir ihnen nicht wenigstens kurz diese traumhafte Ferienanlage für Flitterwöchner in Australien zeigen?”, fragte Gracie.
    “Alles zu seiner Zeit.” Sam berührte zärtlich ihren Arm.
    Janet bemerkte, wie ähnlich sich die beiden sahen. Sie waren beide klein, hatten rotes Haar, und ihr Lächeln schien das des anderen zu spiegeln.
    Erstaunlich.
    Die Welt geriet aus den Fugen. Vor ihrer Tür scharten sich Paparazzi und verfolgten sie bis in den Park. Ihr Vater lud sie zum Essen ein. Ihre Mutter verbandelte sich mit ihrem Jugendfreund. Und dann gab es da noch Gage, der sie immer wieder küsste, als bedeutete es ihm etwas.
    Ihre Welt stand Kopf, und sie hatte keine Ahnung, wie sie die Kontrolle über ihr Leben zurückerlangen sollte.
    “Bitte”, sagte sie, “lasst mich alle allein. Ich brauche Zeit für mich.”
    Während des ganzen Aufruhrs, den ihre Verlobung verursachte, hielt Janet sich nur über Wasser, indem sie noch mehr arbeitete. Außerdem versuchte sie, so wenig wie möglich in dem kleinen Büro aufzutauchen, das sie mit Gage teilte.
    Am Montag hatte sie mit ihrem Vater diniert und war danach mit ihm Einladungskarten für die Verlobungsparty aussuchen gegangen. Die ganze Zeit über versuchte sie, all ihren Mut zu mobilisieren, um ihrem Vater die Wahrheit über diese Verlobung zu gestehen, doch er nahm ihr den Wind aus den Segeln, indem er sie zum ersten Mal in ihrem Leben gleichberechtigt behandelte. Es war eine so neue, so wunderbare Erfahrung für sie, dass sie nicht in der Lage war, ihm reinen Wein einzuschenken.
    Am Dienstag war die Reportermeute noch angewachsen. Gierig lauerten die Journalisten und Kameraleute auf ein Wort oder ein Foto jener Frau, die den

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