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Affinity Bridge

Affinity Bridge

Titel: Affinity Bridge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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Beim
nächsten Mal ist vielleicht auch Juliana hier. Sie wird Ihnen sicher gern von
ihren schriftstellerischen Arbeiten erzählen.«
    Â»Darauf freue ich mich jetzt schon.« Veronica drehte sich auf dem
Absatz um und gesellte sich zu Newbury auf den Flur. Sie verließen den Orleans
Club und traten in den kalten Nachmittag hinaus.
    Â»Wie war Morgan?«
    Sie warteten am Straßenrand auf eine Droschke. Der Nebel war,
während sie sich im Orleans Club aufgehalten hatten, sogar noch dichter geworden,
und die Straße war verlassen. Veronica stand nahe bei Newbury – teilweise, um
sich vor der schneidenden Kälte zu schützen, und teilweise, weil sie froh war,
ihn in der Nähe zu wissen. Sie fühlte sich in der letzten Zeit im Nebel unwohl,
was nicht zuletzt an dem Gerede über Wiedergänger und glühende Polizisten lag.
Sie hatte sich entschlossen, vorläufig so wenig Zeit wie möglich draußen zu
verbringen.
    Â»Leider muss ich sagen, dass Morgan überhaupt nicht da war. Er hat
unsere Verabredung platzen lassen. Entweder wurde er irgendwo aufgehalten, oder
er ist zu der Ansicht gelangt, dass seine Informationen am Ende doch nicht so berauschend
sind.«
    Veronica runzelte die Stirn. »Das kommt mir eher unwahrscheinlich
vor, nachdem ich im Club mit den Damen über ihn gesprochen habe.«
    Newbury kicherte. »Ja, anscheinend haben Sie sich dort sehr beliebt
gemacht.«
    Veronica seufzte. »Ich muss zugeben, dass es mir schwerfällt, mit
solchen Frauen umzugehen. Anscheinend haben sie mich nur deshalb so schnell ins
Herz geschlossen, weil sie unendlich erleichtert waren, endlich einmal ein
neues Gesicht zu sehen.«
    Newbury zuckte mit den Achseln. »Haben sie denn etwas Nützliches
verlauten lassen, abgesehen von Empfehlungen für die neuesten Liebesromane
oder dem üblichen Klatsch?«
    Â»Eigentlich nicht viel. Sie haben sich allerdings über Morgan
geäußert und mir versichert, er sei ein ganz ausgezeichneter Mann, ein vollkommener
Gentleman und eine Stütze der Gesellschaft. Das klingt mir nicht nach jemandem,
der einfach so eine Verabredung platzen lässt.«
    Â»In der Tat.« Newbury unterbrach sich, als er Hufschläge hörte. Er
trat auf die Straße hinaus und machte den Kutscher auf sich aufmerksam. Dann
stellte er sich wieder neben Veronica und wartete, während sich die Droschke
näherte und am Bordstein anhielt. »Nun, es war für uns beide ein anstrengender
Tag, Miss Hobbes. Da bereits der Abend dämmert, dürfte es sinnlos sein, jetzt
noch nach Morgan zu suchen. Wie wäre es, wenn ich Sie zu Hause absetze, und
morgen suchen wir Morgans Galerie auf? Wir dürfen die Fährte nicht kalt werden
lassen, ganz egal, wie unzuverlässig sie jetzt schon ist.«
    Veronica nickte zustimmend. Nach diesem Tag wollte sie nur noch ein
heißes Bad nehmen und früh zu Bett gehen. »Kommen Sie denn allein zurecht, Sir
Maurice?«
    Er begriff sofort, was sie meinte. »Mir geht es gut, Miss Hobbes,
alles in Ordnung«, erwiderte er, während er ihr die Tür der Droschke aufhielt.
    Â»In diesem Fall würde ich meinen, dass es ein guter Plan ist. Wir
können sicher beide etwas Ruhe brauchen.«
    Sie stiegen ein und gaben dem Fahrer Anweisungen. Dann fuhren sie
schweigend nach Hause und sahen den Nebelschwaden zu, die draußen vor den
Fenstern der Droschke vorbeizogen.

15
    Â»Guter Gott, Newbury, Sie sind ja völlig erledigt!«
Bainbridge war gewiss kein Mann, der mit seinen Gedanken hinter dem Berg hielt.
    Â»Eine anstrengende Nacht, gefolgt von einem langen Tag. Denken Sie
sich nichts weiter dabei.« Newbury stand auf und begrüßte den Gast. »Aber wie
geht es Ihnen?«
    Â»Nicht besonders, um ehrlich zu sein. Ich komme in diesem verdammten
Fall in Whitechapel einfach nicht weiter. Allmählich glaube ich, dass Sie wirklich
auf etwas gestoßen sind, was diesen glühenden Polizisten angeht.« Schwer
seufzend ließ er sich in Newburys Wohnzimmer auf einen Stuhl fallen. Newbury
nahm ihm gegenüber Platz. Mrs. Bradshaw war bereits dabei, ihnen etwas zu
trinken zu besorgen. Er hatte Bainbridge nicht erwartet, war aber auch nicht
traurig darüber, den Mann zu Gast zu haben. Sein alter Freund war eine
angenehme Gesellschaft, und er brauchte eine Ablenkung, um nicht ständig über
die Ereignisse des vergangenen Tages nachzugrübeln.
    Â»Mrs. Bradshaw kommt gleich mit

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