Afghanistan, Srebrenica & zurück (German Edition)
Artilleriegeschützen D-20 und D-30, Panzern T-55, alle der Bauart Ex-UdSSR, Raketen Strela-3 und Typ Igla sowie
Handfeuerwaffen aller Art und Größe aus aller Herren Länder, sowie Flugzeuge, Transport- und Kampfhubschrauber, Jagdjets.
Den bosnischen Streitkräften sind Tausende von Freiwilligen zuzurechnen aus Ägypten, Algerien, Bangladesh, Malaysia, Pakistan, Saudi-Arabien, Tunesien, den Philippinen und der Türkei, denen türkische Landsleute gegenüberstehen, und weiteren zwanzig islamischen Staaten; ihre erfahrensten Fighter sind kampferprobte arabische Mudschahidin aus Afghanistan mit US-Stingerraketen.
Weitere Teilnehmer: Franzosen mit Mirage-Kampfflugzeugen und Aufklärern, Jaguar-Kampfbombern sowie einer C-135 Großraummaschine zum Auftanken in der Luft;
Niederländer mit F-16 Abfangjägern, Kampfbombern, Aufklärern sowie dem Dutchbat, dem UNPROFOR-Bataillon;
Spanier mit Casa-212-Transportern;
Türken mit F-16 Kampfbombern;
Briten mit Tornado-Kampfbombern, Sea-Harrier Kampf- und Abfangjägern, einer K-1 Tristar zur Luftbetankung sowie Kampfpanzern;
US-Amerikaner mit FA/16C Kampf- und Abfangjägern, Hornet und Strike Eagle Kampf/Abfangjägern sowie dem Flugzeugträger Saratoga, A-10 Kampfbombern. EC-130 Kommandoflugzeugen, Beobachtungs- und Kampfhelikopter BELL und Black Hawk, Raketenwerfern Typ RPG 7 Rocket Propelled Gun, Laser-Raketen Typ Hellfire;
Tausende Deutsche mit Bundeswehruniformen in AWACS-Aufklärern, als Tornado-Kampfpiloten, in Transallmaschinen und Marineflotte, sowie als Techniker und Sanitäter, und mittlerweile mit aller Kampfkraft, die Humanmaterial und High-Tech zu bieten hat;
Legionäre/Söldner der Fremdenlegion, der Ex-NVA, der Ex-Roten-Armee u. a.; nicht zuletzt deutsche Söldner, z. B. als Scharfschützen; die Versorgung erfolgt durch Mafiosi aller Art und aus aller Herren Länder, Waffenhändlern und Hilfsgüterlieferanten sowie indirekt: Spendeneinzahler bei allen Banken und Sparkassen Kto. Nr.: 1.000.000.000.
* Ende *
Anhang/Dokumentation
Vortrag bei der Winterakademie des Deutschen Journalistenverbandes (DJV)
Sarajevo, März 2005
Recherchieren am Extrem - das Massaker von Srebrenica
von Huub Jaspers
1. Vorbemerkungen
Den Titel für meinen Vortrag, den das DJV-Bildungswerk mir gegeben hatte, habe ich mit Ausnahme eines Wortes übernommen, weil er prägnant umreißt, was ich referieren will. Das einzige Wort, das ich nicht übernommen habe, ist das Wort „Völkermord“ . Ich weiß, dass dieser Begriff oft benutzt wird, um das Massaker von Srebrenica zu qualifizieren. Aber ich bezweifle, ob das richtig ist. Ich bin kein Jurist. Aber in der gängigen niederländischen Definition (Van Dale, S. 889) bedeutet Völkermord bzw. Genozid: „die systematische Vernichtung eines Volkes oder einer Volksgruppe“ .
Ich glaube, die Trennung der Frauen und Kinder von den Männern in Srebrenica zeigt, dass es hier nicht um Genozid ging. Vorwiegend die Männer von Srebrenica wurden bei den anschließenden Massenexekutionen ermordet, wohl weil sie als Kämpfer angesehen wurden. Es war ein grausames Kriegsverbrechen, ein großes Massaker mit tausenden Opfern. Aber mit dem Begriff ‘Völkermord’ möchte ich dennoch zurückhaltend sein. ‘Srebrenica’ ist - bei aller Grausamkeit und trotz des Umfangs des Massakers - meines Ermessens etwas anderes als der Holocaust und auch etwas anderes als der Völkermord in Ruanda 1994. Der Titel meines Vortrags lautet demnach: „Recherchieren am Extrem – das Massaker von Srebrenica“
Wir, das heißt die Radiosendung ‘Argos’, haben in den nun gut neun Jahren seit dem Srebrenica-Drama über zwanzig Dokumentarsendungen zu diesem Thema gemacht, zu einem bedeutenden Teil gestützt auf aufwändige eigene Recherchen. Das möchte ich darstellen und in Relation setzen zu den zahlreichen - zum Teil sehr umfangreichen - offiziellen Untersuchungen, die es zu diesem Drama gegeben hat.
Selbstkritisch möchte ich vorab vor allem eines anmerken: obwohl es Argos seit 1992 gibt, wurde unsere erste Srebrenica-Sendung erst am 1. September 1995, also über sechs Wochen nach dem Fall der Enklave, gesendet. Wir waren in den dramatischen Juli-Tagen 1995 nicht in Srebrenica. Und das gilt auch für die Kollegen meiner Rundfunkanstalt VPRO und für alle anderen Journalisten und Medien der Niederlande und der internationalen Gemeinschaft.
2. Vom idyllisch gelegenen Silberstädtchen zum Ort des Schreckens
„ Srebrenica: altes, in einem tiefen Tal
Weitere Kostenlose Bücher