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Afrika Saga 02 - Feuerwind

Afrika Saga 02 - Feuerwind

Titel: Afrika Saga 02 - Feuerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gercke
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körperlichen Zustand, dass sie Dinge zu sehen meinte, die es nicht gab.
    Aber war es wahrscheinlich, dass vier hartgesottene, bis an die Zähne bewaffnete Zulukrieger unter Halluzinationen litten und sich davon ins Bockshorn jagen ließen?
    Noch etwas unsicher auf den Beinen, sich ständig vergewissernd, dass sich außer ein paar Pillendrehern und lärmenden Webervögeln kein Tier in ihrer Nähe aufhielt, bewegte sie sich auf die Veranda zu, war erleichtert zu sehen, dass die zumindest noch stand. Rasch stieg sie die wenigen Stufen hinauf, sah, dass sie über die zusammengebrochenen Mauern ihres Schlafzimmers ins Innere gelangen konnte. Mit schlotternden Knien kletterte sie über die Steinbrocken. Ein schwarzer Schatten stürzte vom Dachbalken und schoss lautlos an ihr vorbei ins Freie. Eine Flughund. Catherine schaute hoch. Unter den Dachbalken baumelte, eingefaltet in ihre eigenen Hautflügel, noch ein halbes Dutzend der kleinen Vampire, der Boden war gesprenkelt mit ihrem Kot. Sie ging weiter.
    Stechender Rauchgeruch füllte ihre Nase, kratzte sie in der Kehle und ließ ihre Augen tränen. Ihr Blick flog durch den zerstörten Raum.
    Von ihrem Ehebett war nichts zurückgeblieben außer einem Haufen verkohlter Holzbretter. In der Ecke unter dem Fenster lag, säuberlich aufgerollt, eine wunderschön gemusterte Felsenpython, deren Leib mindestens den Umfang ihrer eigenen Oberschenkel hatte. Ruhig fixierte die riesige Schlange sie mit ihren klaren, braunen Augen. Catherine wandte sich ab, sie fürchtete sich nicht vor den großen Würgeschlangen. Sie waren meist von sanftmütiger, träger Natur. Sie schaute noch einmal hin. Die Schlange hatte sich nicht gerührt. Von der schien ihr keine Gefahr zu drohen.
    Was war nur passiert? War es ein Blitzeinschlag gewesen oder gar Brandstiftung? Und wenn ja, wer hatte ihr Haus angezündet?
    Langsam bahnte sie sich den Weg durch den Schutt und die Asche.
    Soweit sie erkennen konnte, schien nichts zu fehlen. Sie wuchtete den heruntergestürzten Dachbalken weg, der ihr den Zugang zum Wohnzimmer versperrte.
    Zugluft strich mit sanften Fingern über ihre Wange. Auf dem Boden des Wohnzimmers stand eine riesige Wasserlache, und von oben tropfte es noch herunter. Sie schaute hoch. Die Sonne schien durch ein klaffendes Loch in der Decke, vom Rand des vom Regen voll gesogenen Rieds tropfte es. Nun war sie sich sicher. Das Feuer war von oben gekommen, ein Blitz musste es entzündet haben. Sie merkte, wie sich eine gewisse Erleichterung einstellte. Es war nichts weiter als eine ganz normale Katastrophe. Nüchtern begann sie mit der Bestandsaufnahme, schätzte schweigend, wie lange es dauern würde, das Haus wieder aufzubauen, und wie hoch die Kosten sein mochten.
    Mit einem Dutzend Arbeiter, glaubte sie, würde es zwei, höchsten drei Wochen intensive Arbeit bedeuten. Die Steine könnten sie selbst aus dem Flussschlamm brennen oder sogar mit dem Ochsenwagen aus Natal holen, und das Ried fürs Dach wuchs im Land. Die gröbste Arbeit würde sein, den Dreck aus dem Haus zu schaffen und die verkohlten Balken durch neue zu ersetzen. Einige Balken lagerten noch im Schuppen, für den Rest müssten frische geschnitten werden.
    Es war machbar, Gott sei Dank. Sie atmete auf.
    Das Geräusch der Tropfen löste in ihr die lebhafte Erinnerung an den Tag aus, nachdem der Tornado Inqaba verwüstet hatte.
    Mit ein paar Schritten war sie bei dem Geheimversteck, das Johann unter dem Holzfußboden angelegt hatte, schob den Esstisch aus schwerem Stinkwood zur Seite, drückte auf eine Bodenplanke, die die Klappe zur Geheimkammer entriegelte, und zog sie hoch. Sie starrte hinunter. Das Loch erschien ihr winzig, es war kaum zu glauben, dass sie sich damals mit ihrem Baby Viktoria und der jungen Jabisa dort hineinverkrochen und den tödlichen Tornado überlebt hatte. Als sie sich endlich wieder hervorgewagt hatte, schien der Himmel durch das riesiges Loch im Rieddach und sie sah sich, auf dem Bauch liegend, auf Augenhöhe einer gereizten Kobra gegenüber. Später wäre sie um ein Haar ins Bodenlose gestürzt, als sie erst im allerletzten Augenblick gemerkt hatte, dass die Veranda den Abhang heruntergespült worden war.
    Hätte ich allerdings gewusst, wie dieser Tag enden würde, hätte ich mich über die Veranda zu Tode gestürzt oder mir die Kobra an die Brust gelegt, um den Gifttod zu sterben wie Ägyptens Königin Cleopatra, dachte sie. Dann hätte Konstantin von Bernitt nur noch eine Tote vorgefunden, ich

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