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Afrika Saga 02 - Feuerwind

Afrika Saga 02 - Feuerwind

Titel: Afrika Saga 02 - Feuerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gercke
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Ochsenwagen zurück und betrachtete zufrieden die Menge schimmernden Elfenbeins, die sich im Inneren stapelte. Zwei Felle von prächtigen Schwarzmähnenlöwen und mehrere Gehörne verschiedener Antilopen lehnten daneben. Den Leoparden, den sie heute vor Sonnenaufgang geschossen hatten, und den Geparden, der ihnen gestern vor die Flinte gelaufen war, bearbeiteten noch seine Häuter. Er hob die Nase. Der Geruch nach frischem, warmem Blut und Exkrementen sagte ihm, dass sie schon angefangen hatten, die Tiere aufzuschneiden. Er ließ die Plane fallen und ging hinter das Zelt, um zu sehen, ob das Leopardenfell bis auf das Einschussloch unversehrt geblieben war.
    Die beiden Großkatzen waren auf dem Boden ausgestreckt, den Schnitt an der Innenseite der Vorderläufe des Leoparden hatte der Häuter schon gesetzt, jetzt drückte dieser mit seinen Helfern den Kopf des Tieres mit dem Fuß herunter, hielt den Hals straff, dass die Muskeln seiner Oberarme hervortraten, und schnitt, ohne abzusetzen, das Fell von der Kehle bis zum Schwanz auf. Mit kräftigen, knetenden Bewegungen löste er es vom Fleisch. Es gab ein schmatzendes Geräusch, als er es dem Tier auszog wie einen Mantel.
    Prüfend hielt er es hoch, drehte und wendete es. Bis auf das Schussloch auf der Brust war das Fell perfekt.
    Stefan half ihm, das blutige Fell auf der Erde auszubreiten, hielt es, während der Häuter begann, mit einer Klinge mit langsamen, gleichmäßigen Strichen die Fleischreste von der Innenseite zu schaben.
    »Hol mich, wenn das Fell gespannt wird. Ich möchte dabei sein«, sagte Stefan. Außer der eigentlichen Schönheit des Fells entschied die Sorgfalt, mit der es gespannt wurde, über den Wert. Dieses Fell würde im Jagdzimmer eines englischen Landsitzes hängen. Ohne Zweifel würde der Hausherr an langen Winterabenden die Geschichte der Jagd erzählen, und jedes Mal würde er ein Detail hinzufügen, bis er als strahlender Held und Retter der Jagdgesellschaft dastehen würde. Stefan dachte daran, wie der Schuss des Engländers den Baum drei Fuß neben dem wütenden Tier zersplitterte, er selbst in letzter Sekunde den Fangschuss setzen konnte. Natürlich würde er die Wahrheit niemals enthüllen. Sollte der Engländer sich vor seinen Freunden zum Helden machen. Er hatte genug Geld für dieses Privileg bezahlt.
    Zufrieden streckte er die Arme von sich, bog den Rücken durch und gähnte herzhaft, während er zu seinem Zelt ging. Es war eine gute Jagd gewesen. Die Engländer waren begeistert von ihren Trophäen und hatten sich gleich wieder für nächstes Jahr angemeldet.
    Erfreulich, natürlich, aber sich ständig auf fremde Leute einstellen zu müssen, war etwas, das Stefan schwer fiel. Wochenlang konnte er allein durch den Busch streifen und fühlte sich nie einsam, aber nur wenige Tage mit diesen schwatzhaften Europäern schafften ihn völlig.
    Wie wohltuend war es dagegen, seine Zeit mit Lulamani zu verbringen. Seit kurzem hatte er begonnen, ihr Unterricht in Mathematik zu geben. Schreiben konnte sie bereits und hatte auch das Lesen schnell gelernt. Seitdem verbrachten sie an den Tagen, an denen er auf Inqaba weilte, abends mindestens eine Kerze lang damit, sich gegenseitig vorzulesen. Er liebte es, während dieser intimen Stunde, die nur ihnen beiden allein gehörte, sachte ihren zarten Nacken zu liebkosen, während er ihrer süßen Stimme lauschte, liebte den leisen Schnurrlaut, mit dem sie sich in seine Hand schmiegte. Ganz selten nur brannte die Kerze ganz herunter.
    Für einen Moment lehnte er seinen Kopf an den Zeltpfosten, schloss die Augen und erlaubte sich, in Gedanken mit der Hand über Lulamanis glatte, warme Haut zu der weichen Stelle hinter dem Ohr zu wandern, sah die herrlichen Augen vor sich, den Ansatz der festen Brüste. Ihm wurden die Beine schwer, und Schweißperlen erschienen auf seiner Stirn. Es war höchste Zeit, dass er zu Hause vorbeischaute.
    »Guten Abend, Mr Steinach!«
    Er zuckte zusammen und drehte sich um. Das englische Ehepaar kam lächelnd auf ihn zu. Die Frau war von herber Schönheit, hatte kräftige Hände und eine scharfe Vogelnase. Gleich am ersten Tag hatte sie ihm in ziemlich eindeutiger Weise Avancen gemacht. Es passierte immer wieder, dass weibliche Gäste sich ihm in schamloser Weise näherten, und es bedeutete stets einen Eiertanz für ihn, die Damen höflich, aber bestimmt auf Distanz zu halten. Andrew Sinclair, so war allgemein bekannt, ließ sich häufig mit seinen weiblichen Gästen ein, aber ihn

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