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Afrika Saga 02 - Feuerwind

Afrika Saga 02 - Feuerwind

Titel: Afrika Saga 02 - Feuerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gercke
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herumtreiben. An sich sollten sie den Zaun hinter dem Gemüsegarten weiter ziehen. Aber sie sind schlimmer als Flöhe.
    Überall und nirgendwo.«
    Johann hatte die Kinder nirgends gesehen. »Soll ich dir helfen, sie zu suchen?«
    »Nein, ich brauche erst etwas zu essen. Ich hoffe, dass Jabisa das Essen vorbereitet hat, sonst sterbe ich nämlich noch vor Hunger.«
    Damit ging sie zurück zum Haus, und Johann folgte ihr.
    Tika und Tika, ihre beiden schwarzen Katzen, die einem Seitensprung von Mila Dillons majestätischer Siamkatze Li mit einem schönen Streuner entstammten, huschten herbei und strichen schnurrend um ihre Beine, ließen sich einen Augenblick ausgiebig die Köpfchen kraulen und sausten dann, ihren Schwanz senkrecht hochgestellt, ihr voraus über die Stufen zur breiten, vom Dachvorsprung beschatteten Veranda hinauf. Dort blieben sie laut miauend vor der Haustür sitzen. Catherine steckte den Schlüssel ins Schloss, und Johann entzündete die Petroleumlampe, die neben der Eingangstür an der Wand hing. Der Widerschein des Abendlichts, das von den Wolken und der Meeresoberfläche zurückstrahlte, reichte nicht aus, um drinnen noch genügend erkennen zu können, die Lampe jedoch verbreitete einen angenehmen, hellen Schein. Er hielt ihr die Tür auf, die direkt in die große Wohnhalle führte.
    Die Katzen flitzten hinein, entdeckten eine Kakerlake, die in Panik über den Boden raschelte, brachten sie mit einem eleganten Sprung zur Strecke und spielten mit ihr Pingpong. Catherine prüfte mit geübtem Blick, ob der Bohlenboden im Essraum und in der großen Wohnhalle, die ineinander übergingen, ordentlich abgehobelt war. Vor den Bücherregalen, die die ganze Wand zur Linken einnahmen, blieb sie stehen. »Müssen wir die Beine der Bücherregale unbedingt in diese Schalen mit Paraffin stellen? Gibt es keinen anderen Weg, Termiten abzuhalten?«
    »Nimm hübschere Schalen, sonst gibt es leider nichts Besseres.
    Wir könnten sie mit Teer bestreichen, aber das stinkt.«
    Sie stöhnte. »Meine ersten Einnahmen werde ich in einen Fliesenboden investieren. Ehe sie sich durch den durchgefressen haben, sind sie an Magenverstimmung eingegangen.«
    Sie schaute so kriegerisch drein, dass er laut lachen musste.
    Afrikas kleine Gemeinheiten nahm sie sehr persönlich. »Was hast du mit dem Raum, der an den Essraum grenzt, vor? Er ist fast doppelt so groß wie die anderen.«
    »Das Zimmer werde ich besonders ausstatten. Mit einem doppelten Waschtisch zum Beispiel und einem extra großen Schrank. Dort will ich betuchte Gäste unterbringen. Mit viel Geld und guten Manieren.«
    Damit schwang sie herum und ging mit energischen Schritten in ihr gerade erst fertig gestelltes, eigenes Schlafzimmer, das sich neben der Halle befand und der einzige Raum war, in dem der Boden begehbar war. Erst vor wenigen Tagen waren sie aus dem Zelt ausgezogen, in dem sie wochenlang gelebt hatten. Sie hatten es zwischen dem Kochhaus und der Südwand des Lobster Pott aufgebaut, wo es geschützt gegen die vorherrschenden Winde war.
    Jetzt diente es als Lager für Baumaterialien und Handwerkszeug, denn der kleine Lagerraum war bereits bis obenhin voll gestopft.
    Sie warf ihren Hut aufs Bett, auf dem sich Tika und Tika bereits schnurrend ausgestreckt hatten. Wie üblich waren sie außen herumgerannt und durchs glaslose Fenster gesprungen. »Ich würde auch gern regelmäßig Konzerte veranstalten und später dann Soireen.« Lebhaft gestikulierend lief sie im Zimmer auf und ab. »Ich lechze nach ein wenig Kultur. Deswegen habe ich auch gutes Porzellan und Tischwäsche aus Kapstadt geordert. Ich möchte Bilder an den Wänden haben und Personal, das eine adrette Uniform trägt und sich zu benehmen weiß. Außerdem habe ich einen jungen Mann aufgetan, der fotografiert. Er wird auf diesen Zusammenkünften Bilder aller Anwesenden machen, die diese dann als Kopien bestellen können. Ich bekomme vierzig Prozent der Einnahmen.« Beifall heischend blieb sie vor ihm stehen.
    »Fotos … Soireen …, und dann noch Konzerte? Wer soll die denn besuchen? Unsere Buschläufer oder Rosa Delaportes halbseidene Damen?«
    »Leute, die so etwas nicht als Zeitvergeudung ansehen, nicht nur ihren Körper, sondern auch ihren Geist nähren wollen«, antwortete sie spitz.
    »Und woher willst du das Personal nehmen? Ich habe Schwierigkeiten, mir Zulus vorzustellen, die mit weißen Handschuhen am Tisch servieren. Meinst du, sie werden freiwillig ihre Tierschwanzschurze ablegen, oder die

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