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Agent der Leidenschaft

Agent der Leidenschaft

Titel: Agent der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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ihre Stimme zu hören, sie zu beobachten und sie berühren zu wollen machte jede Illusion zunichte, er hätte sie vergessen.
    Er hatte sich heute Abend mit seinen lahmen Versuchen, sich für das zu entschuldigen, was damals geschehen war, zum Narren gemacht. Die ganze Zeit hatte er sich für das geschämt, was passiert war; nicht nur, weil seine so genannten Freunde sie aus dem Hinterhalt überfallen hatten, sondern auch, weil er sich bei ihr völlig die Kontrolle über sich verloren hatte. Wegen seiner starken Gefühle hatte er gedrängt, dass sie liebten, und damit ohne Zweifel Elenas erste Erfahrung mit einem Mann ruiniert, ohne dass er die Gelegenheit gehabt hatte, ihr zu zeigen, dass er ihr das gleiche Vergnügen bereiten konnte, das er selber hatte.
    Er hatte heute Abend gespürt, dass er eine zweite Chance bei ihr wollte. Leider aber hätte sie zu keinem schlechteren Zeitpunkt in seinem Leben aufkreuzen können. Doch als er sich freiwillig für diesen verdeckten Einsatz in seiner Heimatstadt gemeldet hatte, hatte keiner wissen können, dass er seiner ersten Liebe über den Weg laufen würde.
    Die Frage war, was er jetzt tun konnte. Elena zu ignorieren würde ve rdächtiger wirken als der Versuch, eine neue Beziehung mit ihr anzufangen. Als Mitglied des militärischen Geheimdienstes war er verantwortlich für die Wiederbeschaffung einer großen Ladung Waffen, die letztes Jahr aus einer der Militärbasen in Übersee gestohlen worden war. Seine Einheit hatte über Monate hinweg die Bewegung dieser Waffen verfolgt und wollte nun sehen, wer den Diebstahl begangen hatte.
    Als sich herausstellte, dass die gestohlenen Waffen auf dem Weg in eine mexikanische Stadt südlich von Santiago waren, hatte sein Vorgesetzter entschieden, Joe hier einzusetzen.
    Natürlich war es sinnvoll, Einheimische in der Kleinstadt zu postieren. Wegen des üblen Rufes seines Bruders war niemand überrascht, dass ein weiterer Sanchez sozusagen mit eingeklemmtem Schwanz heimgekehrt war, weil er es draußen in der großen weiten Welt nicht geschafft hatte.
    Oft fragte Joe sich, ob es seinem Bruder gelungen wäre, sich irgendwann ein neues Leben aufzubauen, ohne wieder kriminell zu werden. Da aber sein Bruder vor vier Jahren bei einer Messerstecherei im Gefängnis getötet worden war, würde niemand je erfahren, wie er sich entwickelt hätte.
    Die Leute hier dachten, man hätte Joe aus dem Miltitärdienst entlassen, weil man mit ihm nicht zufrieden war. Und er tat nichts, um diese Meinung zu widerlegen.
    Allmählich machte er Fortschritte. Er hatte seit Wochen Hinweise überprüft, und einige zahlten sich jetzt aus. Er erinnerte sich daran, dass er seine Aufmerksamkeit auf seinen Auftrag richten musste und nicht darauf, welche Reaktionen Elena Maldonado in seinem Körper hervorrief.
    Joe bog in seine Straße ab und parkte an der Hintertür, die direkt in die Küche führte. Er betrat das Haus, ging zum Kühlschrank und schnappte sich ein Bier, das er mit ins Schlafzimmer nahm.
    Stunden später klingelte das Telefon auf Joes Nachttisch.
    Joe fühlte sich, als wäre er gerade eingeschlafen, und tastete benommen nach dem störenden Apparat. „Sanchez”, murmelte er.
    „Joe, tut mir Leid, dass ich dich so spät störe …” Er tastete nach dem Lichtschalter der Nachttischlampe. „Es ist schon okay, Mom. Was ist los?” Es war fast drei Uhr früh, wie der Wecker neben dem Telefon anzeigte.
    „Es ist schon wieder Tina. Sie hat mich vorhin angerufen, weil sie Francisco zu Hause erwartet, aber er ist noch nicht von seiner letzten Fahrt zurück. Seit zehn Uhr bin ich hier und kann sie nicht beruhigen. Ich störe dich ungern, aber ich weiß nicht recht, was ich machen soll.”
    „Du solltest dich eigentlich nicht darum kümmern. Ich nehme an, sie hat ihre Medikamente abgesetzt.”
    „Das würde sie mir nie erzählen. Sie wiederholt nur, dass ihm etwas zugestoßen sein müsse, sonst wäre er schon längst zu Hause.”
    „Das wird allmählich doch lächerlich. Ich möchte, dass du jetzt nach Hause gehst und dich ausruhst. Ich komme rüber und sehe zu, was ich machen kann.”
    „Ich kann sie nicht allein lassen, aber es wäre gut, wenn du hier wärst.”
    „Klar, Mom, ich bin gleich bei dir.”
    Er legte auf. Mit Tina wurde es immer schlimmer. Er wünschte, seine Mutter würde sich nicht verpflichtet fühlen, ihr während solcher Zeiten die Hand zu halten.
    Als seine Mutter ihm das erste Mal davon berichtet hatte, dass Tina einen reichen

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