Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Agent der Leidenschaft

Agent der Leidenschaft

Titel: Agent der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
Vom Netzwerk:
sie von der Seite an. „Wie ich mich erinnere, warst du immer schon ein Bücherwurm.”
    „Stimmt. Ich fand, dass die Leute in meinen Büchern ein interessanteres Leben führten als ich.” Sobald sie das gesagt hatte, wünschte sie, sie hätte den Mund gehalten. Was war nur an diesem Mann, dass er sie dazu brachte, ihre intimsten Gedanken auszuposaunen?
    „Ich bin wirklich überrascht, dass du nach Santiago zurückgekommen bist. Ich weiß noch, dass du damals sagtest, du könntest es kaum erwarten, von hier wegzukommen.”
    „Ich wusste nicht, wohin ich gehen sollte, als ich entlassen wurde. Aber bestimmt finde ich bald einen neuen Job.” Sie sah ihn an. „Und wieso bist du hier?”
    „Ich wusste immer, dass ich irgendwann mal zurückkomme, solange meine Mutter noch lebt. Einer muss bei ihr sein, obwohl sie ihre Unabhängigkeit viel zu sehr liebt, um mit jemandem zusammenzuleben. Ich versuche, jeden Tag bei ihr vorbeizuschauen, ohne dass es zu offensichtlich wird.”
    Dieser Kerl ist zu gut, als dass man es glauben kann, dachte Elena. Falls er sein Einkommen durch Schmuggeleien aufbesserte, behielt er das Geld sicher nicht für sich, so wie sein Haus aussah. Sie würde sicher mehr wissen, wenn sie seine Papiere durchgesehen haben würde, aber sie glaubte nicht, dass sie etwas Belastendes finden würde, sonst hätte er sie nicht so bereitwillig angestellt.
    Aber das hieß noch nicht, dass er das zusätzliche Geld nicht für seine Mutter oder andere Verwandte verwendete. Welche Motive auch immer er hatte - wenn er etwas Illegales anstellte, würde sie es beweisen, ganz gleich, welche Gefühle sie für ihn hatte.
    Aus diesem Grund und wegen seiner Mutter hoffte Elena inständig, dass er nichts Ungesetzliches tat. Leider machte aber die Tatsache, dass er mit einem anderen Verdächtigen verwandt war, es wahrscheinlicher, dass er in dunkle Geschäfte verwickelt war.
    In der Nähe des Einkaufszentrums herrschte dichter Verkehr. Als Joe Elena absetzte, war es schon fast zwölf Uhr, eine Stunde später als mit Chris verabredet. Als wäre sie wegen dieser Fahrt nicht schon nervös genug, kam sie auch noch zu spät zum ersten Treffen. Sie eilte die paar Blocks zum Marriott Hotel am River Walk entlang und ging in die Hotelhalle.
    Sie suchte in einem Gang mit mehreren Boutiquen nach den Haustelefonen. Die Menschen versammelten sich schon zum Mittagessen vor dem Restaurant.
    Elena ging durch das Menschengewühl zu den Telefonen. Sie blickte sich um, ehe sie sich zu Chris’ Zimmer durchstellen ließ.
    Er meldete sich nach dem ersten Klingeln.
    „Hi”, sagte sie ruhig.
    „Du hast dich verspätet”, antwortete er ungeduldig.
    Elena rollte mit den Augen. Den Kommentar hatte sie erwartet. „Dann wirst du wohl mein Gehalt kürzen. Oder du gibst mir deine Zimmernummer, und ich kann mich persönlich bei dir entschuldigen.”
    Chris lachte. „Entschuldige. Zimmer 312. Die Zeit geht nämlich nicht vorbei, wenn man außer Herumsitzen nichts zu tun hat.”
    „Stimmt. Und du hast wohl noch nie eine Überwachung gemacht, oder?”
    „Ich hasse so was!”
    „Bis gleich.” Elena legte auf und fuhr mit dem Fahrstuhl in den dritten Stock.
    Sie blieb vor der Tür von Zimmer 312 stehen, holte tief Luft und klopfte an.
    Chris öffnete sofort. „Bitte tritt ein und teile die Perlen deiner Weisheit mit mir, oh prachtvolles Weib.”
    „Na schön”, antwortete sie lachend. Sie sah sich im Zimmer um. Ein riesiges Bett nahm mehr als die Hälfte des Raumes ein, dessen Einrichtung dem üblichen Standard dieser Hotelkette entsprach.
    „Ich habe das Mittagessen schon bestellt”, meinte er und zeigte zum Tisch, wo zwei Teller mit Sandwiches und ein Krug mit Eistee standen.
    „Tolle Idee”, sagte Elena und ging zum Tisch, der vor der gläsernen Schiebetür stand, die auf den kleinen Balkon führte.
    „Aussicht auf den Fluss. Genau wie zu Hause.”
    Chris folgte ihr und setzte sich auf den anderen Stuhl. „Schön war’s. Ich dachte, du wolltest um elf hier sein.”
    Sie nickte und schenkte sich Tee ein. „Das wollte ich auch, aber Joe war zu spät dran, und als wir abfuhren, war es …”
    Er hielt seine Hand wie ein Verkehrspolizist hoch. „He, warte mal. Redest du von Joe Sanchez, einem der Männer, die du beobachten sollst?”
    „Von eben dem. Wir sind zusammen gefahren.”
    Er starrte sie an. „Hast du den Verstand verloren?”
    „Er hat mich angestellt, damit ich für ihn arbeite.”
    „Wie nett. Wirst du auch mit ihm ins

Weitere Kostenlose Bücher