Agent der Leidenschaft
Schmuggelgeschäft einsteigen?”
Elena lachte. Jetzt, nachdem sie Kontakt mit Chris aufgenommen hatte, fühlte sie sich wohler. Dies war ihr wahres Leben. Nicht Santiago. Nicht Joe Sanchez.
„Nein. Er hat eine Autowerkstatt und braucht Hilfe beim Papierkram. Er hat mich gestern angestellt. Als ich sagte, ich müsste heute nach San Antonio, hat er angeboten, mich zu fahren, damit wir zusammen einen Computer kaufen können. Ich sagte ihm, dass ich seine Buchhaltung per Computer erledigen will, was mir Gelegenheit gibt, seine finanzielle Lage unter die Lupe zu nehmen. Ich habe ihm erzählt, ich brauchte ein paar Stunden für mich, weil ich noch einkaufen müsse.” Sie senkte den Blick. „Wollen das nicht alle Frauen?”
„Das hast du gesagt. Nicht ich.”
Schnell beendeten sie ihre Mahlzeit. „So. Das sind dann meine Neuigkeiten. Was ist mit den anderen aus unserem Team?”
fragte Elena und schenkte sich noch einmal Eistee ein.
„Alle sind an ihrem Platz. Die Einwanderungsbehörde hat Wilder heute morgen eine Liste mit weiteren Verdächtigen geschickt, die er überprüfen lassen soll. Das hält uns auf Trab, aber ich denke, wir haben schon ein paar mögliche Transportwege ausgekundschaftet, die die Schmuggler nehmen könnten.
Innerhalb der letzten drei Tage hat es vermehrt Grenzübertritte gegeben. Es heißt, dass die Schmuggler denken, sie würden bei so regem Betrieb weniger intensiv beobachtet.
Ich weiß nur, dass wir auf allen Straßen die Kennzeichen der Fahrzeuge registrieren und überprüfen lassen.”
Elena nickte. „Einer der Gründe, warum ich mich verspätet habe, ist, dass Joes Cousine heute morgen reinschneite, um ihn zu einer Party heute Abend einzuladen. Weil ich da war, hat sie mich auch eingeladen. Du wirst dich vielleicht erinnern, dass Joe familiäre Beziehungen zu Francisco Delgado hat. Na ja, das sind sie: Seine Cousine ist mit Delgado verheiratet.”
Das weckte Chris’ Neugier. „Und du bist heute Abend dahin eingeladen? Gute Arbeit, Elena.”
Sie lachte. „Ich hatte einfach das Glück, da zu sein, als seine Cousine kam, um ihn einzuladen, das ist alles. Das bedeutet natürlich, dass ich jetzt wirklich noch einkaufen muss.”
Chris grinste und schüttelte den Kopf.
„Wir treffen uns nächste Woche wieder”, fuhr Elena fort.
„Ich muss mir überlegen, wie ich Joe erkläre, dass ich jede Woche etwas freie Zeit brauche. Aber ich lasse mir was einfallen.”
„Das klingt, als wäret ihr beide schon ziemlich eng zusammen.”
„Du solltest wissen, dass ich ihn schon lange kenne. Wir sind zusammen zur Schule gegangen und haben im selben Jahr unseren Abschluss gemacht. Ich kann ja nicht so tun, als wäre ich eine Fremde für ihn.”
„Ich kann mich nicht erinnern, dass du das schon erwähnt hast.”
Sie zuckte mit den Achseln. „Vielleicht habe ich das vergessen.”
„Genau.”
Elena war zum Spiegel gegangen und legte Lippenstift auf.
Sie sah zu Chris. „Was soll das heißen?”
„Ich frage mich bloß, wie du damit umgehst, dass du womöglich einen alten Klassenkameraden hinter Gitter bringst.”
„Wenn er schuldig ist, gehört er da hin.”
„Aber du weißt nicht, ob er schuldig ist; ist es das?”
„Nach wenig mehr als einer Woche? Wohl kaum. Aber du kannst dich darauf verlassen, dass ich nach Beweisen suche.
Wenn er mitmischt, kriege ich das raus. Das Gleiche gilt für Delgado.””
„Sei vorsichtig, Elena. Wenn du Hilfe brauchst, nimm Kontakt mit mir auf.”
„Verlass dich drauf. Aber Wilder hatte Recht. Ich konnte alle davon überzeugen, dass ich zu einem längeren Besuch nach Hause gekommen bin, und so macht sich niemand über meine Anwesenheit hier Gedanken.” Sie sah wieder auf die Uhr. „Das ist alles, was ich dieses Mal zu berichten habe. Ich muss los.”
Sie sah sich um. „Bleibst du heute Nacht hier?”
„Ja. Ich muss noch ein paar Dinge überprüfen, solange ich hier bin.”
„Okay. Dann bis nächste Woche, falls nichts dazw ischenkommt und jemand gesteht.”
Beide lachten, als Elena ging.
Sie eilte die Einkaufsstraße hinunter. Da ihr so genannter Einkaufsbummel geplant war, ehe sie die Einladung erhielt, wusste Elena, dass sie mehr als nur ein Kleid kaufen musste, sonst würde Joe Verdacht schöpfen. Leider hatte sie nicht viel Zeit, um sich ordentlich umzusehen. Und sie musste auch vorsichtig mit ihrem Geld umgehen.
Mit diesen Gedanken ging sie in die Haushaltsabteilung eines Kaufhauses und besorgte ein paar Dinge für ihre
Weitere Kostenlose Bücher