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Agent der Sterne

Titel: Agent der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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erklärte Joshua. »Ich wollte nur etwas überprüfen. Ich wollte sehen, ob ich es genauso unter meine Kontrolle bringen kann, wie wir es mit den Fröschen auf unserer Welt tun.«
    »Das verstehe ich nicht. Wie meinst du das?«
    »Wir dringen in ihre Gehirne ein. Wir schieben einen sehr dünnen Tentakel in ihren Schädel, stellen eine Verbindung zu ihrem Nervensystem her und lassen sie dann tun, was wir von ihnen möchten.«
    Ich stellte mir vor, wie Joshua auf dem Kopf eines Pferdes herumschwappte und die Ohren des Tieres ausfüllte. Es war ein verstörendes Bild, um es vorsichtig auszudrücken. »Das ist schrecklich«, sagte ich.
    »Warum?«
    »Weil es unheimlich ist. Wenn man sich in ein anderes Gehirn einklinkt, um den Besitzer dieses Gehirns zu übernehmen.« Unwillkürlich erschauderte ich. »Das ist wie eine mentale Vergewaltigung oder etwas in der Art.«
    »Tom, es sind nicht mehr als große Frösche«, sagte Joshua. »Das ist auf keinen Fall schlimmer, als irgendein dummes Tier mit der Peitsche zu schlagen, damit es tut, was du von ihm erwartest. Außerdem übernehmen wir schließlich keine Gehirne von Lebewesen, die denken können. Das wäre…« Er hielt kurz inne und schwenkte den Tentakel hin und her, als wollte er damit andeuten, dass er nach dem richtigen Wort suchte, während sich der Frosch im Innern unbehaglich rührte. »… eine Sünde. Eine richtig große Sünde. Wie es für euch Mord oder Inzest wäre.«
    »Das erleichtert mich sehr. Denn wie du weißt, machen sich die Menschen aus diesem Grund niemals des Mordes oder Inzests strafbar.«
    »Wirf mir nicht die Verfehlungen deiner Spezies vor«, sagte Joshua. »Schau mal! Während wir uns unterhalten haben, bin ich in den Kopf dieses kleinen Burschen eingedrungen. Jetzt pass auf.« Er senkte den Tentakel zu Boden und zog ihn dann wieder in sich zurück. Der Frosch blieb hocken und tat so gut wie nichts.
    »Wo ist die Verbindung?«, fragte ich.
    »Der betreffende Tentakel lässt sich als ›extrem dünn‹ beschreiben, Tom. Du kannst ihn nicht sehen. Und jetzt geht es los.«
    Der Frosch saß noch einen Moment lang reglos da. Doch dann bewegte er sich ein Stück vorwärts. Und danach saß er wieder nur herum.
    »Siehst du?«, sagte Joshua.
    »Das war alles?«
    »Mach du es mir erst mal nach, Klugscheißer!«
    »Was soll ich nachmachen? Der Frosch hat sich bewegt. Wahnsinn! Aber der Frosch hätte sich sowieso irgendwann bewegt.«
    Der Frosch reckte sich auf den Hinterbeinen empor und führte einen zappeligen Sambatanz auf. Seine Vorderbeine bewegten sich im entsprechenden Rhythmus dazu.
    »Okay«, sagte ich. »So etwas bekomme ich nicht sehr oft zu sehen.«
    »Danke für den Applaus«, sagte Joshua. Der Frosch machte eine unbeholfene Verbeugung und kippte dann um. Allerdings waren diese Tiere es nicht unbedingt gewohnt, auf zwei Beinen zu stehen. Er saß noch eine Weile da, dann drehte er sich in Richtung Wasser und hüpfte davon.
    »Kontrollierst du ihn immer noch?«, fragte ich und stellte mir dabei mikroskopische Filamente vor, die Joshua auswarf wie ich meine Angelleine.
    »Nein, ich habe ihn freigelassen. Ich habe es nicht besonders gut hinbekommen. Die Nervensysteme hier auf der Erde sind anders aufgebaut als bei uns. Es war schon ziemlich schwierig, ihn dazu zu bringen, einfach nur herumzuhüpfen. Wenn ich noch eine Weile herumprobiert hätte, wäre ich bestimmt besser damit klargekommen. Aber aus dem Stegreif ist es nicht so einfach.«
    »Du musst mir beibringen, wie man so etwas macht«, sagte ich.
    »Dazu müsstest du dich zuerst in einen Blob verwandeln.«
    Seufzend klopfte ich mir auf den Bauch. »Gib mir noch etwas Zeit. Um ein gänzlich anderes Thema anzusprechen, das nichtsdestotrotz damit in Zusammenhang steht: Ich hoffe, du hast nicht erwartet, dass es Fisch zum Abendessen gibt. Sie scheinen nicht anzubeißen.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass es hier keine gibt«, sagte Joshua.
    »Etwas Ähnliches hatte ich mir auch gedacht. Aber man weiß ja nie.«
    »Als ich im Kopf des Frosches war, habe ich keine Fischerinnerungen gespürt. Wenn es hier Fische gäbe, müssten sie irgendwelche Eindrücke im Gehirn des Frosches hinterlassen haben. Aber es könnte natürlich auch daran liegen, dass ich mich noch nicht so gut in die Gedankenwelt eines irdischen Frosches einfühlen kann.«
    Ich betrachtete Joshua eine Weile. Dann holte ich die Angelschnur ein. »Weißt du, ich kann es einfach nicht ausstehen, wenn du so etwas

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