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Agent der Sterne

Titel: Agent der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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bevor er dort aufgehört hat. Jetzt ist der Junge stellvertretender Leiter der Entwicklungsabteilung. Ich hatte schon befürchtet, dass er nie einen Job bekommt. Carl hat bei mir jeden Wunsch frei. Hier ist das Büro.« Er öffnete die Tür.
    Ich führte Joshua hinein. Er bedachte mich mit einem Blick, der mir unmissverständlich sagte, dass er mir etwas mitzuteilen hatte. Ich bat Mizuhara, uns eine Minute allein zu lassen, damit ich meinen Hund beruhigen konnte.
    Ich beugte mich zu ihm herab. »Was gibt es?«
    »Versuch mich irgendwann zu Michelle mitzunehmen«, sagte Joshua. »Ich könnte sie checken, wenn du nichts dagegen hast. Um zu sehen, was wirklich passiert ist.«
    »Danke, Joshua«, sagte ich und erhob mich, um zu gehen.
    »Kommt Ihr Hund da drinnen zurecht?«, erkundigte sich Mizuhara.
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Er ist gut erzogen. Jetzt möchte ich Michelle sehen.«
    Michelle lag im dritten Stock in einem Privatzimmer der Intensivstation. Miranda wartete im Korridor. Sie kam mir sofort entgegengelaufen, als sie mich sah.
    »Ach, Tom«, sagte sie. »Es tut mir so leid. Es ist alles meine Schuld.«
    »Hören Sie auf damit. Niemand muss sich für irgendwas entschuldigen.«
    »Es ist sogar so, dass Miss Escalon ihr das Leben gerettet hat«, sagte Mizuhara. »Soweit ich es mitbekommen habe, hat sie Miss Beck durch die Mund-zu-Mund-Beatmung am Leben erhalten, bis die Sanitäter eintrafen.«
    »Haben Sie das gehört?«, sagte ich zu Miranda. »Sie sind eine Lebensretterin. Ich denke, damit haben Sie sich eine weitere Gehaltserhöhung verdient, oder was meinen Sie?«
    Miranda lachte vorsichtig, dann brach sie wieder in Tränen aus. Ich nahm sie in die Arme.
    Die nächsten Minuten blieb ich bei Miranda und hörte mir ihre Version der Ereignisse an, dann ging ich mit Mizuhara zu Michelle. Sie war die einzige Patientin in einem halbprivaten Zimmer mit drei Betten. Ihr Kopf war bandagiert, und nur das Piepen eines Herzmonitors und das rhythmische Schnaufen eines Beatmungsgeräts waren zu hören. Es waren schreckliche Geräusche.
    Die Tür öffnete sich erneut, und ein großer Mann in weißem Laborkittel trat ein.
    »Tom, das ist Dr. Paul Adams«, sagte Mizuhara. »Er hat Michelle behandelt.«
    Wir schüttelten uns die Hände. »Wie geht es ihr?«, fragte ich.
    »Gar nicht gut«, sagte Adams. »Wir wissen nicht, wie lange sie ohne Sauerstoff war, aber wir vermuten, dass sie bis ans Limit gekommen ist – fünf oder sechs Minuten. Ihr Herz ist in Ordnung, aber wir haben sie noch nicht dazu bringen können, aus eigener Kraft zu atmen. Ihre Hirnaktivitäten sind sehr schwach. Ich halte es für möglich, dass sie einen dauerhaften Gehirnschaden erlitten hat. Sie befindet sich jetzt im Koma. Wir rechnen damit, dass sie irgendwann daraus erwacht, und dann können wir das Ausmaß ihrer zerebralen Schädigung genauer einschätzen.«
    »Irgendwann«, wiederholte ich. »Was heißt das genau?«
    »Schwer zu sagen«, räumte Adams ein. »Sie könnte noch heute aufwachen, aber es kann auch erst in ein paar Wochen geschehen. Das hängt von vielen Faktoren ab. Die Gehirnerschütterung, die sie erlitten hat…« – er zeigte auf den Kopfverband – »… ist nicht gerade hilfreich, auch wenn das noch eins ihrer kleineren Probleme ist. Das Trauma ist nur oberflächlich. Wenn es nur das gewesen wäre, hätte es sie trotzdem ausgeknockt, aber anschließend hätte sie höchstens eine Beule davongetragen und vielleicht genäht werden müssen. Der Sauerstoffmangel im Gehirn hat ihr viel größere Probleme bereitet. Aber warum zum Teufel hatte sie all das Latex auf dem Gesicht, falls Sie mir diese Frage gestatten?«
    »Man wollte eine Maske von ihr herstellen, die in ihrem nächsten Film verwendet werden sollte«, sagte ich.
    »So wird es also gemacht«, sagte Adams. »Nun ja, ich bin kein Experte in solchen Dingen, aber ich glaube, es wird Zeit, dass die Leute sich für diesen Zweck eine andere Methode einfallen lassen. Diese Maske hätte sie fast getötet.«
    »Dr. Adams«, sagte ich. »Ich möchte Ihnen nicht in Ihre Arbeit reinreden, aber ich hoffe, dass Sie der Presse gegenüber nichts von alledem erwähnen.«
    »Sie reden mir in der Tat rein«, sagte Adams, »doch ich verstehe Ihre Besorgnis. Das Personal, das mit mir zusammengearbeitet hat, ist sich bewusst, dass es wichtiger für Miss Beck ist, wieder gesund zu werden, als sie in der Hollywood-Presse mit einem Schlauch im Hals zu zeigen.«
    »Danke«, sagte ich.
    »Keine

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