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Agentur der boesen Maedchen

Agentur der boesen Maedchen

Titel: Agentur der boesen Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte Kinskofer
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denn schon in die Wege geleitet, Annette?«
    Tatsächlich holte sie diese Frage aus ihrer Lethargie.
    »Nun ja, eine wollte einen richtigen Chauvi-Mann zum Üben, und ich habe Onkel Franz gefragt, er würde das übernehmen. Die andere hat einen Mann, der nie mit ihr redet. Da bräuchten wir einen Typ wie Karl-Heinz.« Ricarda war sofort bereit, mit ihm zu reden. Annette war skeptisch.
    »Du meinst wirklich, der macht das?«
    Ricarda grinste.
    »Ich bin mir sicher. Ich rufe dich an, dann kannst du mit der Frau alles regeln.«
    Annette nickte und fuhr in ihrem Programm fort.
    »Und eine will eine Gehaltserhöhung beim Chef durchsetzen, der Fall ist noch frei.«
    »Du kannst ja Thomas Schneider fragen, Annette.«
    Das war vielleicht nicht nett, aber ich konnte mir den neuen und offenbar bereits abgetakelten Verehrer Annettes als richtiges Ekel vorstellen. Annette sah mich böse an.
    »Ich habe mich doch klar ausgedrückt. Schneider ist out.«
    »Oh, Verzeihung.«
    Wir waren nahe dran zu streiten. Da kam mir eine Idee. »Ricarda, welche Art von Arbeit suchst du denn?«
    »Etwas, was mir Spaß macht.«
    »Was, schon so konkrete Vorstellungen?«
    Jetzt wurde auch Ricarda pampig.
    »Ich bin froh, dass ich diese Entscheidung getroffen habe, also mach sie mir nicht madig. Alles andere findet sich noch. Jetzt ist erst mal der Umzug dran.«
    Annette und ich schnappten nach Luft.
    »Du ziehst zu Ralf?«
    Das war Annettes Frage.
    »Nein, ich ziehe alleine in eine Wohnung in der Stadt. Ich mag nicht mehr in dem Haus bleiben. Es ist mir zu groß und es ist mit Erinnerungen vollgestopft. Das muss anders werden. Wenn Karl-Heinz dann mit dem Garten fertig ist, können auch die ersten Interessenten zur Besichtigung kommen.«
    Schon wieder eine Neuigkeit. Allmählich wurde es zu viel mit den Eröffnungen.
    Ich hatte eine Idee. Aber ich wollte diplomatisch Vorgehen. Leider gelang es mir nicht. Ich konnte nur genau das sagen, was ich dachte.
    »Ricarda, könntest du die Agentur nicht übernehmen?« Annettes Gesicht leuchtete auf. Aber selbst Ricarda schien auf diese Idee noch nicht gekommen zu sein.
    »Ich weiß nicht recht. Es ist doch Annettes Werk.«
    »Aber Annette will aufhören. Und schließlich gibt es noch viel zu tun, mit all den Veränderungen jetzt.«
    Annette wurde eifrig.
    »Ich kann dir auch helfen, Ricarda. Mein Semester beginnt erst im November, und bis dahin bist du eingearbeitet. Wir müssen allerdings dann ein anderes Büro suchen, weil ich mein Wohnzimmer wieder brauche.« Ricarda wiegte nachdenklich ihren Kopf hin und her. »Na ja. Was ist mit dir, Eva? Ich will nicht, dass du ganz gehst.«
    »Zum Vermieten brauchst du mich doch nicht mehr. Wenn jetzt auch Männer vergeben werden.«
    »Aber die müssen sich erst mal finden.«
    Jetzt war Annette wieder dran.
    »Onkel Franz war ganz begeistert. Schließlich will er bald in Rente gehen, und er hofft, so neue Frauen kennenzulernen. Seine eigene ist ja über alle Berge.«
    Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
    »Wenn Annette ihren Männerharem in die Firma einbringt, dann kann eigentlich nichts schiefgehen. Da gibt es Gero, dann diesen neuen Typ, dann den Thomas von der Uni, außerdem läuft noch dieser Ferdinand rum und der Cousin ist ja auch nicht zu verachten als schwieriger Fall.« Annette wurde rot und sah mich böse an.
    »Ich habe keinen Harem.«
    Ricarda lachte.
    »Doch, das muss genetisch sein. Das hast du von mir. Aber du wirst auch wieder ruhiger werden.«
    Annette nahm den Faden wieder auf.
    »Ricarda, es ist nicht mehr so viel Arbeit. Es gibt ja fast keine Abendtermine mehr, nur wenn eine Frau eine Frau mieten möchte, die Mutter, die Kollegin, die Tochter, die Nachbarin, wie auch immer. Ich habe auch schon einige Anfragen, und ich helfe dir auch gern aus. Aber sonst ist es vor allem Organisation. Du hättest viel mit Menschen zu tun, es ist eine sinnvolle Aufgabe, du stehst auf eigenen Füßen.«
    Ricarda sah schon ziemlich überzeugt aus.
    »Das klingt ja alles wunderbar. Aber ich möchte noch eine Nacht darüber schlafen. Und zwar allein. Ohne euch beide. Übrigens: Wird nur noch an Frauen vermietet oder wie? Kann ich denn den Betrieb nicht einfach nur erweitern?« Annette zuckte die Schultern.
    »Das ist deine Sache. Schließlich bist du die Chefin.« Ricarda sah mich zweifelnd an.
    »Ich kann schlecht dagegen sein. Wenn ich kaum noch mitarbeiten möchte, kann ich keine Ansprüche stellen.« Ricarda grinste.
    »Ich hätte dich aber gern im

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