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Ahnentanz

Ahnentanz

Titel: Ahnentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sich als Laborantinnen des Gerichtsmediziners, insofern verwunderte es nicht, dass sie mit den Cops bekannt waren.
    Er ging zurück zu seinem Tisch, wobei er spürte, dass ihm jemand folgte. Er drehte sich um und war überrascht, Jonas Burninghams Frau Matty zu sehen. Sie lächelte ihn an. „Darf ich mich zu dir setzen?“
    „Aber gerne“, sagte er höflich und rückte ihr einen Stuhl zurecht.
    Sie nahm Platz und sah sich um.
    „Bist du allein hier?“, fragte er.
    „Ich … ich dachte, ich würde Jonas hier finden“, gab sie zu. „Ich nehme an, er kommt nach der Arbeit oft her“, sagte er. „Ich vermute es“, stimmte sie zu. Sie warf ihr Haar zurück und blickte zur Band hinüber. Sie winkte. Er fragte sich, wer wohl zurückwinken würde.
    Er war nicht überrascht, dass es Vinnie war. Guter alter Vinnie. Er kannte einfach jeden.
    „Kommst du oft hierher?“, fragte Jeremy sie.
    „Ab und an“, erwiderte sie. Die Kellnerin kam, und Matty bestellte die Spezialität des Hauses, die aus zwei Teilen Rum und drei Teilen Saft bestand.
    Die Kneipe füllte sich. Vor allem viele junge Leute schienen heute Abend da zu sein. Er hörte, wie ein Mädchen ängstlich fragte, ob sie rechtzeitig für das Dreifüreins-Angebot gekommen sei. Er wandte sich zur Seite und war froh um den Tisch, den Aidan ausgewählt hatte. Er wusste genau, warum er ihn genommen hatte. Von hier aus konnte man problemlos die Band, den Raum und die Tür im Blick behalten. In dem Moment kam jemand herein, um sich zu der Clique der Gerichtsmediziner-Mädchen zu gesellen. Es war niemand anders als Jon Abel.
    „Oh, da ist Jonas!“, rief Matty und lächelte, als sie ihren Mann hinter Jon eintreten sah. Sie erhob sich halb, doch ihr Lächeln erlosch, als sie Jonas direkt auf die Bar zusteuern sah, wo er sofort mit den dort versammelten Frauen ins Gespräch kam.
    Jeremy stand auf. „Ich lasse ihn wissen, dass du hier bist“, sagte er. Er schlenderte zur Bar und drängt sich energisch zu Jonas durch.
    „Um wie viel Uhr legt das Schiff denn morgen ab?“, fragte Jonas eine Blondine.
    „Sehr früh.“ Das Mädchen lachte. „Aber wir feiern bis dahin durch. Wenn man tot ist, kann man noch genug schlafen, oder?“
    „Deine Frau ist hier“, sagte Jeremy tonlos, ohne Jonas dabei anzusehen.
    Er spürte, wie der andere ganz steif wurde. „Danke“, sagte er kurz.
    Als Jeremy sich umwandte, sah er, wie Jonas sein Haar zurückstrich und lächelte. „Matty!“, rief er, als ob er maßlos erfreut sei, sie hier zu sehen.
    Jeremy blieb noch einen Moment, wo er war. Als ihm ein Prickeln im Nacken sagte, dass er beobachtet wurde, sah er sich neugierig um. Er blickte die Bar entlang. Der ältere schwarzeMann mit dem würdevollen Gesicht sah ihn an. Der Mann bedachte Jeremy mit einem beifälligen Nicken und schüttelte dann mit einem Ausdruck des Abscheus den Kopf – über Männer, die ihre Frauen betrogen, nahm Jeremy an. Jeremy lächelte zurück und nahm sich vor, den Mann anzusprechen. Nachdem er kurz verfolgte, wie sich Jonas zu Matty setzte, blicke er wieder zu ihm hinüber, doch der Mann war fort.
    Jeremy steuerte zurück an seinen Tisch. Nicht nur Jonas saß inzwischen dort, auch Jon Abel war herübergekommen. Er bemerkte außerdem, dass in den wenigen Minuten, die er an der Bar gestanden hatte, noch mehr Bekannte in die Kneipe geströmt waren.
    Mason Adler, der ihn erkannte, grinste und winkte.
    Und Hal Vincent von der Mordkommission gesellte sich zu den anderen Cops.
    Jeremy ertappte Hal, wie er ihn anstarrte. Der Mann schien nicht glücklich über seine Anwesenheit. Jeremy starrte zurück, doch Hal winkte nicht und gab auch sonst kein Zeichen des Wiedererkennens. Der Mann war vermutlich nur müde und fühlte sich von den Flynns belästigt.
    Immerhin Mason rief ihm etwas zu. „Hey, gehen Sie heute Abend wieder hoch und spielen etwas mit der Band?“
    „Nicht heute Abend. Ich hänge hier nur rum“, rief Jeremy zurück.
    Vinnie beobachtete ihn von der Bühne aus. Jeremy spürte es. Als er sich der Band zuwandte, stellte er fest, dass er recht hatte.
    „Du solltest zu uns kommen“, rief Vinnie.
    „Vielleicht später.“
    Als er seinen Tisch erreichte, sah er, wie Matty liebevoll Jonas anblickte, der noch immer den perfekten Ehemann spielte.
    Sorry, Matty, aber dein Mann ist ein Arsch, dachte er. Doch konnte er noch etwas Schlimmeres sein?
    Dieses E-Book wurde von der "Osiandersche Buchhandlung GmbH" generiert. ©2012

9. KAPITEL
    Um punkt halb acht

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