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Ahnentanz

Ahnentanz

Titel: Ahnentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ihrer Stimme. Sie klang nur müde.
    „Vinnie muss mir zeigen, wo Jenny Trent abgestiegen ist“, erwiderte er.
    „Und wenn Sie nett zu ihm sind, wird Vinnie auch kein Problem damit haben, Sie dorthin zu bringen“, sagte sie.
    „Schön, das zu hören. Und jetzt ist es spät und an der Zeit, nach Hause zu gehen.“
    „Okay. Danke noch mal. Ich … äh … wohne ja nur ein paar Blocks weiter.“
    „Ich weiß. Ich begleite Sie.“
    „Bitte, Sie sind mir zuliebe heute Abend schon genug herumgelaufen.“
    „Sie wissen doch, dass ich Sie nach Hause bringen werde.“ Tatsächlich schenkte sie ihm ein kleines Lächeln. „Okay.“ Er ärgerte sich über sich selbst, als er feststellte, dass er wieder auf jenes Prickeln im Nacken wartete, das ihn vor einem Verfolger warnte.
    Schlichter Instinkt, beruhigte er sich.
    Doch das Prickeln stellte sich nicht ein. Falls es eine Gefahr auf der Straße gegeben hatte, war sie jetzt fort.
    An ihrem Haus angekommen, öffnete sie die Haustür, und er begleitete sie in den Flur.
    Sie schloss die Tür zu ihrer Wohnung auf, lehnte sich gegen den Türrahmen und schlüpfte aus ihren Sandalen. Mit einem reuigen Lächeln sagte sie: „Danke noch mal. Ich weiß, Sie halten mich für verrückt.“
    „Und Sie halten mich für einen ungehobelten Mistkerl“, erwiderte er achselzuckend.
    „Aber im Notfall ist auf Sie Verlass“, lobte sie ihn.
    „Und Sie mögen ein bisschen verrückt sein, aber Sie sehen umwerfend aus.“
    Er dachte, dass sie sich wieder versteifen würde, sich zurückziehen. Ihm die Tür vor der Nase zuknallen.
    Doch sie senkte den Kopf, und ihr Lächeln vertiefte sich. „Sie sehen selber nicht schlecht aus – für einen ungehobelten Mistkerl“, sagte sie und blickte ihn an. „Hören Sie, ich will Sie nicht anmachen oder so was, aber … könnten Sie in meiner Wohnung nachschauen, ob alles in Ordnung ist?“
    „Haben Sie Angst?“, fragte er.
    „Albern, nicht wahr?“
    „Nein. Und es macht mir nichts aus.“
    Er ging an ihr vorbei, warf einen kurzen Blick in das Empfangszimmer, ging dann in den ersten und danach in den zweiten Schlafraum. Er kontrollierte die Schränke, sah unter dem Bett nach und in jede Ecke. Er ging durch die Küche mit dem Wohnbereich und kontrollierte die Fenstertüren. Sie waren verschlossen, die Vorhänge zugezogen. Alles wirkte ruhig.
    Sie stand barfuß hinter ihm, ihr dichtes Haar mit den roten und goldenen Lichtreflexen floss über ihre Schultern. Ihre erwartungsvollen Augen ruhten auf ihm.
    „Sieht so aus, als wären Sie sicher und geschützt“, sagte er. „Ich weiß, es ist lächerlich, sich Sorgen zu machen. Ich wohne hier schon so lange und habe mich nie zuvor wegen irgendetwas unbehaglich gefühlt“, erwiderte sie.
    „Ich glaube nicht, dass Sie leicht zu verängstigen sind. Sie wohnten bei einer alten sterbenden Dame draußen auf einer einsamen Plantage und sind nie davongelaufen, egal, was sie zu sehen glaubte.“
    „Damals hielt ich mich auch noch für normal“, sagte sie leise.
    Unwillkürlich trat er näher. Er wollte sie aufrichtig trösten, auch wenn er nicht sicher war, ob es Trost war, den sie verlangte.
    Er hob ihr Kinn und strich ihr mit dem Daumen sanft über die Wange. „Hey, ich bin sicher, dass Sie normal sind.“
    Sie blickte ihm in die Augen. „Ich dachte, Sie hätten gerade zugegeben, dass Sie mich für verrückt halten.“
    Er zuckte die Achseln. „Verrückt schön.“
    Er hatte nicht vorgehabt, sie zu küssen. Er hatte eine vorsichtige Distanz wahren wollen.
    Doch er war da, und sie war da, und plötzlich musste er sie einfach küssen, um nicht völlig durchzudrehen. Seine Lippen trafen ihre, und mit der freien Hand umfasste er ihren Nacken. Es war kein oberflächlicher, tröstender Kuss, sondern einer,der rasch intensiver wurde. Sie schmeckte nach dem süßen Fruchtcocktail, den sie getrunken hatte, und ihre Lippen schienen mit den seinen auf natürlichste Weise zu verschmelzen. Sie öffnete bereitwillig den Mund, und die Berührung steigerte sich im Nu zu einem jener tiefen, erregenden Küsse, die heißes Verlangen in seinen Lenden entfachten. Eine Stimme in seinem Kopf rief, dass es Zeit war, sich zu lösen, sich zu entschuldigen, doch seine Hand strich durch ihr Haar und ihren Rücken hinunter. Er zog sie eng an sich, und die Blitze des Begehrens, die der Kuss ausgelöst hatte, wurden zu einem lodernden Inferno des Verlangens.
    Verrückt. Das hier war verrückt.
    Er spürte ihre Hände auf seinem

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