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Aina - Herzorgasmus

Aina - Herzorgasmus

Titel: Aina - Herzorgasmus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Nell
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allerdingsschwer fiel. Sie versuchten immer noch die beiden zu verkuppeln, was sie davon abhielt Andreas allzu oft in seinem Büro zu besuchen. Aber sie wollte hören, ob sie nach dem Chaos, den das Wetter zurückgelassen hatte, noch irgendetwas tun konnte. Nach dem gestrigen Tag und ihrem Besuch bei dem kleinen Mädchen war ihr Drang den Menschen zu helfen noch viel stärker geworden.
    »Kannst du Hilfe brauchen?«, fragte sie und starrte sein Bein an. Was sie jedoch meinte, war, ob jemand aus der Stadt ihre Hilfe brauchte. Er verstand es jedoch wieder einmal falsch. Vielleicht hatte sie sich auch falsch ausgedrückt. Aber das war ihr egal. Irgendetwas an seinem Bein irritierte sie.
    »Naja, wenn du nachher vorbeikommen möchtest…«
    »Die Menschen«, sagte sie, bevor er weitersprechen konnte. »Ich meine die Menschen in der Stadt. Brauchen sie Hilfe?«
    Andi sah sie an wie jemand, der gerade – schon wieder – einen Korb bekommen hatte. Er sah beleidigt aus, verletzt und zurückgewiesen. Doch ihr Blick wanderte immer wieder zurück zu seinem Bein.
    »Die ewige Beschützerin der Menschen«, seufzte er. Dann wandte er sich resignierend einigen Unterlagen auf seinem Schreibtisch zu. »Die Homans könnten Hilfe brauchen. Der Vater ist im Krankenhaus. Wurde vom Hagel halb tot geschlagen. Die Mutter ist mit einem gebrochenem Fuß zu Hause und versucht den Haushalt zu schmeißen. Ihre Kinder sind momentan so ziemlich auf sich allein gestellt. Vielleicht könntest du…«
    »Ich fahre gleich hin«, unterbrach sie ihn, holte einen kleinen Block heraus und schrieb sich den Namen auf. Die Adresse kannte sie auswendig. »Noch jemand?«
    Andi schob die Unterlagen von sich und sah sie wütend an. »Aina, du kannst nicht die ganze Stadt retten, verdammt!«
    »Überlass das bitte mir, ja?«
    Er seufzte und ging sich durch das kurze, braune Haar. Dann gab er schließlich auf und schrieb ein paar Namen auf. Er gab ihr den Zettel mit den Worten: »Du würdest es sowieso herausfinden.«
    »Da hast du absolut Recht!«, sagte sie lächelnd, steckte sich den Zettel ein und stand auf.
    »Hey!«
    Aina drehte sich noch einmal zu ihm um.
    »Du passt aber auf dich auf, ja? Denk auch mal an dich.«
    Sie senkte den Blick, wobei er wieder auf seinem Bein ruhte. Sie dachte an den Tag mit den Kindern, als ihr bewusst geworden war, dass sie immer für alle Menschen da war, nur für sich selbst nicht. Und dann fiel ihr wieder ein, dass sie die ganze Zeit versucht hatte, sich an die vorherige Nacht zu erinnern. Irgendetwas war da gewesen. Etwas, das sich immer wieder versuchte in ihre Erinnerungen zu schleichen. Aber da schien eine undurchdringliche Mauer zu sein und ihr den Zugang zu versperren. Warum hatte sie nur das Gefühl, dass es etwas mit seiner Verletzung zu tun hatte? Sie drehte sich verwirrt um und ging.
    »Aina! Hey, hast du gehört?«
    Als sie die Tür öffnete, winkte sie ihm zu und verschwand einfach.
    Alva ließ sich nicht mehr halten. Sie stürmte aus der Tür und war drauf und dran direkt in den Glüher zu laufen.
    »Jetzt warte doch!«, rief Walter und lief ihr hinterher. »Ich fahre dich ja.«
    Jetzt drehte sich Alva zu ihm um und lächelte endlich wieder. »Warum nicht gleich so?«
    »Weil du verrückt bist!«, schimpfte Walter. »Was ist so schlimm daran, noch ein paar Tage bei mir zu bleiben, bis diePolizei nachgesehen hat, ob es sicher für dich ist, in dein Haus zurückzukehren?«
    Alva stieg in Walters Auto ein und verdrehte die Augen. »Bis die nachgesehen haben, bin ich alt und grau«, sagte sie scherzhaft und brachte Walter damit zum lachen. »Fahr bitte«, bat sie, »sonst gehe ich doch noch zu Fuß.«
    Walter trat genervt aufs Gaspedal, schaltete die Scheinwerfer ein und fuhr in Richtung Glüher. »Ich mag es nicht, wenn du allein durch diesen dunklen Wald läufst.«
    Alva lachte. »Ich bin schon tausend Mal durch diesen Wald gelaufen! Er ist meine Heimat! Es gibt nichts, das mir vertrauter ist.«
    Walter sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Bis auf dich, Walt«, fügte sie sanft hinzu und lächelte.
    »Trotzdem verstehe ich nicht, warum du unbedingt nach Hause musst. Es kommt mir vor, als würdest du vor mir flüchten.«
    Sie seufzte und strich sich das mit grauen Strähnen durchsetzte Haar hinters Ohr. »Ich will sehen, ob alles in Ordnung ist. Mehr nicht.« Sie spürte Walters skeptischen Blick und fügte noch hinzu: »Außerdem muss ich etwas nachschlagen.«
    Als Walter in den dunklen Schlund des

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