Aina - Herzorgasmus
und teuflisch verführerisch. War die Verführung des Bösen immer so süß? Oder war es nur bei ihr so, weil sie selbst so viel Böses in sich hatte? Seine Küsse wurden auf ihre Gedanken hin leidenschaftlicher. Ganz so, als wollte er sie dazu bewegen das Böse in sich anzunehmen. Und nicht nur in sich selbst, sondern auch außerhalb von ihr. Es war direkt vor ihr. Suchte Einlass in ihre Seele und in ihren Körper. Seine Hand schob sich unter die Decke und berührte ihren Oberschenkel, fuhr langsam hinauf unter ihre Bluse und umfasste ihre Brust. Dabei spürte sie, wie sich seine Zunge in ihren Mund vorwagte. Es war ein Spiel. Er wollte, dass sie ihn annahm. Mit Leib und Seele. Jeden Teil seinesKörpers und jeden Aspekt seiner Schattenseele. Und er ging Schritt für Schritt vor. Als sie seine Zunge aufgenommen hatte und umspielte, fuhr seine Hand wieder hinunter und zog an ihrem Slip. Sie stellte erschrocken fest, dass sie gar keine Hose mehr trug. Wann hatte er sie ihr ausgezogen? Doch ehe sie darüber nachdenken konnte, berührte er sie an der empfindlichsten Stelle ihres Körpers und löste eine Explosion in ihr aus, die sie alles um sich herum vergessen ließ. Hatte sie sich bisher noch völlig unter Kontrolle gehabt und mit ihrem Verstand jeden einzelnen seiner zarten Schritte durchdacht, schaltete sich ihr Kopf jetzt völlig aus. Sie wusste nicht, ob es daran lag, dass sie durch sein Blut alles viel intensiver fühlen konnte oder daran, dass sie gerade die Kontrolle über ihre Schattenseiten verlor, aber sie wusste, dass sie es nicht mehr aufhalten konnte. Ihr Schatten – das wurde ihr jetzt klar – bestand nicht nur aus bösen Gedanken und aggressiven Gefühlen, sondern auch aus Leidenschaften und Sehnsüchten, die sie sich verbot. Sie sehnte sich nach Feuer und Ekstase. Nach einer verzehrenden Liebe und nach hemmungslosen, feurigen Erlebnissen, in denen sie einfach das ausleben konnte, was unter der Oberfläche ihrer harmlosen, unschuldigen Fassade kochte. Ihr Liebesleben war bisher immer eher nüchtern gewesen. Von Männern geprägt, die ihr Feuer ebenso unter Verschluss hielten, wie sie. Sie hatte niemals Ekstase erlebt. Weder in der Liebe noch in anderen Bereichen des Lebens. Und sie hatte sie sich niemals erlaubt. Denn dann hätte sie die Kontrolle über ihre Gefühle aufgeben müssen. Und das wollte sie nicht. Doch jetzt, wo sie gebeten wurde ihre Schatten wenigstens einmal zuzulassen, nur um es auszuprobieren, brach ein Vulkan in ihr aus. Vielleicht auch ausgelöst durch Rece, der seine Leidenschaft nicht versuchte unter Kontrolle zu halten, sondern ihr freien Lauf ließ. Warum sollte er seine Schatten auch kontrollieren wollen? Er war ein einziger Schatten. Vielleicht reizte sie das so sehr an ihm. Weil sie sich insgeheim danach sehnte ihre Schatten ans Licht zu holen.
Rece zog sie quer über das Bett, als er ihre Gefühlsregungen wahrnahm und riss ihr die Bluse vom Leib. Aina zerrte an seiner Hose und streifte sie ihm mit den Füßen von den Beinen, während sie versuchte sein Hemd aufzuknöpfen. Doch das dauerte ihr viel zu lange. Sie riss es einfach auf, wobei die Knöpfe durch den Raum flogen.
Rece fühlte sich dadurch nur noch mehr angeheizt. Er zog sein Hemd schnell aus und schmiss es in die Ecke, legte sich dann wieder auf sie und küsste sie so leidenschaftlich, dass sie vor Lust aufstöhnte. Er spürte ihre Hände auf seinem Oberkörper, an seinen Armen, an seinem Rücken. Sie waren überall. Als sie ihn dann an seinem Po an sich heranzog, hob er ihre Beine an und drang tief in sie ein. Sie schrie. In Feuer und Ekstase entflammt. Und in diesem Moment ließ sie alles los. Jeden Kampf, jede Ablehnung gegen sich selbst, gegen ihn und gegen die Welt. Sie nahm alles an in dem Moment, in dem sie ihn in sich aufnahm. Sie umgab ihn mit Wärme. Weich umschloss sie ihn und seine Bewegungen, die immer heftiger wurden, schneller und intensiver. Und mit jeder Bewegung nahm er auch sie in sich auf. Das, was sie war. Das Gute, das Sanfte, das Liebevolle. Die Schönheit ihrer Seele. Das Licht, das sie ausstrahlte und das er in seinem Leben nicht kannte. Das, was er verdrängte und hasste. Mitgefühl. Zuneigung. Liebe. Er war nicht nur ihr Schatten. Sie war auch seiner. Und in diesem Moment verschmolz alles miteinander. Die Pole, die sie ausmachten, verschwammen und lösten sich auf. Er war nicht mehr das Böse und sie war nicht mehr das Gute. Und so waren auch ihrer beide Schatten verschwunden. Sie
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