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Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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Anteil von der Sore«, spottete ich.
    Kate zuckte zusammen. »Ich hab …«
    »Du machst Quatsch!«
    »Ich hab ihr was von meinem Anteil versprochen.«
    »Aber du kriegst nur die ausgestopften Tiere«, erinnerte ich sie.
    »Ich gebe ihr einen Yak oder so. Daraus kann sie sich einen Mantel machen.«
    Ich rieb mir die Stirn. So richtig gefallen wollte mir das alles nicht. »Ist Nadira schon da?«
    »Ich hab sie nicht gesehen.«
    Sie war noch nicht zu spät, aber ich konnte den Verdacht nicht abschütteln, dass Nadira vielleicht doch mit den Piraten unter einer Decke steckte und sie zu uns führte.
    »Ich helfe mal, das Schiff fertig zu machen«, sagte ich.
    »Hast du nicht mehr mit?«, fragte Kate mit einem Blick auf meinen Seesack. »Du reist aber mit leichtem Gepäck.«
    Im Korridor vor ihrer Kabine waren acht Koffer und Schließkörbe gestapelt.
    »Es wundert mich, dass er das alles zugelassen hat«, meinte ich.
    »Ich habe meine Ansprüche schon schwer gedrosselt. Ich finde mich sehr zurückhaltend.«
    »Klar.«
    Am Fuß der Landebrücke sprach Slater mit einem Mitglied seiner Mannschaft, einem kleinen, stämmigen Mann, der aussah, als käme er vom Himalaja.
    »Cruse, das ist mein Maat, Dorje Tenzing.«
    »Es freut mich sehr, Sie kennen zu lernen«, sagte ich und wir gaben uns die Hand.
    »Dorje ist von Anfang an bei mir gewesen«, erklärte Slater. »Und es gibt niemanden auf der Welt, dem ich mehr vertraue. Wenn er es sagte, würde ich mit geschlossenen Augen aus der Führergondel springen.«
    »Das hat was Verlockendes.« Dorje kicherte. Mir gefiel, wie seine mandelförmigen Augen sich beim Lächeln zu Sicheln formten.
    »Die meisten in meiner Mannschaft sind Sherpas«, erzählte Slater stolz. »Niemand kann in großer Höhe besser arbeiten. Sie sind dafür geboren. Dorje hat den Everest fünf Mal bestiegen, vor kurzem erst mit mir. Ich habe seinen Rucksack getragen, erinnere ich mich undeutlich.«
    »Aber nur weil ich dich getragen habe«, gab Dorje zurück.
    Slater zwinkerte mir zu.
    »Was kann ich helfen?«, fragte ich.
    »Es ist immer noch viel zu verstauen«, meinte Dorje.
    Ich krempelte die Ärmel hoch und machte mich neben Thomas Dalkey an die Arbeit, einem Bär von einem Mann, der mich mit einem freundlichen Nicken und einem verschwitzten Händedruck begrüßte.
    »Cruse«, sagte er. »Aus Irland, oder?«
    »Meine Eltern.«
    »Bei der großen Auswanderung rübergekommen?«
    Ich nickte. »Und ich bin auf halbem Weg über dem Atlantikus geboren.«
    »Das ist doch was. Meiner Familie hat eine Insel in der alten Heimat gehört. Mit Schloss und allem. Aber das war vor sechshundert Jahren. Jetzt kümmern sich die Ziegen darum. Halt mal fest, Junge …«
    Dalkey redete ununterbrochen, während er arbeitete, und ich hörte ihm gerne zu und genoss es, wenn er immer mal wieder dieselben Ausdrücke benutzte wie meine Eltern. Ein Schiff zum Abflug bereitzumachen hatte etwas enorm Befriedigendes, Vorräte, zusätzliche Behälter mit Arubatreibstoff, Motorenöl an Bord zu bringen, auch Ballen von Goldschlägerhaut, falls etwas geflickt werden musste, und in allen Eingeweiden zu spüren, dass der Abflug dicht bevorstand.
    Als ich ein paar Kisten mit Ersatzteilen an Bord wuchtete, kam auch Kami Sherpa, um mir zu helfen, und wir stellten uns einander vor. Er war schlank, hatte dunkle, ernste Augen, kurze schwarze Haare und die Andeutung eines Schnurrbarts auf der Oberlippe. Er schien jünger als ich zu sein, doch als er die Kästen anhob, wurde klar, dass er offensichtlich Muskeln und Sehnen wie aus Alumiron hatte. Er musste nicht einmal schwer atmen.
    »Wie lange bist du schon bei Slater?«, fragte ich.
    »Zwei Jahre.«
    »Zwei Tage«, sagte ein anderer aus der Mannschaft, der zu uns getreten war.
    »Das ist Ang Jeta«, stellte Kami Sherpa vor und legte den Arm liebevoll um ihn. Er sah älter aus als Kami, sein Gesicht war stärker vom Wetter gegerbt, und ich bemerkte, dass ihm an beiden Händen der kleine Finger fehlte. Bestimmt abgefroren.
    Als wir gerade den letzten Frischwassertank auffüllten, lernte ich das letzte Mitglied der Mannschaft kennen, Jangbu Sherpa. Slater konnte wirklich froh sein über seine Mannschaft aus Sherpas, die berühmt für ihre Fähigkeiten waren, als Piloten und Navigatoren ein Schiff durch den oft trügerischen Himmel der Erde zu leiten. Die einzige Person an Bord, die ich noch nicht kennen gelernt hatte, war die Köchin, Mrs Ram, von der es hieß, man lasse sie am besten in Ruhe, bis sie

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