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Airborn 02 - Wolkenpiraten

Titel: Airborn 02 - Wolkenpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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hatte.
    Es gab einen lauten Knack, als es Jangbu gelang, das Messinggehäuse aufzubrechen. Darin befand sich der kleinste Sender, den ich jemals gesehen hatte. Ein geniales Ding, alle winzigen Teile eng aneinander gefügt, ohne Platz zu verschwenden.
    »Soll ich die Batterie abklemmen?«, fragte Jangbu und deutete mit seinem feinen Schraubenzieher darauf.
    »Nein, noch nicht«, sagte Hal und dachte einen Augenblick lang nach. »Wir ändern den Kurs. Nicht zu drastisch, ich möchte sie nicht misstrauisch machen. Heute scheint kein Mond. Für den Fall, dass sie uns näher sind, als ich glaube, löschen wir die Positionslichter. Dann schlachten wir den Sender. Sie bekommen unser Signal nicht mehr. Danach nehmen wir unseren alten Kurs wieder auf und trennen uns für immer von ihnen. Geh bitte zu Dorje und informiere ihn.«
    Nachdem Jangbu gegangen war, blickte Hal voller Verachtung auf den Sender und seine wüst verknäulte Antenne.
    »Das ist ein teures kleines Spielzeug, und ich frage mich, was sie sonst noch für schlaue Gerätschaften haben. Ein schnelles Schiff haben sie auch, falls sie uns den ganzen Weg von Paris bis hierher gefolgt sind. Und auch einen Hochflieger. Diese Burschen haben Geld. Ich würde gerne wissen, woher.«
    »Was ist mit dem alten Herrn, mit dem Rath im Heliodrom gesprochen hat?«, überlegte ich laut.
    Vor einigen Tagen hatte ich Hal das Zeitungsfoto von George Barton gezeigt. Ähnlich wie Kate war Hal nicht davon überzeugt, dass Rath Verbindung mit dem Arubakonsortium haben könnte.
    »Du hast gesagt, Nadira wäre sich nicht völlig sicher, dass das derselbe Mann sei.«
    »Nein, aber sie hätten das Geld, um Rath mit teurem Elektrozeug und Schiffen auszurüsten.«
    Hal dachte einen Moment darüber nach, dann schüttelte er den Kopf. »Ich wüsste nicht, warum das Konsortium Piraten für eine Schatzsuche anwerben sollte. Das Konsortium hat genügend flüssiges Gold im Boden, um glücklich zu sein.«
    Er stand auf und wollte gehen.
    »Was ist mit Nadira?«, fragte ich. »Du musst sie rauslassen.«
    »Es ist einfach nicht gerecht«, setzte Kate nach.
    Hal zögerte erst, dann nickte er. »Aber ihr beide habt ein Auge auf sie. Und Cruse, sieh dich vor. Nach meiner Erfahrung sind Zigeuner leidenschaftlich und Rache hat eine große Bedeutung für sie. Und denk dran, wenn sie dich umbringt, krieg ich deinen Anteil von der Beute.«
    Hal ging, um in der Führergondel den Kurswechsel zu überwachen. Auf dem Weg dorthin hatte er wohl Nadiras Kabine aufgeschlossen, denn wenige Augenblicke später kam sie in den Salon.
    »Hallo!«, sagte Kate vergnügt, als ob nichts geschehen wäre.
    Nadira ging zu dem Glas Portwein, das Hal schon vor dem Vorfall für sie eingegossen hatte. Sie hob es und leerte es in einem Zug. Schweigend sahen wir zu, Miss Simpkins linste verstohlen über ihren Roman. Nadira knallte das leere Glas auf die Anrichte, stemmte die Hände in die Hüften und blickte uns finster an.
    »Ihr elenden Hunde, gebt bloß Acht, was ihr tut, oder ich verseng euch den Arsch mit meiner Pistol.«
    Die nächsten Sekunden blieb es totenstill. Dann grinste Nadira, und Kate und ich lachten los.
    »Mein Gott, wie vulgär«, murmelte Miss Simpkins und versenkte sich wieder in ihr Buch.
    »Ihr gewöhnt euch besser daran«, sagte Nadira. »Wo ich doch Szpirglas’ Tochter bin, rede ich jetzt immer so.«
    »Ich rechne mit jeder Menge Flüchen«, sagte ich.
    »Hat er denn viel geflucht?«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    Sie nickte. »Wenn ich es richtig verstehe, muss ich euch beiden für meine Befreiung danken.«
    »Das war vor allem Kate«, sagte ich. »Sie hat eine ergreifende Rede gehalten. Hal war zu Tränen gerührt.«
    Nadira hob eine Augenbraue. »Er hat gesagt, er schmeißt mich über Bord, wenn er mich beim Rumschnüffeln erwischt.«
    »Er ist halt ein bisschen angespannt«, sagte ich.
    Sie rümpfte die Nase und setzte sich. Ich suchte nach Ähnlichkeiten mit Szpirglas, fand aber keine. Augen, Mund, Hände – alles war anders. Jetzt, da ich wusste, wer ihr Vater war, geisterte mir sein Name ständig durch den Kopf, und ich fühlte fast seine Anwesenheit im Raum.
    »Das mit deinem Vater tut mir Leid«, sagte ich.
    »Nicht deine Schuld. Er hat sich dieses gefährliche Leben selbst ausgesucht.«
    »Gewiss hat er das«, ließ sich Miss Simpkins gedämpft hinter ihrem Buch vernehmen.
    »Ich glaube nicht, dass er losgezogen ist, um ein Mörder zu werden.« Ich wollte, dass Nadira sich besser fühlte. »Er war

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