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Airframe

Airframe

Titel: Airframe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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nämlich kein Norton-Problem.«
    »Genau«, sagte Marder.
    »Und Casey Singleton wird das sagen?«
    »Ja«, erwiderte Marder.
    »Sollte sie auch besser«, sagte Edgarton, »diese Wichser können nämlich verdammt unangenehm werden…«
    »Reardon«, sagte Marder. »Es ist Marty Reardon.«
    »Wie auch immer. Sie weiß, was sie sagen muß?«
    »Ja.«
    »Sie haben sie präpariert?«
    »Ja. Und ich werde es später noch einmal mit ihr durchgehen.«
    »Okay«, sagte Edgarton. »Außerdem will ich, daß sie zu dieser Medientrainingsfrau geht.«
    »Ich weiß nicht, Hal, halten Sie das wirklich für …«
    »Ja, das tue ich«, unterbrach ihn Edgarton. »Und Sie auch. Singleton sollte auf dieses Interview perfekt vorbereitet sein.«
    »Okay«, sagte Marder.
    »Und vergessen Sie nicht«, sagte Edgarton. »Wenn Sie das vermasseln, sind Sie weg vom Fenster.«
    Er legte auf.

13 Uhr 04
    V OR DEM V ERWALTUNGSGEBÄUDE
    Vor dem Verwaltungsgebäude stieg Jennifer Malone, beunruhigter als sie zugeben wollte, in ihr Auto. Inzwischen schien es ihr eher unwahrscheinlich, daß die Firma ihren Präsidenten vor die Kamera schickte. Stattdessen beschlich sie das ungute Gefühl, daß sie Singleton zu ihrer Sprecherin machen würden.
    Und das konnte den emotionalen Tenor ihrer Reportage ändern. Das Publikum wollte, daß bullige, arrogante Industriebosse ihr Fett abbekamen. Eine intelligente, ernsthafte, attraktive Frau machte sich da bei weitem nicht so gut. Waren die von Norton gerissen genug, um das zu wissen?
    Und natürlich würde Marty sie angreifen.
    Das würde auch nicht gut aussehen.
    Schon bei der Vorstellung der beiden zusammen lief es Jennifer kalt über den Rücken. Singleton war klug, sie wirkte einnehmend und offenherzig. Marty würde Mutterschaft und Apfelkuchen angreifen. Und man konnte Marty nicht zurückhalten. Er ging den Leuten immer an die Kehle.
    Aber darüber hinaus beschlich Jennifer nun auch die Befürchtung, daß der ganze Beitrag auf schwachen Beinen stand. Barker hatte sehr überzeugend gewirkt, als sie ihn interviewte. Danach war sie in Hochstimmung gewesen. Aber wenn das mit den ADs stimmte, dann war die Firma aus dem Schneider. Außerdem machte Jennifer sich Sorgen um Barkers Ruf.
    Wenn die FAA etwas gegen ihn in der Hand hatte, dann war seine Glaubwürdigkeit beim Teufel. Und sie würden dumm dastehen, wenn sie ihm Sendezeit gewährten.
    Und der Reporter, dieser Jack Wie-hieß-er-gleich, war eine Enttäuschung gewesen. Er machte sich nicht gut vor der Kamera, und sein Material war dürftig. Er hatte ihr keine echten Hinweise dafür geliefert, daß das Flugzeug schlecht war - doch genau das brauchte sie. Sie brauchte lebendige, überzeugende Bilder, die bewiesen, daß das Flugzeug eine Todesfalle war.
    Doch die hatte sie nicht.
    Bis jetzt hatte sie nur das CNN-Band, was bereits ein alter Hut war, und die Rotorgeschichte in Miami, die nicht sehr überzeugend war: Rauch, der aus einem Flügel quoll.
    Nicht gerade ein Knüller.
    Und das schlimmste war, wenn die Firma wirklich einen Zwischenbericht veröffentlichte, der Barker widersprach -
    Ihr Handy klingelte.
    »Wie läuft’s?« fragte Dick Shenk.
    »Hallo, Dick«, sagte sie.
    »Also? Wo stehen wir?« fragte Shenk. »Ich sehe mir jetzt gerade unseren Einsatzplan an. Marty ist in zwei Stunden mit Bill Gates fertig.«
    Ein Teil von ihr wollte sagen, vergessen Sie es. Die Story ist bröckelig. Sie fügt sich einfach nicht zusammen. Dumm von mir, daß ich geglaubt habe, ich könnte sie in zwei Tagen festklopfen.
    »Jennifer? Soll ich ihn schicken oder nicht?«
    Aber sie konnte nicht nein sagen. Sie konnte nicht zugeben, daß sie sich getäuscht hatte. Er würde sie umbringen, wenn sie jetzt einen Rückzieher machte. Wie sie ihm die Story aufgetischt hatte und die coole Art, mit der sie aus seinem Büro marschiert war, als das zwang sie jetzt zum Handeln.«
    »Ja, Dick. Ich will ihn.«
    »Sie schaffen die Story bis Samstag?«
    »Ja, Dick.«
    »Und es ist keine Teile-Story?«
    »Nein, Dick.«
    »Ich will nämlich keinen mickerigen Zweitaufguß von 60 Minutes. Es darf keine Teile-Story sein.«
    »Ist es nicht, Dick.«
    »Das klingt aber nicht sehr zuversichtlich«, sagte er.
    »Ich bin zuversichtlich, Dick. Nur etwas müde.«
    »Okay. Marty verläßt Seattle um vier. Er wird gegen acht im Hotel sein. Halten Sie den Drehplan bereit, wenn er kommt, und faxen Sie mir eine Kopie nach Hause. Sie haben ihn morgen den ganzen Tag.«
    »Okay, Dick.«
    »Ich will einen

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