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Airframe

Airframe

Titel: Airframe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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die Daten brauchen«, sagte Rob Wong und drehte sich mit seinem Stuhl zu ihr um. Er saß im DigitalDisplay-Labor der Computerabteilung, vor einer Wand mit Monitoren voller Daten. »Aber was erwarten Sie denn von mir?«
    »Rob«, sagte Casey. »Die Slats wurden ausgefahren. Ich muß wissen, warum und was sonst noch bei diesem Flug passiert ist. Ohne die Flugschreiberdaten finde ich das nie heraus.«
    »In dem Fall«, sagte Wong, »sollten Sie wohl besser den Tatsachen ins Auge sehen. Wir haben alle einhundertzwanzig Stunden Daten nachkalibriert. Die ersten siebenundneunzig Stunden sind okay. Die letzten dreiundzwanzig Stunden sind anomal.«
    »Ich interessiere mich nur für die letzten drei Stunden.«
    »Ich verstehe«, sagte Wong. »Aber um diese drei Stunden nachzukalibrieren, müssen wir zu der Stelle zurückgehen, wo die Sicherungen des Leitungsstrangs durchgebrannt sind, und uns von da vorarbeiten. Wir müssen dreiundzwanzig Stunden Daten nachkalibrieren. Und wir brauchen pro Datenblock zwei Minuten zum Nachkalibrieren.«
    Sie runzelte die Stirn. »Was wollen Sie mir damit sagen?« Aber sie rechnete es bereits im Kopf aus.
    »Zwei Minuten pro Datenblock bedeutet, wir brauchen dazu fünfundsechzig Wochen.«
    »Das ist ja mehr als ein Jahr!«
    »Bei vierundzwanzig Arbeitsstunden pro Tag. Tatsächlich würden wir mehr als drei Jahre brauchen, um die Daten zu rekonstruieren.«
    »Rob, wir brauchen sie jetzt.«
    »Es geht einfach nicht, Casey. Sie werden diese Untersuchung ohne die Flugschreiberdaten durchführen müssen. Es tut mir leid, Casey. Aber so ist es eben.«
    Sie rief in der Buchhaltung an. »Ist Ellen Fong da?«
    »Sie ist heute gar nicht gekommen. Sie hat gesagt, sie arbeitet zu Hause.«
    »Haben Sie Ihre Nummer?«
    »Klar«, sagte die Frau. »Aber Sie wird nicht mehr zu Hause sein. Sie mußte zu einem offiziellen Abendessen. Irgendeine Wohltätigkeitsveranstaltung mit ihrem Mann.«
    »Sagen Sie ihr, daß ich angerufen habe.«
    Sie rief bei Video Imaging Systems in Glendale an, der Firma, die das Videoband für sie bearbeitete. Sie fragte nach Scott Harmon. »Scott hat schon Feierabend gemacht. Morgen ab neun ist er wieder da.«
    Sie rief Steve Nieto an, den Fizer in Vancouver. Seine Sekretärin meldete sich. »Steve ist nicht da«, sagte sie. »Er mußte früh weg. Aber ich weiß, daß er mit Ihnen reden wollte. Er sagte, er habe schlechte Nachrichten.«
    Casey seufzte. Schlecht schienen so ziemlich alle Nachrichten zu sein, die sie im Augenblick bekam. »Können Sie ihn erreichen?«
    »Erst morgen wieder.«
    »Sagen Sie ihm, daß ich angerufen habe.«
    Ihr Handy klingelte.
    »Mein Gott, ist dieser Benson unangenehm«, sagte Richman. »Was hat denn der für ein Problem? Ich hatte schon Angst, daß er mich schlägt.«
    »Wo sind Sie?«
    »Im Büro. Soll ich zu Ihnen kommen?«
    »Nein«, sagte Casey. »Es ist nach sechs. Sie sind für heute fertig.«
    »Aber… «
    »Bis morgen, Bob.«
    »Aber… «
    Sie schaltete das Handy ab.
    Auf dem Weg zum Hangar 5 sah sie, daß die Elektrikcrew die TPA 545 für den CET-Test in dieser Nacht vorbereitete. Die ganze Maschine ruhte in acht Metern Höhe auf schweren blauen Stahlgestellen, die unter den Tragflächen, dem Heck und dem Bug des Rumpfes standen. In etwa sieben Metern Höhe war darunter ein schwarzes Sicherheitsnetz gespannt. Alle Türen und Inspektionsklappen am Rumpf waren geöffnet, und Elektriker, die auf dem Netz standen, verlegten Kabel von den Verteilerkästen zu der CET-Testkonsole, einem Kasten von knapp zwei Meter im Quadrat, der seitlich des Flugzeugs auf dem Boden stand.
    Beim CET, dem Cycle Electrical Test, einem zyklischen Test aller elektrischen Komponenten, wurden elektrische Impulse von der Testkonsole an alle Teile des elektrischen Systems des Flugzeugs geschickt. In schneller Folge wurde jede Komponente getestet - von der Kabinenbeleuchtung und den Leselampen an der Decke über die Anzeigen im Cockpit bis hin zu den Fahrwerksrädern. Ein ganzer Testzyklus dauerte vierzig Minuten. Er würde die Nacht über gut zwanzigmal wiederholt werden.
    Als Casey an der Konsole vorbeikam, sah sie Ted Rawley. Er winkte ihr, kam aber nicht auf sie zu. Er war beschäftigt, zweifellos hatte er bereits gehört, daß der Testflug in drei Tagen stattfinden sollte, und er wollte sichergehen, daß der Elektriktest auch korrekt durchgeführt wurde.
    Sie erwiderte sein Winken, aber er hatte sich bereits wieder abgewandt.
    Casey ging in ihr Büro zurück.
    Draußen

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