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Airport-Klinik

Airport-Klinik

Titel: Airport-Klinik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Mitglieder einer kroatischen Regierungs-Kommission aufzunehmen, die sich zu einem Experten-Austausch in der Bundesrepublik befanden, sowie zwei Ärzte der Hilfsorganisation ›Medizin ohne Grenzen‹.
    Das große, schwere Flugzeug mit den drei Triebwerken am Heck und dem charakteristischen, auf das Seitenleitwerk aufgesetzten Höhenruder verließ in Frankfurt den Standplatz B-42 erst nach viermaliger Aufforderung des Towers.
    Zeugen sagten später, daß zwei Männer, nach den Pässen gleichfalls Kroaten, aber offensichtlich nicht zur Funktionärs-Delegation gehörend, mit Frachtbändern und anderem Ladegeschirr an Bord gegangen wären.
    Wie auch immer: Die Tupolev bewegte sich mit eigener Kraft zwischen den Flugsteigen hindurch und erreichte kurz vor 17 Uhr das sternförmige Ende des Flugsteigs B.
    Auch hier waren inzwischen alle Positionen geräumt.
    Wer immer in dieser infernalischen Inszenierung des Grauens die Regie führen mochte – für exaktes Timing war gesorgt.
    Zur selben Minute nämlich näherte sich dem Stern aus westlicher Richtung einer der großen Gliederbusse der Flughafen-AG. ›Sonderfahrt‹ stand auf dem Schild neben dem Fahrer.
    Der Bus war bis auf den letzten Platz besetzt. Seine Passagiere waren 42 junge Männer und sieben Mädchen, Schüler einer Gewerbeschule aus Hameln in Westfalen. Dazu befanden sich noch zwei Lehrer, eine Lehrerin und der Rundfahrt-Betreuer an Bord.
    Die jungen Leute mochten ein wenig müde sein, aber sie waren bester Laune. Zwei Stunden waren sie nun bereits auf dem Riesengelände unterwegs, hatten Cola und Würstchen bekommen, waren in Flugzeuge geklettert, standen stumm und überwältigt in den riesigen Lufthansa-Werfthallen, hörten sich Vorträge über Navigations-Systeme, Flug-Kontrolle, Anflugs-Befeuerung und Landekurs-Sender an, betrachteten Radarschirme und was sich auf Rollbahnen, Start- und Landebahnen so abspielte. Sie waren sogar bei der Platz-Feuerwehr, im Fracht-Zentrum und im Luftpost-Gebäude gewesen.
    Nun ging das ›Sight seeing‹ seinem Ende zu – und nun trafen sich Flugzeug und Bus zu einem tragischen, letzten, tödlichen Rendezvous …
    Der Ablauf des Geschehens wurde, als alles vorüber war, aus Tausenden von Zeugenaussagen mosaikartig zusammengesetzt. Wer immer es miterlebte, er erlebte es anders.
    Die exakteste Beschreibung lieferte wohl Sven Bergström, ein junger schwedischer Speditionskaufmann, der sich um die kritische Siebzehn-Uhr-Zeit im Büro eines Fracht-Agenten gegenüber des Sterns befand. Trotz des verhangenen Tages trug Bergström eine Brille mit getönten Gläsern, so daß er die Augen vor dem Explosionsblitz nicht zu schließen brauchte. Außerdem stand er etwas seitlich hinter einer Türleibung und duckte sich auch nicht instinktiv ab, wie es die meisten Zeugen beim Heranbrausen der Druckwelle taten; zum Beispiel all die Zeugen, die sich oben im Stern befanden, dessen Terrassen gleichfalls aus Vorsichtsgründen längst geräumt worden waren.
    »Ich konnte ganz genau beobachten, wie die Tupolev in einen Rollweg einbiegen wollte, und wie zur selben Zeit ein großer Anhängerbus um den Stern bog. Das kam mir schon irgendwie komisch vor. Der Fahrer stoppte den Bus, um die Tupolev vorbeizulassen. Und dann kam der Krach. Eine lanzettenförmige Stichflamme stieg in die Höhe und hörte gar nicht auf. Drumherum war ein roter Feuerball. Und um den Feuerball schwarze Kerosin-Wolken. Riesige Wolken. Riesig, fett und pilzförmig, so daß ich für einen verrückten Augenblick lang dachte: Das ist der Krieg, eine Atombombe hat eingeschlagen. Oder einer hat sie gezündet, und jetzt gehen wir alle hopps.
    Natürlich war es keine Atombombe. Es war Feuer. Und das Feuer machte einen Irrsinnskrach. Das donnerte wie zehn Jumbo-Triebwerke auf Höchstleistung. Noch schlimmer aber war diese riesenhafte Wolke. Und die Menschen, die starben. Und dieser grauenhafte Trümmerhagel, der dann runter kam …«
    Die monströse, feuerdurchwobene Wolke aus kugelförmigen Hitzegebilden stieg höher und höher. In ihrem Innern trug sie Tausende von Trümmer-Fragmenten, die dort oben ein gigantisches, grausiges Ballett zu tanzen schienen: Aluminium- und Metall-Teile, zerrissene Flugzeug-Sessel, Stoff- und Bespannungsfetzen und Reste von menschlichen Körpern.
    Am unteren Rand des schrecklichen Pilzes aber, dort, wo er das Vorfeld berührte und man nur noch die linke Fläche und den schlanken Bug der Maschine erkennen konnte, taumelten Gestalten aus dem fetten,

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