Akanis: Die Wiedergeburt des dunklen Herrschers (German Edition)
darin Igor
„ Tarion schnell. Wir müssen zum Westflügel des Walls hin und uns dort aufstellen, bis die Hörner erschallen“, rief Igor
„ Belagern die Reiter schon die Stadt?“
„ Sie sind im Aufmarsch. Eilt! Wir müssen vor ihnen die Stadt erreichen. Es liegt noch ein Stück Weg vor uns“, rief Igor, als er anschließend von dannen ritt, gefolgt von Tarion und Hunderten Rittern der Allianz.
Nördlich von Ukarn zeigte sich nun unterhalb des finsteren Horizonts ein pechschwarzer Rand, während die Rufhörner ein letztes Mal dumpf, tief und lärmend erschallten. Die Schwärze zog immer näher und gewann an Breite, während die Schützen ihre Bögen spannten, nachdem ein lauter Befehl gerufen wurde. Immer länger und dichter wurde der wandernde Schatten, der wie ein dunkles Meer über die Wiesen zog. Nun schimmerten die ersten Klingen des Feindes im Mondschein. Wie kleine Funken blitzten sie zwischen dem Schwarz hervor. Das Klirren von Rüstungen und die lärmenden Schläge von Klingen auf Schilder ertönten bereits leise und hallend aus der Ferne. Große, breite Schatten zeichneten sich nun zwischen den vielen kleinen Schatten ab. Die großen Schemen waren eckig und besaßen in der Mitte einen langen Schatten, der nach hinten verlief und an seiner Spitze kugelförmig war. Die kleinen Schemen schimmerten nun und sie kamen immer schneller auf die Stadtmauern hinzu, bis sich erste Lücken zwischen den Schattenfiguren auftaten.
„ Feuer“, brüllten die Kommandanten und die gespannten Bögen surrten, ein Pfeilhagel zog in die Luft, keine paar Momente später lagen erneut Geschosse auf den Sehnen. Man vermochte die gleitenden Pfeile nur noch zu sehen, wenn sie Sterne und Mond berührten, denn dann verloren sie sich in der Dunkelheit der Nacht. Nachdem sie den Himmel verlassen hatten und zum Horizont gestürzt waren, verschwanden sie in der Schwärze der feindlichen Armee. Ein paar der Schemen schienen zu fallen, doch waren es nur wenige.
„ Zug!“ Erneut wurden die Bögen gespannt, keine zwei Sekunden folgte ein zweiter Ruf: „Feuer!“ Ein Surren erschallte wieder über die Köpfe der Schützen hinweg und verklang mit dem Verschwinden der Pfeile. Wieder fielen ein paar dunkle Figuren, als plötzlich die großen Schatten stehen blieben; sie waren nun nah genug, um von manchen Schützen als Katapulte erkannt zu werden.
Die Wurfarme wurden zurückgezogen und die Steingeschosse von den Schalen los gebunden, sodass sie nur noch darin lagen. Viele Figuren waren es, die ein einziges Katapult bedienten; jetzt blieb auch die Reiterschar stehen. Sie hielten ihre Schilde empor und gegen den Pfeilhagel gerichtet, der unnachgiebig vom Himmel fiel. Hin und wieder fiel eines der gepanzerten Reittiere, die in der Nacht kaum zu erkennen waren, wenn sie an den Beinen getroffen wurden; dort wo die Tiere nicht gerüstet waren.
Nun flogen die ersten Steingeschosse durch den Nachthimmel und sie brandeten auf das Gestein des Walls, auf dem ein Dutzend Schützen und Krieger gestanden hatten, die nun von der Mauer stürzten. Ein zweites und drittes Geschoss folgte, als plötzlich andere Schatten, länger und wesentlich schmaler, aus der Ferne hervorstachen. Sie fuhren durch die letzte Reihen der Reiter, bis man sie vom Wall aus erkennen konnte. Es waren Dutzende gepanzerte Krieger, die mit einem fahrenden Rammbock zum Tor gestürmt kamen. Es folgte ein zweites Gefährt, während die Schützen sich nur noch auf die Führer des ersten Rammbockes konzentrierten. Pfeile hagelten, doch prallten sie an den Schilden ab, die der Feind mit einer Hand entgegen streckte, während er mit der anderen das Gefährt steuerte. Zwei der riesigen Böcke passten vor dem Tor nebeneinander, wo die gepanzerten Krieger den eisenbeschlagenen, an Seilen befestigten Baumstamm des Geräts zu sich zogen, um ihn anschließend los zu lassen, damit seine Wucht das Tor zerschlagen würde. Die riesige eisenbeschlagene Spitze sah wie ein silberner Bärenkopf aus und er blickte grimmig drein, als er mit dem Schädel gegen die Torflügel preschte. Das Tor donnerte und bebte, als sodann noch ein zweiter Bärenkopf dagegen schlug. Zusammen hämmerten sie mit träger, aber wuchtiger Kraft auf das befestige Holz des Stadttors, während die Schützen versuchten, die Steuermänner zu treffen. Nachdem immer wieder ein paar feindliche Krieger gefallen waren, die sofort von anderen ersetzt wurden, bekamen die Steuermänner letztendlich Schildwachen, die mit ihren
Weitere Kostenlose Bücher