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Akte Weiß: Das Geheimlabor, Tödliche Spritzen

Titel: Akte Weiß: Das Geheimlabor, Tödliche Spritzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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Arm der Toten. „Bedeutende Auskühlung des Körpers. Es ist jetzt null Uhr fünfzehn.” Sie schaltete den Rekorder ab und blieb einen Moment stumm.
    „Stimmt etwas nicht, M.J.?” fragte Pokie.
    „Was?” Sie blickte auf. „Oh, ich habe nur nachgedacht.” „Und wie ist Ihr erster Eindruck?”
    „Sieht nach einem einzigen tiefen Einschnitt in die linke Halsschlagader aus mit einer sehr scharfen Klinge. Rasche Arbeit. Das Opfer hatte keine Möglichkeit, zur Verteidigung einen Arm zu heben. Ich sehe mehr, wenn wir sie im Leichenschauhaus gewaschen haben.” Sie erhob sich, und Pokie sah, dass ihre Tennisschuhe blutverschmiert waren. Durch wie viele Blutspuren diese Schuhe wohl schon getrampelt waren?
    Nicht durch so viele, wie ich gesehen habe, dachte er. „Durchschnittene Schlagader”, bemerkte er versonnen. „Erinnert Sie das an etwas?”
    „Allerdings. Wie war noch der Name des Mannes vor einigen Wochen?”
    „Tanaka. Auch er hatte eine durchtrennte Schlagader.” „Den meine ich. Der Tatort war genauso blutig wie der hier.” Pokie dachte nach. „Tanaka war Arzt. Und sie hier …” Er blickte auf die Leiche. „Sie ist Krankenschwester.”
    „War Krankenschwester.”
    „Das gibt einem zu denken.”
    M.J. schloss ihr Köfferchen. „Es gibt viele Ärzte und Krankenschwestern in der Stadt. Nur weil diese beiden auf meinem Obduktionstisch landen, müssen sie sich nicht gekannt haben.”
    Lautes Niesen kündigte Sergeant Brophy an, der aus dem Schlafzimmer kam. „Ich habe ein einfaches Flugticket nach San Francisco auf ihrem Nachttisch gefunden, für den Mitternachtsflug.” Er blickte auf seine Uhr. „Den hat sie gerade verpasst.”
    Ein Flugticket, gepackte Koffer. Ann Richter hatte also die Stadt verlassen wollen. Warum?
    Während ihn dieser Gedanke noch beschäftigte, ging Pokie ein zweites Mal durch alle Räume des Apartments. Im Bad sah er einen Kriminaltechniker mit einer Lupe das Waschbecken inspizieren.
    „Spuren von Blut hier, Sir. Sieht aus, als hätte sich der Killer die Hände gewaschen.”
    „Ziemlich kaltblütig. Irgendwelche Fingerabdrücke?”
    „Ein paar, aber die meisten wohl vom Opfer. Ein paar neue Abdrücke sind am Knauf der Eingangstür, die könnten Ihrer Zeugin gehören.”
    Pokie nickte und ging in den Wohnraum zurück. Dass sie eine Zeugin hatten, war ihr Trumpf. Trotz ihrer Verletzung hatte sie noch die Polizei ins Apartment 710 schicken können und hatte ihn damit um den Schlaf gebracht.
    Er blickte Brophy an. „Haben Sie Dr. Chesnes Tasche gefunden?”
    „Sie ist nicht im Treppenhaus, wo sie sie verloren hat. Jemand muss sie aufgehoben haben.”
    Pokie schwieg einen Moment. Er dachte an all die Dinge, die Frauen in der Tasche bei sich trugen: Brieftasche, Führerschein, Hausschlüssel. Er klappte sein Notizbuch zu. „Sergeant?”
    „Sir?”
    „Ich möchte, dass eine Wache rund um die Uhr vor Dr. Chesnes Krankenzimmer steht. Und ich will einen Mann in der Lobby. Sofort. Und gehen Sie jedem Anruf nach, der für sie ankommt.”
    Brophy schien verblüfft. „Der ganze Aufwand? Wie lange?”
    „Solange sie im Krankenhaus ist. Im Moment sitzt sie wie ein Köder in der Falle.”
    „Sie glauben wirklich, der Täter würde ihr im Krankenhaus etwas antun?”
    „Ich weiß es nicht”, seufzte Pokie. „Ich weiß nicht, womit wir es hier zu tun haben. Aber ich habe zwei identische Morde.” Grimmig schob er das Notizbuch in die Tasche. „Und sie ist unsere einzige Zeugin.”
    Phil Glickman war wieder einmal die reine Pest.
    Es war Samstagmorgen, und Samstag war der einzige Tag, an dem David Ransom den in der Woche liegen gebliebenen Papierkram aufarbeiten konnte. Doch heute war er im Büro auf Phil Glickman gestoßen, anstatt Ruhe zu finden. Der junge Assessor war zweifellos ein kluger, gerissener, notfalls aggressiver Anwalt, doch leider völlig unfähig, den Mund zu halten. David vermutete, dass er noch im Schlaf redete.
    Nachdem er ihm gerade von seinem neuesten Erfolg vor Gericht erzählt hatte und über Davids gedämpften Beifall einigermaßen enttäuscht war, fragte Phil: „Und wie steht es mit dem O’Brien-Fall? Winseln die schon um Gnade?”
    David schüttelte den Kopf. „Nicht, wenn ich Kate Chesne richtig einschätze.”
    „Was? Ist die blöd?”
    „Halsstarrig und selbstgerecht.”
    „So ist das mit den Ärzten.”
    David fuhr sich müde mit einer Hand durchs Haar. „Ich hoffe, es kommt nicht zum Prozess.”
    „Aber den zu gewinnen wäre ein

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