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Al Wheeler und der tote Partygast

Al Wheeler und der tote Partygast

Titel: Al Wheeler und der tote Partygast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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also warten, bis ich mich
frisch gemacht habe.«
    »Natürlich«, versicherte ich
liebenswürdig. »Ich werde mir, während ich warte, einen Drink mixen.«
    »Glauben Sie nur nicht, daß Sie
hier langsam zu Hause sind«, schnaubte sie. »Ich werde dem Büro des Sheriffs
eine Rechnung über Ihre Drinks zukommen lassen.«
    Damit spazierte sie aus dem
Zimmer. Ihre runden, kleinen Hinterbacken wippten elastisch unter den knappen,
weißen Shorts.
    Ich steuerte auf die Bar zu und
mixte mir einen Campari-Soda, sozusagen als Kompromiß, anstatt eines
Lunch-Drinks. Als ich ihn zur Hälfte ausgetrunken hatte, betrat Liz Stillwell
den Raum. Sie trug ein schwarzes T-Shirt und passende Jeans dazu. Ihre
tiefblauen Augen blickten nicht entzückt drein, als sie mich sahen.
    »Man hat mich beauftragt,
darauf zu achten, daß Sie die Bar nicht leertrinken, bevor Minerva zurückkommt«,
erklärte sie. »Aber ich glaube, ich helfe Ihnen stattdessen.«
    Sie schlenderte zur Bar hinüber
und begann, sich selbst einen Drink zu mixen. Ihr langes, blondes Haar fiel
nach vorn und bedeckte teilweise ihr Gesicht. Im Grunde war sie ein sehr attraktives
Mädchen, und ich überlegte, warum sie mich nicht reizte.
    »Sie springen nicht ein bei den
Trainingsstunden?« fragte ich.
    »Nein, das ist strikt Minervas
Wirkungskreis«, erklärte sie. »Sie ist die Sportlerin hier.«
    »Ist Kendal tatsächlich ein
Tennisprofi?«
    »Er denkt jedenfalls, daß er
einer ist.« Sie lachte gehässig. »Aber Sie können sicher sein, daß er kein
Turnier gewinnt.«
    »Doch er spielt auf Turnieren?«
    »Oh — natürlich«, bestätigte sie
gelangweilt. »Aber hauptsächlich auf kleineren. Und wenn er wirklich mal gut
spielt, rückt er manchmal in die zweite Runde vor. Er ist gerade von einer
Rundreise aus dem Fernen Osten zurückgekommen. Kuala Lumpur, Singapore und
dergleichen. Davor war er in Australien, aber nicht sehr lange. Er verlor dort
in der ersten Runde in drei langweiligen Sätzen und gewann insgesamt überhaupt
nur zwei Spiele.«
    »Und Minerva unterstützt ihn?«
    »Nun, sie bezahlt alle seine
Rechnungen.« Sie nickte. »Minerva ist von dem Ehrgeiz besessen, irgendeinen
Weltklasse-Athleten zu fördern. Dieses Jahr hat sie ihre Hoffnungen auf einen
Tennis-Star gesetzt. Nächstes Jahr ist es vielleicht ein Ski-As und im
übernächsten ein Rennfahrer. Keiner von allen wird es jemals schaffen. Das steht
fest.«
    »Vielleicht schaffen sie es in
ihrem Bett, um ihre Dankbarkeit zu bezeugen.«
    »Ich bin sicher, dieser hier
nicht«, spottete sie. »Ich vermute, daß das einzige Ding, das er hochkriegt,
sein Tennisschläger ist.«
    »Sex mit gespannten Seiten?«
    »Schwach!« Sie verzog das
Gesicht. »Das mit den hüpfenden Gummibällen hat mir sehr viel besser gefallen.«
    »Ich habe Jon Blake gestern
abend gesehen.«
    »Oh?«
    Ihr Ton war bewußt indifferent
gehalten.
    »Er wurde sehr böse auf mich,
weil ich seine Verabredung mit Connie Ennis störte.«
    Ihre Züge spannten sich an.
»Ich fand, dieses Weibsstück hat sich an jenem Abend ganz schön an ihn
heranzumachen versucht.«
    »Genau da hat er die
Verabredung getroffen. Ich fragte ihn, warum er ihr nach der Dinnerparty nicht
angeboten hätte, sie nach Hause zu fahren, zumal ich feststellte, daß die
beiden im selben Hotel wohnen. Aus irgendeinem Grund wurde er daraufhin wütend
auf mich. Connie Ennis stimmte mir zu, daß es eine vernünftige Frage wäre. Da
wurde er auch auf sie wütend und stampfte davon.«
    »Sie haben ihre Verabredung
nicht eingehalten?«
    »So ist es.«
    Sie bemühte sich sehr, ihre
Zufriedenheit nicht zu zeigen.
    »Ich bin im Grunde nicht
verrückt nach ihm«, erklärte sie, »aber er ist seit langem der einzige richtige
Mann hier im Umkreis. Ich möchte nicht den Rest meines Lebens in diesem
gottverdammten Haus eingesperrt sein und die ganze Zeit über Minervas
Launen...« Sie zögerte den Bruchteil einer Sekunde. »Ich nehme an, Sie haben
nicht so viele Mordfälle hier in Pine City, Lieutenant?«
    Ich folgte ihrem Blick und sah
Minerva in der Tür stehen. Sie trug jetzt eine lindgrüne Bluse und eine
hellbraune Hose. Ihre grünen Augen hatten einen rätselhaften Ausdruck, während
sie ins Zimmer kam.
    »Ich dachte, ich hätte dir
gesagt, du solltest den Alkohol ein bißchen im Auge behalten, nicht ihn
trinken«, zischte sie kalt.
    »Wenn das nicht die Höhe ist!«
erwiderte Liz Stillwell strahlend.
    »Sie ist pathetisch, wissen
Sie«, erklärte Minerva, sich mir zuwendend. »Eine

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