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Al Wheeler und die Füchsin

Al Wheeler und die Füchsin

Titel: Al Wheeler und die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wandte mich dann an Murphy. »An
dem, was der Sheriff sagt, ist etwas daran. Sie haben doch sicher nichts
dagegen, mir bei einer Trepanation jetzt gleich behilflich zu sein, Doc? Wir
beide schaffen das ohne weiteres allein — eine Narkose ist nicht im geringsten
erforderlich .«
    »Ich weiß nicht recht .« Murphy betrachtete zweifelnd das sich purpurrot färbende
Gesicht des Sheriffs. »Ich bin nicht sicher, ob ich eine Säge habe, die stark
genug ist, um durch diese dicke Schädeldecke durchzukommen —«
    »Raus !« brüllte Lavers .
    »Vielleicht ein andermal, Al ?« Murphy schnalzte mitfühlend mit der Zunge und strebte
dann einer arglosen Außenwelt voll vertrauensvoller Patienten zu.
    »Vermutlich müssen Sie doch
wohl mit irgend etwas Ihren Tag ausgefüllt haben,
nachdem Sie es Polnik überlassen haben, die
eigentliche Arbeit zu machen ?« sagte Lavers leutselig. »Wollen Sie mir nichts darüber erzählen,
Lieutenant ?«
    Ich öffnete den Mund, um ihm
etwas ganz anderes zu erzählen, erhaschte dann aber einen Blick auf den kalten
Schimmer in seinen Augen und änderte schnell meine Absicht. Das stolze Vorrecht
jedes Burschen ausnutzend, der sich dem unmittelbaren Befehl eines brutalen
Vorgesetzten gegenüberstehen sieht, tat ich genau, was man mir gesagt hatte,
und gab ihm eine kurze Zusammenfassung dessen, was ich erlebt hatte, angefangen
von Raymond H. Walters bis zu Steve Albard und seiner
atemberaubenden blonden Terry.
    Lavers brummte, als ich geendet
hatte; es war ein ausdrucksvolles Gebrumm, das verdammt viel grobschlächtiger
klang, als man es je mit Worten hätte ausdrücken können.
    »Na schön, vielleicht hatte
also dieser Walters Gelegenheit — er war der letzte, der sie lebend gesehen
hat, und er hat kein Alibi für die Zeit des Mordes. Aber wenn er drauf und dran
war, sie zu heiraten, warum, zum Teufel, sollte er sie umbringen wollen ?« Er schüttelte gewichtig den Kopf. »Ich setze noch immer
auf die Donworth . Vergessen Sie nicht das Seconal , Wheeler !«
    »Nein, Sheriff.« Ich preßte die
Zähne aufeinander. »Aber wir wissen nicht, ob es das Seconal des alten Mannes war, welches die Meredith eingenommen hat, und somit aus dem
Haus selbst stammte, oder ob es woandersher kam.
Nicht?«
    »Sicher, das stimmt«, brummte
er. »Warum setzen Sie sich nicht in Marsch und finden das heraus? Ich meine,
jetzt gleich. Tun Sie mal zur Abwechslung etwas Positives, anstatt die ganze
Zeit über in meinem Büro herumzulungern und es dadurch wie den Empfangssalon
eines dreckigen Bordells aussehen zu lassen !«
    »Wie Sie meinen — Madame !« sagte ich und machte mich schleunigst aus dem Staub,
bevor er wieder Atem schöpfen konnte.
     
    Ich fuhr durch den heißen,
träge machenden Vormittag zum Haus des alten Mannes.
    Nachdem ich den Wagen auf der
Zufahrt geparkt hatte, stieg ich aus und blieb, einen Augenblick lang die
Fassade betrachtend, stehen. Es war ein ruhiges elegantes Haus, genau im Herzen
einer ruhigen eleganten Gegend, und es fiel schwer, sich vorzustellen, daß in
den frühen Morgenstunden des gestrigen Tages hier ein brutaler Mord begangen
worden war.
    Karen Donworth öffnete mir die Tür, und der Ausdruck ihres Gesichts besagte, daß ich ebenso
willkommen sei wie Schneeflocken im Mai. Sie trug wieder ein frisches
Baumwollkleid, diesmal schwarz, und das verlieh ihrer Figur eine Art Pseudosittsamkeit,
die schlechthin faszinierend war — sofern man genügend Zeit hatte.
    »Mr. Pace hat sich im
Augenblick zur Ruhe niedergelegt, Lieutenant«, erklärte sie kühl. »Der Doktor
hat gesagt, er müsse nach all den Spannungen und Erregungen gestern so viel wie
möglich ruhen .«
    »Ich habe Ihnen Doktor Murphys
Dienste gratis angeboten, als Mr. Pace gestern seinen Anfall hatte, oder was
immer es war«, sagte ich in leicht vorwurfsvollem Ton. »Aber vielleicht gefällt
Ihnen die Art nicht, wie sich seine Brauen in der Mitte treffen? — Und die
Krankenschwester war auch noch in Urlaub!«
    »Ich bin völlig in der Lage,
jederzeit für Mr. Pace zu sorgen«, fuhr sie mich an. »Wenn Sie mir nicht
glauben, Lieutenant, sind Sie freundlich aufgefordert, sich darüber mit seinem
Arzt zu unterhalten .«
    »Wer ist das ?«
    »Doktor Landers .«
Ihre großen dunklen Augen funkelten schwach. »Ich werde Sie in Ihrem Büro
anrufen, sobald Mr. Pace sich wohl genug fühlt, um mit Ihnen zu sprechen,
Lieutenant. Auf Wiedersehen!«
    »Aber inzwischen geht es Ihnen
jetzt gut genug, um mit mir sprechen zu können«,

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