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Al Wheeler und die Füchsin

Al Wheeler und die Füchsin

Titel: Al Wheeler und die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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gewesen zu glauben, ich
hätte Walters hereingelegt, als ich ihn gezwungen hatte, Virginia zu heiraten,
und daß es damit nun sein Bewenden hätte. Aber so war es nicht, meine Liebe,
oder ?«
    »Sie sind ein irrer alter Mann !« keuchte sie. »Ein schmutziger alter Kerl! Seit ich Mr.
Walters kenne, habe ich ihn keine zweimal angesehen und er hat auch an mir nie
das leiseste Interesse gezeigt !«
    »Sie sind eine schlechte
Lügnerin, meine Liebe .« Seine Lippen verzogen sich zu
einem dünnen Grinsen reinen Hasses. »Was stand denn zwischen Ihnen und dem
Mann, den Sie so dringend haben wollten? Nur die arme kleine Virginia, das war
alles. Und jetzt, nachdem sie plötzlich vom Schauplatz entfernt worden war, haben Sie und Walters alles, was Sie haben wollen. Ja?«
    Er hob eine seiner zerbrechlichen
Klauen und begann, an seinen blutlosen Fingern aufzuzählen. »Erstens — Sie
konnten einander haben. Zweitens — wenn ich einmal tot bin, könnte er meine
einundfünfzig Prozent Geschäftsanteil haben. Drittens — Sie würden den Rest
meines Geldes bekommen !«
    »Nein !« schrie sie mit gellender
Stimme, und dann schien sich ihr Gesicht in einen wimmernden, verschwommenen
Fleck aufzulösen, während ihr die Tränen über die Wangen strömten. Sie raste
aus der Küche hinaus, den Korridor entlang in ihr eigenes Zimmer und schlug die
Tür hinter sich zu.
    »R.I.P. Pace«, flüsterte der
Alte. »Aber ich könnte nicht in Frieden ruhen, solange Virginia nicht gerächt
ist, Lieutenant .«
    »Ich dachte, Sie mochten sie
nicht«, sagte ich vorsichtig.
    »Das stimmt«, sagte er. »Aber
man braucht jemanden nicht zu mögen, um ihn zu lieben, Lieutenant. Und zufällig
liebte ich Virginia. Sie war das einzige, was ich noch hatte, worum ich mich
sorgen konnte .«
    »Und Sie glauben, Karen Donworth — und Walters — haben sie umgebracht ?«
    »Natürlich haben sie es getan«,
sagte er verächtlich. »In diesen Nächten, in denen ich das Seconal nicht nahm, schlich sie etwa eine halbe Stunde später herein, um sich zu
vergewissern, daß ich schliefe, und dann rief sie ihn an. Etwa eine
Viertelstunde später war er dann da, und sie ließ ihn ins Haus herein. Sie
suchte sich immer eine Nacht aus, in der Virginia nicht da war, weil sie wußte,
daß letztere niemals vor frühestens zwei Uhr morgens nach Hause kam. Und ich
lag da in meinem Zimmer und hörte die beiden durch die Zwischenwand hindurch.
Hörte, wie sie redeten, kicherten und herumtobten .« Seine Lider senkten sich eine Spur. »Das taten sie auch Montag nacht . Vermutlich war das alles geplant?
Virginia war mit Walters verabredet, er holte sie
gegen acht Uhr ab, bevor ich zu Bett ging —«
    »Das alles haben Sie mir
gestern nicht erzählt«, sagte ich scharf.
    »Aber ich habe Ihnen gesagt,
Sie sollten mit einem alten Burschen namens Walters sprechen. Nicht?« Wieder
kicherte er. »Ich dachte, es wäre vielleicht interessant für Sie, erst seine
Geschichte zu hören. Hat er Ihnen von dieser Verabredung erzählt ?«
    »Er sagte, sie seien hierher
zurückgekommen, hätten ein paar Glas miteinander getrunken, und er sei dann
gegen halb ein Uhr weggegangen«, gab ich zögernd zu.
    »Er ist gerissen«, sagte der
alte Mann mit einem Unterton echter Bewunderung in der Stimme. »Ich wette, das
ist auch genau, was geschehen ist. Ich meine, er brachte sie hierher zurück,
und zufällig war Karen noch nicht zu Bett gegangen. Und so sagte einer von
ihnen, ob man nicht noch ein bißchen zusammen trinken sollte. Und dann gaben
die beiden Virginia das Seconal . Vielleicht ging
Walters dann weg und überließ die schmutzige Arbeit, Virginia zu erstechen,
seiner Geliebten, oder vielleicht wartete er auch, um diese Arbeit selber zu
erledigen? Vom juristischen Gesichtspunkt aus spielt das wohl keine Rolle,
Lieutenant? Ich meine, sie sind doch beide gleich schuldig ?«
    »Wenn sich die Sache so
verhält, wie Sie sagen, ja«, bestätigte ich.
    »Sie schienen mir gestern kein
dummer Mann zu sein !« In seinem Flüstern lag ein
Unterton von Gereiztheit. »Ich habe eben Ihren Mord für Sie aufgeklärt,
Lieutenant. Was wollen Sie noch ?«
    »Als erstes einmal das
Testament bei Ihrem Rechtsanwalt einsehen«, sagte ich.
    »Natürlich! Er heißt Dekel — Justin Dekel . Sie finden
ihn...«
    »Ich weiß es .« Dekel , Loring und Webster
war so ungefähr die Spitzenanwaltfirma in Pine City.
    »Gut«, sagte er und nickte
schwach. »Was sonst noch?«
    »Erzählen Sie mir etwas von dem
König der

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