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Al Wheeler und die Füchsin

Al Wheeler und die Füchsin

Titel: Al Wheeler und die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Bekleidungsindustrie in Pine City«, bat ich
ihn.
    »Von wem?«
    »Von Steve Albard .«
    » Albard ?«
Er blinzelte bedächtig. » Albard ? Der Name kommt mir
irgendwie bekannt vor, richtig. Lassen Sie mich ein wenig überlegen — mein
Erinnerungsvermögen ist nicht mehr so wie früher .« Erneutes Kichern. »Nicht so wie damals, als sie mich Rip Pace nannten. Ich brauchte niemals ein kleines schwarzes Buch. Ganz egal, wo
ich war — in New York, Denver, Miami — , ich erinnerte mich an alle Namen, alle
Telefonnummern und was die Leute taten oder nicht taten. Albard ,
sagten Sie ?«
    »Der Bursche, der sich in
letzter Zeit dauernd hier in Ihrem Haus herumgetrieben hat«, sagte ich kalt.
»Der Bursche, der scharf auf Virginia war, die aber nicht einmal mit ihm im
selben Zimmer bleiben wollte! Der Bursche, der die Klamottenindustrie und das
Pelzgeschäft in den Händen hat. Der Steve Albard !«
    »Oh, diesen Steve meinen Sie — !« Seine Stimme versiegte, und dann senkten sich die
zerknitterten, dickgeäderten Lider langsam über die verblichenen blauen Augen.
Sein Kopf fiel zurück gegen die gepolsterte Rücklehne des Rollstuhls, und es
war unmöglich, festzustellen, ob er atmete oder nicht.
    »Miß Donworth !« Ich raste hinaus auf den Korridor. »Miß Donworth , schnell! Wo sind diese Zyantabletten ?«
    Die Tür ihres Zimmers öffnete
sich, und ihr fleckiges, tränenüberströmtes Gesicht spähte vorsichtig zu mir
heraus.
    »Mr. Pace«, erklärte ich ihr.
»Wieder ein Anfall! Wo sind die Zyantabletten ?«
    »Im Medizinschränkchen. Ich
werde sie holen .«
    »Das tue ich«, sagte ich kurz.
»Vielleicht stellen Sie etwas mit den Drogen an, was ich später bereuen würde .«
    Ohne auf den starren,
verletzten Ausdruck in ihren Augen zu achten, raste ich in die Küche zurück,
riß die Tür des Schränkchens auf, schob klirrend die Flaschen durcheinander und
stieß dann einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus.
    »Da sind sie«, sagte ich laut
und schnippte mit den Fingern ein paarmal unter der Nase des alten Mannes.
    Ich zündete mir eine Zigarette
an und wartete. Zwei Minuten später, als mir zum erstenmal aufs unbehaglichste bewußt wurde, daß ich mich, falls ich mich getäuscht hatte,
eines Totschlages schuldig gemacht hatte, begannen seine Lider sachte zu
zittern. Nach ein paar weiteren Sekunden öffnete er die Augen, blickte mich an
und zog eine Grimasse.
    »Entschuldigung, Lieutenant«,
flüsterte er. »Es ist mein Herz. Es überfällt mich immer, wenn ich nervös oder
erregt bin, wissen Sie .«
    »Oder vielleicht auch, wenn Sie
einer peinlichen Situation zu entgehen wünschen ?« fügte ich freundlich hinzu.
    »Ich glaube, ich verstehe nicht
recht .« Seine Augen beobachteten mich mit kalter
Aufmerksamkeit.
    »Sie haben vermutlich gehört,
wie ich nach den Zyantabletten gesucht habe, nicht ?«
    Er grinste schwach. »Ich habe
gar nichts gehört .«
    »Nun, ich habe eine gute
Nachricht für Sie, Mr. Pace«, sagte ich vergnügt. »Sie können sich von jetzt an
Ihr Geld sparen. Sie brauchen keine Tabletten mehr, die Ihnen bei einem
plötzlichen Anfall, wie Sie jetzt eben einen hatten, helfen. Alles, was Sie
brauchen, ist das hier !«
    Ich beugte mich herab und
schnippte scharf mit den Fingern unter seiner Nase. Sein Gesicht zog sich
zusammen, und dann nickte er zögernd.
    »Sie hatten keine Tablette
zwischen den Fingern, Lieutenant ?«
    »Ganz recht .«
    »Das war clever von Ihnen«,
sagte er verächtlich. »Was beweist das ?«
    »Daß Sie in manchen Dingen ein
Schwindler sind«, sagte ich. »Vielleicht sind Sie in anderen ein Lügner ?«
    »Aber nicht, was Virginia und
ihre Ermordung anbetrifft. Nicht, was diese beiden kaltblütigen...«
    »Darum werden wir uns noch
kümmern«, sagte ich.
    »Wollen Sie sie nicht verhaften ?« Er blickte mit ungläubigen Augen zu mir empor.
    »Jedenfalls noch nicht jetzt«,
sagte ich fest. »Bis jetzt handelt es sich nur um Indizien. Aber ich werde
jetzt Ihren Doktor kommen lassen und hierbleiben, bis er dafür gesorgt hat, daß
Sie vierundzwanzig Stunden von privaten Krankenschwestern betreut werden. Und
das Büro des Sheriffs wird, solange Karen Donworth hier im Haus ist, jemanden zu Ihnen schicken .«
    »Sie sind klug — und Sie sind
ein Dummkopf«, flüsterte er. »Es verlockt mich geradezu, das zu beweisen, indem
ich innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden unter Ihrer Nase wegsterbe,
Lieutenant .« Er kicherte plötzlich. »Was würden Sie
davon halten ?«
    »Tun

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