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Al Wheeler und die Füchsin

Al Wheeler und die Füchsin

Titel: Al Wheeler und die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sich
eigensinnig zusammen. »Ich weiß nicht .«
    »Ich könnte hier einfach sitzen
bleiben und warten, bis er zurückkommt, Süße .« Ich
grinste sie voller Kälte an. »Wollen Sie das? Wollen Sie hier sitzenbleiben und
zusehen, wie Steve direkt vor Ihren Augen zusammengeschossen wird? Ich möchte
ihn gern lebend erwischen, aber ich fürchte, er wird in jedem Fall nach seiner
Pistole greifen. Vielleicht fliegen die Kugeln in alle Richtungen — möglicherweise
sogar auch in Ihre Richtung !«
    Der blaßblaue Stoff bauschte sich plötzlich, während sie wieder atemberaubend zu beben
begann. »Sie machen doch Spaß ?« sagte sie mit
erstickter Stimme.
    »Glauben Sie vielleicht, ich
hätte diese Pistole zum Spaß in der Hand gehabt, als Sie die Tür öffneten ?« brummte ich. »Ich bin Polizeibeamter, vergessen Sie das
nicht .«
    »Aber«, sie schluckte mühsam,
»was ist mit Jeepers ? Was, wenn dieser riesige
Dreckskerl hier hereinkommt und Sie vorfindet ?«
    » Jeepers ist tot«, knurrte ich. »Ich habe ihn vor einer knappen Stunde umgebracht — in
Notwehr. Ihr Freund Steve wird wegen Mordes gesucht, wegen Verbreitung von
Rauschgift, wegen... Aber das reicht schon. Nicht?«
    Ein flüchtiger Blick auf ihr
Gesicht verriet, daß es mehr als genug war. Ihre Augen waren fest geschlossen
und ihre Wangen von schmutziggrüner Färbung.
    »Was soll ich tun !« kreischte sie mit dünner Stimme aus der ersten Aufwallung
aller ausgehaltenen Frauen heraus, sich für den Burschen, der sie bisher ausgehalten
hat, zu opfern.
    »Sagen Sie mir, wo er ist,
sonst bringen Sie die Nacht im Gefängnis zu«, schlug ich vor.
    »Er sagte, er müsse hinüber zum
alten Pace fahren, um ein dringendes Geschäft zu erledigen«, wimmerte sie.
»Dort ist er jetzt .«
    »Noch eins«, sagte ich. »In der
Nacht, in der Virginia Meredith ermordet wurde — war Steve da zu Hause ?«
    »Es war nicht meine Schuld«,
sagte sie mit einem Genäsel , das meine Nervenenden
schlimmer wund scheuerte als der Knall einer losgehenden Achtunddreißiger .
»Er drohte mir, daß er mich, wenn ich nicht bestätigte, er sei in dieser Nacht
zu Hause gewesen, Jeepers ausliefern würde, und — und
— Jeepers würde schreckliche Sachen mit mir
anstellen, denn das täte er bei Frauen gern .«
    »Er war also in dieser Nacht
nicht zu Hause ?« bohrte ich der Sicherheit halber
weiter.
    Sie schüttelte langsam den
Kopf. »Nicht, bevor es am nächsten Morgen hell wurde. Ich wachte auf, als er
hereinkam und fluchte .«
    »Danke«, sagte ich und
schluckte den Rest meines Drinks hinunter.
    Ich war schon beinahe an der
Tür, als mir noch etwas einfiel. Ich blickte zu ihr zurück. Sie saß noch immer
auf der niedrigsten Couch, aber sie hatte sich innerhalb der letzten fünf
Minuten mächtig verändert. Sie war keine atemberaubende Blonde mehr. Sie wirkte
jetzt einfach überentwickelt und ein bißchen abgenutzt. Wenn sie als Limousine
auf dem Gelände eines Gebrauchtwagenhändlers gestanden hätte, so hätte der
Verkäufer behauptet, sie hätte erst einen Besitzer gehabt: einen kleinen alten
Mann, der nur einmal im Monat den Motor angelassen habe, um nachzuprüfen, ob er
okay sei — aber ein Blick genügte, um festzustellen, daß sie gut ihre
achtzigtausend auf dem Buckel hatte.
    »Wenn Sie auf einfachste Weise
die nächsten fünf Jahre im Kittchen verbringen wollen«, sagte ich kalt, »so
rufen Sie nur bei Pace an und erzählen Sie Steve, daß ich hier war .«
    »Das tue ich nicht«, winselte
sie. »Ich verspreche es !«
    »Wenn Sie Ihre Ansicht ändern,
so verspreche ich Ihnen auch meinerseits mit Sicherheit die fünf Jahre Kittchen«,
sagte ich in aufrichtigem Ton.
    »Mir ist Steve jetzt egal«,
sagte sie mit gepreßter Stimme. »Es ist seine eigene
Schuld, und er kriegt das, was er verdient! Ich mache mir nur um mich Sorgen .«
    Sie öffnete weit die Augen und
blickte mich mit mitleiderregend flehendem Ausdruck an. »Ich, Lieutenant«,
flüsterte sie in zu Herzen gehendem Ton, »was wird aus mir ?«
    »Wen kümmert das schon ?« Ich zuckte die Schultern und setzte meinen Weg in
Richtung des Aufzugs fort.

7
     
    Der alte Pace mußte plötzlich zu
der Erkenntnis gekommen sein, daß Geld keine Rolle mehr spielte, und hatte sich
einen Butler beschafft, dachte ich verwirrt, als die Haustür langsam aufging.
Er muß zu einem dieser alten Ateliergelände in Hollywood hinaufgefahren sein
und zu herabgesetztem Preis eins dieser übriggebliebenen Gespenster erworben
haben. Nur ist jetzt,

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