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Al Wheeler und die Füchsin

Al Wheeler und die Füchsin

Titel: Al Wheeler und die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Heroinimport und — verkauf ?«
    Für den Bruchteil einer Sekunde
weigerten sich die Augen unter den schweren Lidern, es zu glauben, dann
reagierte er äußerst schnell. Er sprang mit einer unglaublich schnellen
Bewegung von der Couch auf, und gleichzeitig fuhr seine Rechte in seine
Anzugjacke und kehrte, eine Pistole haltend, wieder zurück. Er hatte mit ihr
bereits zur Hälfte den Bogen beschrieben, der notwendig war, um die Mündung des
Laufs auf mich zu richten, als ein schweres Buch durch die Luft zischte und
heftig auf sein Handgelenk niederfuhr. Er schrie vor Schmerz auf, und die
Pistole fiel aus seiner Hand auf den Boden, Polnik ließ das Buch fallen, beugte sich über den hinteren Rand der Couch und packte
mit einer massiven Hand Albards Schulter. Die dicken
Finger umklammerten sie, und Albard bumste wieder in
eine sitzende Stellung auf die Couch zurück, wie ein Spund, der in ein Faß eingeschlagen wird.
    Der Sergeant ging ohne Eile um
die Couch herum und hob die Pistole auf. In seinen Augen lag ein bekümmerter
Ausdruck, als er mich anstarrte.
    »Teufel, Lieutenant«, sagte er
mit irritierter Stimme, »Sie haben aber ein Risiko auf sich genommen! Wenn ich
nicht schnell genug auf das Handgelenk geklatscht hätte...«
    Ich nahm meine rechte Hand, die
noch immer die Achtunddreißiger umklammert hielt, aus
der Tasche. »Ich habe kein Risiko auf mich genommen«, sagte ich, »aber ich
hoffte, Sie würden ihm eine verpassen, bevor ich die Pistole benutzen müßte .«
    »Wollen Sie damit sagen, Sie
wollten mich gar nicht umbringen, Lieutenant ?« krächzte Albard . »Wen, glauben Sie, können Sie damit
hereinlegen ?«
    »Ich hätte Sie liebend gern
umgebracht, Stevie-Boy«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Deshalb hatte ich den
Sergeant in Bereitschaft gestellt und gehofft, er würde ausreichend schnell
reagieren, um mich davon abzuhalten. Und das hat er getan .«
    »Nun?« Das trockene Geflüster
vom Rollstuhl her hatte plötzlich die Wirkung einer im Zimmer explodierenden
Bombe. »Auftritt des siegreichen Helden im genau richtigen Augenblick, wie,
Lieutenant? Ist es allzu anmaßend, wenn ich mich erkundige, was eigentlich hier
in meinem Haus vorgeht ?«
    »Ich verhafte Mr. Albard «, sagte ich höflich, »wegen einer ganzen Reihe geringfügiger
Vergehen, angefangen bei Mord. Ich hoffe, damit ist Ihre Frage beantwortet, Mr.
Pace .«
    »Mord?« Wen hat er ermordet ?«
    »Raymond Walters«, sagte ich.
»Und vielleicht auch Ihre Stieftochter.«
    »Wenn Sie glauben, daß Steve Albard etwas mit Virginias Tod zu tun hat, dann müssen Sie
übergeschnappt sein, Lieutenant«, flüsterte er rauh .
»Ich kenne ihn seit Jahren. Er ist der...«
    »Ich weiß, was er ist«, sagte
ich müde. »Und ich habe auch eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was Sie
sind, Mr. Pace .«
    Die verblichenen Augen
glitzerten mich haßerfüllt an, während er mich eine
ganze Weile anstarrte, und dann wandte er plötzlich den Blick ab.
    »Was ist los, Wheeler ?« knurrte Albard plötzlich. »Was
stimmt nicht ?«
    »Wenn Sie jemand in ein
Lagerhaus mit Kühlanlage locken und ihn so lange dort lassen, bis er vor Kälte bewußtlos ist«, sagte ich, »dann sollten sie dazu nicht
ausgerechnet ein zur Aufbewahrung von Pelzen benutztes Lagerhaus benutzen, mein
Stevie-Boy .«
    Die schweren Lider sanken über
seine Augen, um die dort plötzlich auftauchende Wut zu verbergen. »Ja«,
murmelte er, »das war vermutlich dumm. Und Jeepers ?«
    »Er schoß zuerst und verfehlte
mich«, sagte ich. »Er selbst war zu groß, um von mir verfehlt werden zu können .«
    »Tot?«
    »Und inzwischen vermutlich gefroren«,
sagte ich leichtsinnig. »Ich habe Terry die erfreuliche Neuigkeit mitgeteilt — daher
wußte ich, wo ich Sie finden würde — , und sie ist
bereits verhaftet. Und außerdem hat auch Ihr Alibi für die Nacht, in der
Virginia Meredith ermordet wurde, daran glauben müssen .«
    »Diese dreckige kleine...« Sein
Gesicht verzog sich schmerzhaft, dann versank er in Schweigen.
    »Der König der
Klamottenbranche«, sagte ich düster. »Der König der H-Branche. Der große Boß,
der die Frau, die er haben wollte, nur bekommen konnte, indem er sie erst in
eine Falle lockte und sie dann vergewaltigte.«
    »Lieutenant!« Wieder drang von
dem Rollstuhl dieses trockene Flüstern herüber. »Ich weiß nichts von dem, was
Sie eben erwähnt haben, aber ich weiß mit Sicherheit, daß Steve Albard niemals meine Stieftochter umgebracht hat. Es waren
Walters und diese

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