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Al Wheeler und die Füchsin

Al Wheeler und die Füchsin

Titel: Al Wheeler und die Füchsin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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hinterhältige Frau, die dort drüben sitzt .« Er wandte plötzlich den Kopf und warf der bestürzten Karen Donworth einen giftigen Blick zu. »Sie haben Virginia umgebracht !«
    »Sie haben den maßgeblichen
Anteil an Walters’ Pelzgeschäft, Mr. Pace, nicht wahr ?« fragte ich sehr höflich.
    »Natürlich«, fuhr er mich an.
    »Ich habe einige Ihrer Effekten
im Augenblick in meinem Besitz«, fuhr ich im Konversationston fort. »Etwa
vierzehn Unzen reinen Heroins, schätze ich. Ich werde dafür sorgen, daß Sie für
Ihre einundfünfzig Prozent demnächst eine genaue Quittung bekommen !«
    »Heroin«? krächzte er. »Was für
Heroin?« Seine Stimme erhob sich zu einem unsicheren Kreischen. »Ich weiß
nichts von Heroin! Sie versuchen da, mich in etwas hineinzuzerren-«
    Das Rascheln gestärkten weißen
Leinens war zu hören, als die Nachtschwester in das Zimmer geschossen kam. »Mr.
Pace !« keuchte sie. »Sie dürfen sich nicht so
aufregen! Bei Ihrem Herzen! Der Doktor sagt, Sie müssen Ruhe haben und hätten
sich längst zum Schlafen niederlegen sollen !«
    »Scheren Sie sich hinaus, Sie
alberne Gans !« zischte er sie an. »Hauen Sie ab, zum
Teufel, und lassen Sie mich in Ruhe !«
    »Na, na, Mr. Pace!« Die professionelle
Munterkeit war wieder in ihre Stimme zurückgekehrt. »Es hat keinen Sinn zu
streiten, wir gehen jetzt sofort ins Bett .«
    Sie ging um den Rollstuhl
herum, offensichtlich in der Absicht, den Griff an der Rücklehne des Stuhls zu
packen und Pace in sein Zimmer zu schieben. Die Lippen des alten Mannes
verzogen sich in einer lautlosen Wut, die weit schlimmer war, als Worte es
hätten sein können. Dann bewegte sich der Morgenrock, in den sein
zusammengeschrumpfter Körper gehüllt war, mit Heftigkeit, und plötzlich
erschien eine knochige Hand, die einen Ebenholzstock hielt.
    »Ich habe Ihnen gesagt, Sie
sollen mich in Ruhe lassen, Sie blöde große Kuh !« zischte er. Dann, in einer plötzlichen Aufwallung von Wut holte er mit dem
Stock aus, und es gab einen scharfen Knall, als er auf die Schultern der
Schwester niederfuhr.
    Sie gab einen entsetzten Schrei
von sich, brach in Tränen aus und rannte wie wahnsinnig aus dem Zimmer. Zwei
Sekunden später brach ihr Geschrei schlagartig ab, als die Schlafzimmertür
hinter ihr zuschlug.
    »Ha !« kicherte der Alte triumphierend. »Das wird die blöde Kuh lehren, das zu tun,
was man ihr sagt !« Sein Kopf plumpste gegen die
Rücklehne des Stuhls, und der Stock entfiel seinen Fingern. »Nun«, die Stimme
war so schwach, daß ich mich anstrengen mußte, sie zu hören, »wovon haben wir
eben gesprochen ?«
    »Von Heroin«, sagte ich.
»Rauschgift. Ich nehme an, Sie haben seit Jahren mit Albard zusammengearbeitet — eine Pelzfirma als Deckmantel war naheliegend! Die ganze
Zeit über wurden auf legitime Weise Felle und Pelze auf der ganzen Welt
zusammengekauft. Und auf das entsprechende Stichwort hin hat der Agent in
Übersee dafür gesorgt, daß der kleine zylindrische Behälter fein säuberlich in
das Fell oder den Pelz eingenäht und in Albards Lagerhaus mit Kühlanlage geschickt wurde. Sie waren für den Import von Pelzen
und Rauschgift zuständig. Albard sorgte für den
Vertrieb, vermutlich in der Hauptsache für den des Rauschgifts, benutzte aber
den legitimen Pelzhandel als Deckmantel. Nur kam schließlich die Zeit, da Sie
sich vom Geschäft zurückziehen mußten, und keiner von Ihnen wollte, daß das
Geschäft dadurch abgebrochen wurde. Das klügste war also, sich einen ehrlichen
Partner zuzulegen, der nichts von dem, was sich da unter der Decke abspielte,
zu wissen brauchte. Einen ehrlichen Partner — einen Burschen wie Raymond
Walters. Er bildete an und für sich schon einen zusätzlichen Schutz !«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie
reden«, flüsterte der alte Mann mit schwacher Stimme.
    »Okay, Mr. Pace«, sagte ich und
zuckte die Schultern. »Dann wollen wir einmal von etwas reden, bei dem Sie
Bescheid wissen — von der Ermordung Ihrer Stieftochter .«
    »Darüber haben wir schon
gesprochen«, knurrte er.
    »Vielleicht liegen die
Schwierigkeiten bei einem Partner wie Steve Albard darin, daß man nie weiß, was er als nächstes haben möchte«, sagte ich, »wie zum
Beispiel Ihre Stieftochter ?«
    Die mit schweren Adern
durchzogenen Lider sanken herab, und er stellte sich aufs neue tot.
    »Das machte Ihnen natürlich
nicht die geringste Sorge«, fuhr ich so laut fort, daß er mit Sicherheit jedes
Wort verstehen konnte. »Sie haßten sie, weil sie

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